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Der »Zocker« und das »Bambi«

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(sid). Für Hansi Flick ist er schon jetzt »herausragend«, für Lukas Hradecky »einfach ein geiler Zocker«. Florian Wirtz verzückt Trainer, Mitspieler und Fans gleichermaßen. Sein kometenhafter Aufstieg ist ihm aber manchmal selbst ein kleines Rätsel. »Es ist besser gelaufen, als ich mir das vorgestellt habe«, sagte der 18-Jährige.

Wirtz führte die U21 im Sommer erst zum EM-Titel, dann startete er mit Bayer Leverkusen furios in die Fußball-Bundesliga. Vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Rumänien am Freitag (20.45 Uhr/RTL) im Hamburger Volksparkstadion will der Offensivspieler auch in der deutschen Nationalmannschaft richtig Fuß fassen.

»Seine Torquote und seine Torbeteiligungen sind für sein Alter herausragend«, stellte Flick im SID-Interview bewundernd fest. In sechs Ligaspielen erzielte Wirtz in dieser Saison bereits vier Tore und bereitete fünf weitere vor. »Er ist auf dem Platz da, wenn es zählt. Er ist sehr fokussiert«, sagte Flick.

Gemeinsam mit Jamal Musiala (18) ragt Wirtz in der DFB-Auswahl aus der nächsten Generation hinter Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Leroy Sané heraus. Es sei »immer wieder spannend, zu sehen, wie junge Spieler nachrücken, wie schnell sie sich an das hohe Niveau anpassen und selbst Akzente setzen«, sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff.

Bei Wirtz und Musiala verblüfft ihre spielerische Leichtigkeit. Durch den Erfolg kommt auch das Selbstbewusstsein. »Bambi« Musiala tunnelte bei einer Trainingseinheit in Hamburg keck seinen Münchner Teamkollegen Thomas Müller. Übel nahm es ihm der Weltmeister von 2014 nicht. »Er hat Selbstvertrauen, aber nicht in der Art, dass er mit der Nase nach oben durch die Kabine läuft«, sagte Müller.

Gleiches gilt für den auch körperlich robuster werdenden Wirtz. »Ich lasse mich von dem Hype nicht beeinflussen«, sagte Wirtz, der als jüngster Spieler in der Bundesliga zehn Treffer erzielte. »Wahrscheinlich schreibt er jede Woche eine neue Geschichte«, scherzte Leverkusens Torhüter Hradecky.

Das will auch Musiala. Flick lobte dessen Qualitäten, »die nicht so oft zu sehen sind«. Mit seinen Dribblings auf engem Raum kann er der Mannschaft viel geben. »Er ist intelligent, sehr schlau, kann ein Spiel lesen, Bälle klauen«, lobte Flick. Die nachdrängende Generation verschärft den Konkurrenzkampf im DFB-Team. Auch die U21-Europameister Karim Adeyemi (19), David Raum (23) und Nico Schlotterbeck (21) erhöhen den Druck auf die Etablierten.

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