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Die Braut wartet schon

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(sid). Es ist nicht so, dass Porsche überhaupt keine Rolle spielt an diesem Wochenende in Spielberg. Am Freitag, Samstag und Sonntag ist die Strecke sogar voll mit den Rennwagen aus Zuffenhausen - wenn der Supercup an den Start geht. Ein Markenpokal im Rahmenprogramm der Formel 1 also, mehr als eine Nebenrolle ist es nicht.

Dabei hätte es eigentlich eine Hauptrolle sein sollen. Pünktlich zum Heimspiel in Österreich, so ist zu hören, wollte Red Bull die neue Traumehe mit Porsche verkünden: Eines der größten Teams tut sich ab 2026 zusammen mit der weltberühmten Edelmarke. Dass es so kommen wird, daran zweifelt eigentlich niemand mehr.

Bloß die große Bühne in Spielberg kommt noch ein bisschen zu früh. Das Reglement für 2026 ist noch immer nicht abgesegnet. Am Freitag tagte die Formel-1-Kommission noch einmal und teilte im Anschluss lediglich mit, dass das Regel-Paket nun »kurz vor dem Abschluss« stehe; allerdings hob die Kommission den Budgetdeckel von 140 Millionen Dollar pro Team angesichts der Inflation leicht um 3,1 Prozent an.

Und so halten sich die großen Anwärter aus Deutschland noch bedeckt - neben Porsche hat ja auch Audi Interesse. Während bei den Ingolstädtern aber seit Monaten über verschiedene Modelle spekuliert wird, ging es bei Porsche eigentlich immer nur um Red Bull. Und dem Rennstall, der einst die Formel 1 dominierte und nun wieder den Weltmeister stellt, gefiel diese Rolle. Der mögliche Einstieg von Porsche sei ein »wirklich spannender« Moment für die Rennserie, sagte Teamchef Christian Horner, ohne eine nahe Einigung zu bestätigen. Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko allerdings stellte fest, dass für eine solche Marke ohnehin nur sein Team infrage komme. »Was die Zukunft betrifft, glaube ich, dass wir die attraktivste Braut in der Formel 1 sind«, sagte er vor einer Weile der »Kleinen Zeitung«. Was der 79-Jährige meint: Weltmeister Max Verstappen besitzt einen Vertrag bis 2028, und in Milton Keynes wurde gerade die moderne Motoren-Abteilung Red Bull Powertrains fertiggestellt.

Auch bei Porsche ist man nicht mehr sonderlich zurückhaltend, wenn es um die Formel-1-Pläne geht. Die Königsklasse spiele »in einer Liga mit den Olympischen Spielen oder der Fußball-WM«, sagte der Vorstandsvorsitzende Oliver Blume zuletzt der »Frankfurter Allgemeinen«. Dass nun gleich zwei große Hersteller einsteigen wollen, ist bemerkenswert. Vor einigen Jahren noch schien es schließlich, als könne die Formel 1 bald zum Auslaufmodell werden. Der Verbrennermotor hatte längst ein Imageproblem, und die Formel E wurde immer interessanter für die großen Marken.

Viele von ihnen haben sich allerdings schon wieder abgewendet. Auch, weil die Formel 1 die Hersteller von ihrer Idee für die Zukunft überzeugen konnte: Ab 2026 soll die Hälfte der Antriebskraft elektrisch generiert werden, der Verbrenner zudem mit »komplett nachhaltigem« Kraftstoff laufen. Die deutlich einfacheren Motoren sollen dann wieder mehr Relevanz für die Serienproduktion bringen, die Rennserie wäre eine sehr attraktive Werbeplattform.

Schumacher im Qualifying Siebter

Derweil war Verstappen beim Heimspiel des Red-Bull-Teams hauchdünn schnellster Mann im Feld und sicherte sich die Pole Position für den Sprint am Samstag (16.30 Uhr). Nicht mal eine Zehntelsekunde lagen Charles Leclerc und Carlos Sainz in den Ferrari zurück. Mick Schumacher stellte seinen Haas auf Rang sieben.

Einen Doppel-Crash musste Mercedes verkraften: Zunächst landete Lewis Hamilton (Zehnter) in der Bande, das Auto musste aus dem Kiesbett geborgen werden - und gleich nach Fortsetzung des Qualifyings rutschte auch George Russell (Fünfter) in die Streckenbegrenzung.

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