Djokovic in Frühform

(sid). Roger Federer und Serena Williams? Zurückgetreten. Angelique Kerber? Schwanger. Ashleigh Barty? Zurückgetreten und ebenfalls in Erwartung ihres ersten Kindes. Auf ein paar große Namen, die bei den anstehenden Australian Open fehlen werden, konnten sich die Tennisfans lange einstellen. Doch die Liste der Verhinderten beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres wird eine Woche vor Turnierbeginn rasant länger.
Am Freitagabend verkündete der Weltranglistenerste Carlos Alcaraz sein Aus wegen einer Muskelverletzung am rechten hinteren Oberschenkel. »Ich habe sehr hart gearbeitet. Es ist ein schwieriger Moment, aber ich muss optimistisch sein«, erklärte der 19 Jahre alte US-Open-Sieger, der seit November wegen eines Muskelrisses in der linken Bauchwand nicht mehr gespielt hatte.
Dann sagte Venus Williams (42) aufgrund einer nicht näher definierten Verletzung ab. Die ältere Schwester von Serena Williams wird im Ranking zwar nicht mehr unter den besten 1000 geführt und erhielt die Wildcard nur wegen ihrer Verdienste - darunter zwei Melbourne-Finalteilnahmen im Einzel und vier Doppeltitel -, doch allein ihr Name versprüht Glanz.
Wenig später machten sich Sorgen um die Weltranglistenerste Iga Swiatek breit. Nach ihrer Niederlage unter Tränen beim United Cup gegen Jessica Pegula erklärte die 21-jährige Polin ihren Startverzicht bei der Generalprobe in Adelaide ab Montag. Beschwerden an der rechten Schulter wurden als Grund genannt. Doch die dreimalige Grand-Slam-Siegerin selbst gab am Sonntag so etwas wie Entwarnung. »Wir sehen uns in ein paar Tagen in Melbourne«, schrieb Swiatek in den Sozialen Medien.
Definitiv fehlen wird dagegen die zweimalige Australian-Open-Siegerin Naomi Osaka. Wie die Organisatoren mitteilten, zog die Japanerin ihre Teilnahme zurück. In den Sozialen Medien hatte sie sich in den vergangenen Wochen immer wieder an der Seite ihres Freundes, dem Rapper Cordae, in Europa gezeigt.
Ebenfalls nicht dabei: Die frühere Weltranglistenerste Simona Halep. Die Rumänin allerdings kämpft nach einer positiven Dopingprobe im Oktober um ihren Ruf - und pocht auf ihre Unschuld.
Ein Grand Slam der Namenlosen ist ab dem 16. Januar allerdings nicht zu erwarten. Immerhin ist der neunmalige Melbourne-Sieger Novak Djokovic nach der letztjährigen Posse um seinen Impfstatus und eine angebliche Ausnahmegenehmigung diesmal dabei, und er kommt mit der Empfehlung des Turniersiegs in Adelaide.
Der frühere Weltranglistenerste und neunmalige Melbourne-Sieger bezwang im Finale den US-Amerikaner Sebastian Korda nach zähem Kampf mit 6:7 (8:10), 7:6 (7:3), 6:4 und feierte seinen 92. Titel auf der Tour - damit zog er mit seinem ewigen Rivalen Rafael Nadal gleich.