Betrug bei Anzugkontrollen?
(dpa). Die Äußerungen eines Skispringers über Tricksereien und Pfusch bei der Anzugkontrolle stoßen bei den deutschen Athleten auf Unverständnis und Kritik. »Ich finde es eine sehr gewagte Aussage. Es ist Leistungssport, jeder versucht, ans Limit zu gehen«, sagte Andreas Wellinger. Ein nicht namentlich genannter aktiver Skispringer hatte der Schweizer Zeitung »Blick« gesagt, dass bei Kontrollen trotz strenger Vorgaben selten ganz genau hingeschaut werde.
»Zurzeit kann ich die Anzugkontrollen nicht ernst nehmen«, wird der aktive Springer zitiert.
Der Athlet sei am Skiflug-Wochenende am Kulm mit einem regelwidrigen Anzug mit zu großem Volumen gesprungen. Die Schrittkontrolle vor dem Start passierte er jedoch problemlos und konnte das Stadion nach seinem Sprung ohne weitere Überprüfungen verlassen. »Es betrügen praktisch alle, da muss ich mitziehen, sonst habe ich keine Chance«, sagte der Springer.
»Das ist immer ein schwieriges Thema. So ein Anzug ist an den eigenen Körper angepasst. Der Körper variiert, der Stoff variiert«, kommentierte Karl Geiger die Thematik. »Die Kontrollen laufen in meinen Augen 100-mal besser als letztes Jahr«, sagte Wellinger.