Damen-Trio in den Top Ten

(sid). Eisige minus 12,5 Grad und leichtes Schneetreiben - da froren Biathletin Denise Herrmann die Finger ein. »Ich hatte kalte Hände. Beim ersten Schießen hatte ich kein Gefühl mehr im Schießfinger«, sagte die 32-Jährige nach dem Sprint-Weltcup in Östersund dick vermummt.
Es war nicht nur für Herrmann eine echte Herausforderung im bitterkalten schwedischen Winter. Am besten kam die Österreicherin Lisa Hauser mit den widrigen Bedingungen zurecht, doch auch Franziska Preuß als Fünfte, Herrmann auf Rang neun und die erneut überraschend starke Vanessa Voigt als Zehnte konnten über die 7,5 km überzeugen. »Wir sind sehr zufrieden. Das war ein richtig starkes Mannschaftsergebnis. Die Mädels können mit Selbstvertrauen nach vorne schauen«, sagte der Sportliche Leiter Bernd Eisenbichler vor dem Verfolger am Samstag (13 Uhr/ARD und Eurosport) über 10 km.
Bei den Männern lief es vor der Staffel am Samstag (15.10) und dem Verfolger am Sonntag (15.15) über 12,5 km nicht ganz so gut. Nachrücker Johannes Kühn war beim erneuten Triumph des Schweden Sebastian Samuelsson als Zwölfter bester DSV-Athlet.
Ganz zufrieden war auch Preuß nach einem Schießfehler und 24,2 Sekunden Rückstand auf die fehlerfreie Hauser nicht. »Ich wollte die Null schießen. Dass es wieder nicht geklappt hat, ärgert mich richtig«, sagte Preuß in der ARD. Dennoch verschaffte sich die 27-Jährige eine gute Ausgangsposition. »Ich nehme ein gutes Gefühl mit«, so Preuß: »Am Samstag heißt es Attacke.«
Das gilt mit Sicherheit auch für Herrmann. Die 32-Jährige liegt nach ebenfalls einem Schießfehler 43,1 Sekunden hinter Hauser, die sich ihren dritten Weltcupsieg vor Elvira Öberg aus Schweden und Hanna Sola (Belarus) sicherte. »Die Entwicklung wird immer besser, es geht bergauf. Im Dezember wollte ich reinfinden, um dann noch einen draufzusetzen«, sagte Herrmann mit Blick auf Olympia.
Neben Preuß und Herrmann sicherte sich am Donnerstag überraschend früh bereits die junge Voigt ihr Ticket für die Olympischen Winterspiele in Peking (4. bis 20. Februar). Nach ihrem zwölften Platz im Einzel überzeugte die 24-Jährige nun im Sprint als starke Zehnte mit 44,4 Sekunden Rückstand.
Die deutschen Männer verpassten dagegen eine Spitzenplatzierung. »Das war solide. Aber es ist schon verrückt, was da vorne abgeht. Bei einem Fehler reicht es eben nicht für die Top sechs«, sagte Doll bei 56,7 Sekunden Rückstand.