Eisenbichler auf Rang vier
(sid). Skispringer Markus Eisenbichler (Siegsdorf) hat am siebten Tag der norwegischen Raw-Air-Tour in Lillehammer seine zweite Podestplatzierung des Winters knapp verpasst. Er musste sich in einem chaotischen Springen am Donnerstag trotz eines Schanzenrekords mit Rang vier begnügen. Eisenbichler, der mit 146,0 m im zweiten Durchgang den 24 Jahre alten Rekord von Simon Ammann einstellte, fehlte am Ende nicht einmal ein Meter auf den dritten Platz.
Den Tagessieg sicherte sich bei schwierigen Windverhältnissen der Pole Dawid Kubacki vor Anze Lanisek aus Slowenien und dem Österreicher Daniel Tschofenig. Nach 12 von 18 Wertungssprüngen liegt der Norweger Halvor Egner Granerud im Kampf um die Siegprämie von 50 000 Euro mit 35,5 Punkten Vorsprung vor Lanisek und dem Österreicher Stefan Kraft (+38,0), der bei der Wind-Lotterie am Donnerstag nur Achter wurde. Eine herbe Enttäuschung erlebten auch Karl Geiger (Oberstdorf) und Andreas Wellinger (Ruhpolding). Die beiden Medaillengewinner von Planica verpassten nach schwachen Sprüngen den zweiten Durchgang.
Unterdessen leiten die Frauen eine Zeitenwende ein. Als Teil eines elitären Kreises startet auch Rekordweltmeisterin Katharina Althaus auf dem »Monsterbakken« im norwegischen Vikersund erstmals offiziell von einer Flugschanze. Weiten von 200, sogar 220 Metern sind möglich, doch zwischen all der Vorfreude gibt es auch kritische Stimmen. »Solange sicher geflogen und ohne Sturz gelandet wird, ist alles wunderbar«, sagt etwa Toni Innauer. Nach Ansicht des früheren Weltmeisters werde aber »das Sturzgeschehen systematisch ausgeblendet«. Heißt: Da Frauen beim Skifliegen mit höheren Anlaufgeschwindigkeiten als die Männer unterwegs sind, würden diese bei einem Sturz »sowohl mit höherer Energie als auch mit anderen körperlichen Voraussetzungen« aufprallen. Die Folgen? Ungewiss.
Wohl auch deshalb lässt der Weltverband nur die 15 besten Springerinnen der Raw Air auf der größten Schanze der Welt zu. Althaus und Co. betreten Neuland, wenn sie heute in Vikersund das erste Training für den Wettkampf am Sonntag (jeweils 10 Uhr) absolvieren.