Auch der zweite Anzug sitzt

(sid). Gelungener Start von »Jugend forscht«: Die deutschen Basketballer haben auch mit dem zweiten Anzug einen erfolgreichen Start ins WM-Jahr hingelegt. Das neuformierte Team von Bundestrainer Gordon Herbert bezwang Außenseiter Schweden in Frankfurt am Main mit 73:66 (40:31) und verteidigte in der Qualifikation dank des neunten Siegs im elften Spiel die Tabellenführung.
Dabei versprühte Deutschland trotz der kurzen gemeinsamen Vorbereitung zeitweise ordentlich Spielfreude und dominierte bei den Rebounds.
Beste DBB-Werfer vor 5000 Zuschauern waren David Krämer (13 Punkte), Karim Jallow (11) und Leon Kratzer (10). Am Montag (17.30 Uhr/MagentaSport) wartet zum Quali-Abschluss das Duell mit den punktgleichen Finnen um den Gruppensieg. Doch Ergebnisse sind in diesem Lehrgang für den Bundestrainer nebensächlich: Schließlich ist der EM-Dritte längst vorzeitig für die WM in Japan, Indonesien und auf den Philippinen (25. August bis 10. September) qualifiziert.
»Es geht nicht ums Gewinnen oder Verlieren«, gab Herbert deshalb als Marschroute aus. Sondern darum, »unseren jungen Spielern Erfahrung auf internationaler Bühne zu geben«. Auf die NBA-Stars um Dennis Schröder musste er ebenso wegen Terminkollisionen verzichten wie auf die Spieler der deutschen EuroLeague-Klubs Alba Berlin und Bayern München. »Diese Gruppe ist die Zukunft«, frohlockte der Headcoach.
Von den EM-Bronzemedaillengewinnern standen lediglich Justus Hollatz und der noch am Vortag in der EuroLeague für Mailand spielende Johannes Voigtmann auf dem Parkett. Mit den Chemnitzern Jason George, Jonas Richter und Nelson Weidemann feierten gleich drei Spieler ihr Debüt. Richter eröffnete mit einem Dreier, doch ansonsten gab es zunächst sowohl offensiv als auch defensiv ein paar Abstimmungsschwierigkeiten.
Die Einwechslung von Center Voigtmann brachte sofort Dominanz unter den Körben und so auch die knappe Führung nach dem ersten Viertel. Defensiv agierte die DBB-Auswahl in den zweiten zehn Minuten griffiger, auch vorne klappte deutlich mehr - Leon Kratzer traf zur Krönung der stärksten Phase per Alley-oop. In die Pause ging es mit neun Punkten Vorsprung.
Nach dem Seitenwechsel leisteten sich die Herbert-Schützlinge wieder etwas mehr Nachlässigkeiten, doch fahrige Schweden bestraften das kaum einmal. Der Abstand pendelte sich rund um zehn Punkte ein. Erst zu Beginn des Schlussviertels wurde es nach zwei schnellen Gegenstößen der Skandinavier kurz spannender, doch Deutschland fing sich schnell wieder.