Debakel für Gladbach

(sid). Historisches Desaster nach der Derbypleite: Borussia Mönchengladbach ist nur 39 Tage nach dem Pokalcoup gegen Bayern München in eine tiefe Herbstdepression verfallen. Die Mannschaft von Trainer Adi Hütter kassierte nach einer unterirdischen Leistung beim 0:6 (0:6) gegen den SC Freiburg die höchste Heimniederlage in der Fußball-Bundesliga seit 23 Jahren und stürzte auf Platz 13 ab.
Auf Hütter wartet eine ungemütliche Vorweihnachtszeit. Erst in der vergangenen Woche hatte sich sein Team den Zorn des Anhangs durch die bittere 1:4-Niederlage beim Erzrivalen 1. FC Köln zugezogen.
»Wahnsinn, dass wir vier Standardgegentore kriegen«, klagte Jonas Hofmann bei DAZN: »Wir haben desolat verteidigt. Gefühlt war das Spiel bei 0:4 vorbei. Wer letzte Woche gedacht hat, es geht nicht noch tiefer, ist eines Besseren belehrt worden.«
In einer denkwürdigen ersten Halbzeit bestraften Maximilian Eggestein (2.), Kevin Schade (5.), Philipp Lienhart (12.), Nicolas Höfler (19.), Lucas Höler (25.) und Nico Schlotterbeck (37.) die Unzulänglichkeiten der Gastgeber eiskalt. Fünf Tore nach 25 Minuten waren in der Bundesliga zuvor nur den Gladbachern selbst 1984 beim 10:0 gegen Eintracht Braunschweig gelungen, einer Auswärtsmannschaft hingegen noch nie. Die Freiburger beendeten durch den höchsten Auswärtssieg ihrer Ligageschichte ihre Negativserie von drei Niederlagen. Damit liegt das Team von Trainer Christian Streich auch nach dem 14. Spieltag auf einem Champions-League-Platz.
Unterdessen feierte Tayfun Korkut ein turbulentes Debüt: Im ersten Spiel des 47-Jährigen als Trainer von Hertha BSC hat der Hauptstadtklub dank Stevan Jovetic einen 0:2-Rückstand beim VfB Stuttgart aufgeholt und mit dem 2:2 (1:2) einen Punkt im Abstiegskampf errungen. Die Schwaben erarbeiteten sich mit einem Doppelpack durch Omar Marmoush (15.) und Philipp Förster (19.) bereits früh einen Vorsprung. Doch Jovetic glich mit einem Schlenzer in den Winkel (40.) und einem Schuss aus kurzer Distanz (76.) aus.