Darmstadt 98 marschiert

(dpa/lhe). Fußball-Zweitligist SV Darmstadt 98 hat einen Erfolg gegen seinen ehemaligen Trainer Markus Anfang und Bundesliga-Absteiger SV Werder Bremen gefeiert und mit einem 3:0 (1:0)-Sieg einen großen Sprung in Richtung der Spitzenränge gemacht. Luca Pfeiffer erzielte einen Doppelpack (65. Minute, 71.), zuvor hatte Fabian Holland (45.) die Lilien im mit 13 000 Zuschauern ausverkauften Stadion am Böllenfalltor in Führung gebracht.
Für die Darmstädter war es nach dem 6:1-Erfolg vor der Länderspielpause beim SV Sandhausen der zweite Sieg in Serie.
»Wenn du 3:0 gewinnst, dann ist es mit Sicherheit verdient. Ich fand aber nicht, dass das Spiel so einfach war«, sagte Trainer Torsten Lieberknecht nach der starken Leistung vor eigenem Publikum. »Es war ein schwer erkämpfter, aber dann auch gut erspielter und taktisch hervorragend umgesetzter Sieg gegen eine trotz allem starke Bremer Mannschaft.«
Bremens Chefcoach Anfang wurde vor dem Spiel mit lautstarken Pfiffen begrüßt und musste auch während der Partie Beschimpfungen über sich ergehen lassen, nachdem er die Südhessen im Juni nach nur einem Jahr trotz laufenden Vertrages verlassen hatte. »Darmstadt hat das auch in der Höhe verdient gewonnen. Wir müssen schauen, dass wir daraus lernen«, kommentierte Anfang an alter Wirkungsstätte.
In einer intensiven Partie bei ausgeglichenen Spielanteilen blieben Torchancen lange Mangelware. Unmittelbar vor der Pause traf Außenverteidiger Holland mit einem sehenswerten Schuss aus der Distanz ins rechte Eck.
Nach der Halbzeit wurden die Bremer stärker und hatten durch den eingewechselten Romano Schmid den Ausgleich auf dem Fuß, doch dessen Schuss im Strafraum wurde von Torwart Marcel Schuhen über die Latte gelenkt. Mittelfeldspieler Nicolai Rapp leistete sich dann einen Blackout und spielte einen Rückpass in den Fuß von Pfeiffer, der einschieben konnte. Sechs Minuten später sorgte dieser nach einem Freistoß aus spitzem Winkel für den Endstand. »Heute hat einfach alles ein bisschen gefehlt. Es war wieder ein Scheiß-Tag«, sagte Bremens Marvin Ducksch.
Beim FC St. Pauli und dem FC Schalke 04 wächst unterdessen der Glaube an eine Rückkehr in das Oberhaus. Die beiden einstigen Erstligisten waren die Gewinner des zehnten Zweitliga-Spieltages. Vor allem beim Revierclub aus Gelsenkirchen sorgte das 1:0 in Hannover und der Sprung auf Rang drei für lange vermisste Euphorie. Erstmals seit dem Abstieg rangiert das Team auf einem Aufstiegsplatz. »Wenn du aus der Kabine kommst und diese blau-weiße Wand siehst. Und dann noch so ein Tor fällt: Das ist Adrenalin pur«, beschrieb Trainer Dimitrios Grammozis die Atmosphäre im Stadion und die Freude über den Treffer von Marcin Kaminski in der Nachspielzeit.
Selbst ein Rückstand in Heidenheim brachte die Kiezkicker nicht aus dem Konzept. Mit drei Toren binnen sechs Minuten durch Guido Burgstaller (55./60.) und Maximilian Dittgen (56.) drehten sie die Partie und feierten beim 4:2 den vierten Sieg in Serie.
(dpa). Bei Manchester United muss sich dringend etwas ändern - findet nicht nur Frankreichs Fußball-Weltmeister Paul Pogba. »Wir müssen die Mentalität und die Taktik finden, um zu gewinnen«, forderte der 28 Jahre alte Superstar nach der 2:4-Pleite am Samstag bei Ex-Meister Leicester City. Die Probleme von Man United sind mittlerweile vielfältig. Erst sorgte die Anreise per Privatjet ins 120 Kilometer entfernte Leicester für Kritik, dann setzte es für das Team um Cristiano Ronaldo die nächste sportliche Pleite. Der Druck auf Trainer Ole Gunnar Solskjaer steigt. »Wir müssen etwas ändern«, sagte Pogba.
Die Stimmung beim englischen Rekordmeister brodelt. Wieder einmal hinkt der Club in der Premier League seinen Ansprüchen hinterher. Die Verpflichtung von Superstar Ronaldo sollte eigentlich für die noch nötige Euphorie rund um die Red Devils sorgen, um endlich wieder ein ernsthafter Titelkandidat zu werden. Mit der zweiten Niederlage und fünf Zählern Rückstand auf Thomas Tuchel und den FC Chelsea gibt es bereits nach dem achten Spieltag in der Saison erhebliche Zweifel. »Ist Solskjaer noch der richtige Mann?«, fragte die BBC.
Der Norweger muss in den kommenden Wochen Antworten finden - und die Aufgaben haben es durchaus in sich. Am Mittwoch gastiert in der Champions League Atalanta Bergamo in Manchester. Am kommenden Sonntag kommt es zum Prestige-Duell mit Jürgen Klopp und dem FC Liverpool. Eine Niederlage gegen den Erzrivalen könnte die Atmosphäre rund um das Old Trafford weiter verschlechtern. »Wir müssen das jetzt irgendwie abschütteln«, sagte der 48-jährige United-Trainer.
Die Probleme in seinem Team sind nicht neu. Zehn Gegentore hat der frühere Champions-League-Sieger bereits hinnehmen müssen. Die Verteidigung bei Standardsituationen ist mangelhaft. »Wir haben diese Probleme schon lange. Wir haben einfach dumme Gegentore kassiert«, monierte Pogba.
Deutliche Kritik an Manchester United gab es bereits vor dem Anpfiff. Da laut United-Angaben die Autobahn M6 kurzfristig gesperrt war, flogen Ronaldo und Co. per Privatjet zum East Midlands Airport und legten die etwa 120 Kilometer statt mit dem Bus in rund 15 Minuten per Flieger zurück. Für den selbst ernannten klimabewussten Club war das nicht unbedingt die beste Werbung.
Im Sommer hatte United mit einer Unternehmensgruppe aus dem Bereich der erneuerbaren Energien eine Partnerschaft vereinbart und will die Menschen laut eigener Aussage auf eine »reinere und nachhaltigere Zukunft« aufmerksam machen. Auch in diesem Punkt hat Manchester United reichlich Nachholbedarf.
(dpa/lhe). Der SV Wehen Wiesbaden hat den Sprung in die Spitzengruppe der 3. Fußball-Liga verpasst. Die Mannschaft von Trainer Rüdiger Rehm unterlag am Sonntag mit 0:1 (0:0) bei Türkgücü München.
Die Gäste mussten dabei lange in doppelter Unterzahl spielen: Johannes Wurtz sah in der 23. Minute nach einem Kopfstoß gegen Marco Kehl-Gómez die Rote Karte. Torhüter Florian Stritzel folgte ihm in der 35. Minute nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums. Von da an versuchten die Wiesbadener, mit viel Einsatz das Remis zu verteidigen. Nach einer Stunde verpassten zweimal Philip Türpitz und Sercan Sarerer gute Chancen zur Führung für Türkgücü. Türpitz erzielte dann aber in der 88. Minute kurz vor Schluss aus kurzer Entfernung doch noch das 1:0 für München.
(dpa). Die Fußball-Frauen des FC Bayern München haben am sechsten Spieltag der Bundesliga ihre erste Saisonniederlage kassiert. Der deutsche Meister verlor nach einer turbulenten Schlussphase mit 2:3 (0:0) bei Eintracht Frankfurt. Auf das 1:0 durch Shekiera Martinez (67.) antwortete Maximiliane Rall mit einem Doppelpack (79./83.). Allerdings leistete sich Laura Benkarth einen Fehler im FCB-Gehäuse, Laura Freigang schob ein (88.) - und mit Ablauf der regulären Spielzeit entschied Sjoeke Nüsken die Partie zugunsten der Eintracht. Bei den Gästen verletzte sich zudem Lineth Beerensteyn und musste ausgewechselt werden.
