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Der Lohn aller Strapazen

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Da ist das Ding: Berlins Torhüter Mathias Niederberger stemmt den Meister-Pokal in die Höhe, rechts Kapitän Frank Hördler. © Imago Sportfotodienst GmbH

Eindrucksvoll und verdient gewinnen die Eisbären Berlin ihren neunten Titel in der Deutschen Eishockey-Liga. Sie trotzten dabei einem Mammut- programm.

Müde und mit letzter Kraft schleppten sich die Berliner Eishockey-Helden in den Flieger zurück in die Heimat. Neben der Marathon-Saison und der packenden DEL-Finalserie ohne Pausen steckte den Eisbären vor allem die Meisterparty in den Knochen. »Ab jetzt ist alles egal, es wird durchgefeiert«, hatte Nationalkeeper Mathias Niederberger angekündigt, der Matchwinner bei der entscheidenden 5:0-Gala in Spiel vier bei Red Bull München.

Fünf Spiele innerhalb von sieben Tagen, davon vier kräftezehrende Finalpartien - dann stand der verdiente neunte Meistertitel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) für die Eisbären fest. »Ich hatte aufgehört zu zählen, wie viele Spiele wir in wie vielen Tagen gemacht haben. Wir sind einfach glücklich, dass wir das Herz in der Mannschaft hatten, um so eine Phase zu überleben«, sagte Nationalspieler Marcel Noebels bei MagentaSport. Die Berliner überlebten das Mammutprogramm nicht bloß - sie verteidigten ihren Titel am Ende eindrucksvoll.

»Es war eine lange Reise bis hierhin, wir haben alle viel geopfert«, betonte Angreifer Matthew White, der die gnadenlos effektiven Berliner mit drei Treffern zum Erfolg in München schoss. Die Auszeichnung zum besten Spieler der Finalserie schnappte sich aber ein anderer: der nimmermüde Kapitän Frank Hördler.

»Wir haben so viele geile Jungs, die brutale Leistungen gebracht haben und diese Auszeichnung genauso verdient hätten«, sagte der 37-Jährige, der bei allen neun Berliner Meisterschaften dabei war und alleiniger Rekordhalter ist. »Der Typ ist eine Legende. Eine Legende, die noch spielt«, sagte Meistertrainer Serge Aubin über den Ex-Nationalspieler, der im nächsten Jahr »noch einmal angreifen will« und nicht ans Aufhören denkt. Hördler war es auch, der den zahlreichen mitgereisten Fans den Meisterpokal im Münchner Olympia-Eisstadion als Erster präsentierte. Bis spät in den Abend besangen die Anhänger ihre Mannschaft, das Bier aus der Heimat floss noch auf dem Eis in die Kehlen der durstigen Berliner. Dabei hatten die Eisbären in der Finalserie mit 0:1 zurückgelegen, sich dann aber durch drei Siege in Folge die Krone aufgesetzt. »Wir hatten eine Mission, und wir wollten uns durch nichts davon abbringen lassen«, betonte Aubin. Sein Team kümmere sich umeinander, »wie Brüder«, sagte der stolze Coach, der die Eisbären 2019 übernahm und wieder an die Spitze des deutschen Eishockeys führte.

Doch Zeit zum Ausruhen bleibt für einige Spieler kaum. Am Samstag steht noch die offizielle Abschlussfeier der Eisbären in Berlin an, dann folgt schon die WM in Finnland (13. bis 29. Mai). Niederberger betonte, dass er Bundestrainer Toni Söderholm zur Verfügung stehe. Wie es für ihn nach der Weltmeisterschaft weitergeht? »Das ist keine Frage für heute«, sagte der 29-Jährige, den es zum Finalgegner aus München ziehen soll. Am Mittwoch gesellte er sich erst einmal wieder zu seinen feiernden Mannschaftskollegen.

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