Bayern in Torlaune

(sid). Hasan Salihamidzic klatschte sich hochzufrieden mit Uli Hoeneß ab, und auch Oliver Kahn hatte diesmal keinen Grund, aufgebracht von seinem Stuhl zu rutschen. Der FC Bayern hat im zweiten Topspiel des Super-Sonntags seine Ergebniskrise in der Bundesliga mit einem überzeugenden 5:0 (2:0) gegen den SC Freiburg vorerst beendet. Die Bosse waren in bester Feierlaune.
Angeführt von einem starken Dreigestirn aus Eric-Maxim Choupo-Moting, Leroy Sane und Serge Gnabry schob sich die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann an den Freiburgern vorbei und ist als Tabellenzweiter nun der erste Verfolger von Union Berlin. Der Rückstand beträgt nach dem zweiten Sieg in den vergangenen sieben Spielen aber noch vier Punkte, Freiburg hat einen Zähler weniger.
»Wir haben von der ersten bis zur letzten Sekunde gezeigt, wer hier der Herr im Hause ist«, sagte der überzeugende Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting bei DAZN. Er schickte aber sogleich eine Mahnung hinterher: »Genau daran müssen wir anknüpfen. So muss es für uns weitergehen.« Dann ist auch der elfte Meistertitel in Serie nicht fern.
Im Gegensatz zu den vergangenen Spielen in der Bundesliga erwies sich der Rekordmeister als effizient im Abschluss. Gnabry brachte die Münchner nach starken Anfangsminuten der Gäste früh in Führung (13.). Der auffällige Choupo-Moting, der schon an der Entstehung des ersten Treffers beteiligt war, erhöhte nach Vorlage von Sane (33.) und legte diesem wiederum das 3:0 (53.) auf. Danach lupfte Sadio Mane auf Zuspiel von Gnabry ein (56.), auch Marcel Sabitzer durfte noch ran (80.).
Nagelsmann musste neben Manuel Neuer (Schulter) und dem gesperrten Kingsley Coman auch auf Thomas Müller (muskuläre Probleme) verzichten, er bewies aber ein gutes Händchen bei der Wahl der Alternativen. Im Gegensatz zum Sieg in der Champions League bei Viktoria Pilsen (4:2) begannen neben Rückkehrer Alphonso Davies eben Gnabry und Choupo-Moting in der Anfangsformation.
In der intensiven Anfangsphase hatten die Bayern Schwierigkeiten, das Spiel und den Gegner in den Griff zu bekommen. Freiburg presste hoch, war giftig in den Zweikämpfen, machte die Räume eng und unterband dadurch einen kontrollierten Spielaufbau der Münchner.
Doch schon mit dem ersten schnellen Angriff gingen die Bayern in Führung: Nach einer Hereingabe des emsigen Davies scheiterte Sane zunächst an Mark Flekken, den abgewehrten Ball köpfte Gnabry ein. Die Münchner erhöhten danach den Druck. Choupo-Moting setzte sich nach feinem Zuspiel von Sane gegen Matthias Ginter durch und traf aus spitzem Winkel. Freiburg hatte es zwischenzeitlich versäumt, den Ausgleich zu erzielen. Bei einem Konter brachte es Christian Günter nicht fertig, den Ball zum mitgelaufenen Michael Gregoritsch zu passen (25.). Nach dem zweiten Gegentreffer blieben die Gäste weitgehend bei ihrem Plan, früh zu attackieren, wirkten dabei aber nicht mehr so überzeugend. Zudem fehlte den Freiburgern jene Durchschlagskraft, die den FCB auszeichnete. Und nicht zuletzt fehlte ihnen auch ein Mann wie Choupo-Moting, der beinahe noch einen weiteren Treffer aufgelegt hätte. Nach dem Hackentrick des Nationalspielers von Kamerun traf Gnabry, der wiederum Vorbereiter von Manes Treffer war, nur den Pfosten (52.).