Corona-Schock für Mihambo

(sid). Malaika Mihambo lag flach. Zehn lange Tage. Corona. Ausgerechnet jetzt, so kurz vor der Heim-EM, dem emotionalen Höhepunkt des Jahres. Es sollte ihr nächster Goldrausch werden. Aber ob die Überfliegerin ihren Titel im Weitsprung verteidigen kann, ist nach der Infektion offen. Ein Ausfall von Mihambo - dem großen Star der European Championships in München - wäre ein herber Verlust.
»Ich habe mich nach der WM mit Corona infiziert. Es war zwar ein milder Verlauf, aber ich habe mich müde und schlapp gefühlt und zehn Tage nicht trainiert«, sagte Mihambo: »Die Quarantäne und die Symptome haben eine optimale Wettkampfvorbereitung leider unmöglich gemacht.« Ihre Qualifikation steht am kommenden Dienstag an, das große Finale steigt dann zwei Tage später. Mihambo hat nicht mehr viel Zeit. Aber immerhin konnte sie am Dienstag nach einem Medizincheck zum ersten Mal wieder »eine leichte Krafttrainingseinheit« einlegen und reiste dann ins Trainingslager der deutschen Leichtathleten nach Erding. »Meine letzte richtige Trainingseinheit war allerdings vor der WM«, sagte die 28-Jährige: »Das hat man auch im Training gemerkt.« Über ihren Start will sie kurzfristig entscheiden.
Ende Juli war Mihambo in Eugene erneut Weltmeisterin geworden, doch ihr großes Ziel war von Beginn an die EM in München. Vor den eigenen Fans springen. »Ich habe mich so sehr auf die EM gefreut, war in einer super Form und wollte bei der EM zeigen, dass ich dieses Jahr noch weiter springen kann als in Eugene«, sagte die Olympiasiegerin, die bei der WM ihren Titel mit 7,12 m verteidigt hatte: »Ich werde versuchen, an den Start zu gehen und mein Bestes zu geben, wohl wissend, dass ich an mein Leistungsniveau von Eugene wahrscheinlich nicht anknüpfen kann.« FOTO: IMAGO