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Comeback in weiter Ferne

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Alexander Zverev © DPA Deutsche Presseagentur

(sid). Alexander Zverev strich sich mit den Fingern durch die Haare, ehe er mit Trauermiene seine persönliche Hiobsbotschaft verkündete. »Ich habe extreme Schmerzen, sogar das Gehen tut weh«, sagte der Tennis-Olympiasieger leise. Nachdem sein mehrfacher Bänderriss im rechten Fuß ausgeheilt schien, steht das Comeback den 25-Jährigen mit einem Mal in den Sternen.

Diagnostiziert wurde ein Knochenödem am operierten Fuß, es besteht die Gefahr eines Bruches. Für den Davis Cup in dieser Woche in Hamburg fällt der Lokalmatador definitiv aus, »denn wir reden über Wochen, höchstwahrscheinlich sogar Monate«, erklärte Zverev sichtlich deprimiert. Der »Hamburger Patient« hat vor seiner Blessur allerhöchsten Respekt. »Ich muss da geduldig und vorsichtig sein, so etwas kann für die Zukunft gefährlich werden«, erklärte der Weltranglistenfünfte, der am Rothenbaum erstmals seit seiner Anfang Juni bei den French Open in Paris erlittenen Verletzung wieder aufschlagen wollte. Doch ohne ihren Spitzenspieler ist das deutsche Team ungeachtet des Heimvorteils zumindest in den Spielen gegen Frankreich und Australien klarer Außenseiter. Neue Nummer eins im Team von Kapitän Michael Kohlmann ist nunmehr der Kölner Oscar Otte, Jan-Lennard Struff (Warstein) dürfte der zweite Einzelspieler sein. Der Karlsruher Yannick Hanfmann wurde nachnominiert.

Natürlich werde er seine Teamkollegen von der Bank aus anfeuern, beteuerte Zverev - »wie ein Cheerleader eben«. In der ersten Partie geht es am Mittwoch (14 Uhr/ServusTV) gegen Frankreich. Kohlmann leidet mit seinem Topspieler. »Natürlich war diese Nachricht ein Schock für uns, aber für Sascha natürlich zuallererst«, kommentierte der 48-Jährige den Ausfall.

Eine gewisse Mitschuld an seinem Rückschlag räumte Deutschlands Nummer eins ein: »Ich habe in der Vorbereitung wohl ein bisschen zu viel gemacht.« Beim sonntäglichen Training mit Otte kehrte der Schmerz zurück, Zverev musste die Einheit abbrechen. Am Montag folgte die niederschmetternde Diagnose.

Dabei hatte sich der Hanseat immens auf seinen Start auf der Anlage des Clubs an der Alster gefreut. Denn diesmal wird an der Hallerstraße bei geschlossenem Dach und auf Hartplatz statt des gewohnten Sandes gespielt. Nun jedoch sind die Chancen auf das Erreichen des Finalturniers Ende November in Malaga stark gesunken, denn nur die ersten beiden Mannschaften der an der Elbe stattfindenden Zwischenrunde qualifizieren sich für die Endrunde.

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