Aston Martin muss liefern

(sid). Einfach mal viel Zeit mit seiner Frau und den Kindern verbringen? Seine Umwelt-Projekte vorantreiben? Oder doch noch das Ingenieursstudium beginnen, wie vor der Formel-1-Laufbahn angedacht? Optionen für die Rennfahrer-Rente hat Sebastian Vettel genug. Allein: Sein Aston-Martin-Team setzt alles daran, dass der Ex-Weltmeister seine Karriere noch mindestens ein Jahr fortsetzt.
Mick Schumacher muss für eine Vertragsverlängerung bei Haas hingegen erst noch liefern, am besten schon beim Klassiker in Silverstone (Sonntag, 16.00 Uhr/RTL und Sky).
»Ja, das möchten wir sehr gerne«, sagte Teamchef Mike Krack in der »Sport Bild« auf die Frage, ob Aston Martin auch 2023 mit Vettel zusammenarbeiten will: »Für uns ist eine Vertragsverlängerung mit Sebastian ganz klar Plan A. Wenn er es will, wird er auch 2023 bei Aston Martin fahren.«
Was Vettel will, ist ziemlich klar: Vorne mitmischen, statt hinterherzufahren. »Als ich angefangen habe, war es mir egal. Aber ich bin nicht hier, um außerhalb der Top 10 zu landen«, sagte der 34-Jährige zuletzt: »Ich möchte gewinnen.« Doch das ist mit seinem AMR22 so gut wie unmöglich. Und deshalb will Aston Martin erst das Auto schneller machen, um dann im zweiten Schritt konkret in die Verhandlungen einzusteigen - so erhofft man sich bessere Chancen für Vettels Jawort.
»Die Priorität ist momentan klar: Wir müssen das Auto verbessern, denn es bringt ja nichts, Vertragsgespräche zu führen, deren Grundlage auf Hoffnung beruht. Wir müssen Fakten schaffen, und dann werden wir reden«, sagte Krack: »Die Updates zuletzt in Barcelona waren ein erster Schritt, aber ich würde Sebastian gerne noch weitere Schritte nach vorn zeigen, bevor wir die Gespräche beginnen.«
Und so stehen bei Vettel und Schumacher nun die Wochen der Wahrheit an. »Vor der Sommerpause werden wir die Gespräche nicht führen«, sagte Haas-Teamchef Günther Steiner zuletzt über die Zukunft des Sohns von Rekordweltmeister Michael Schumacher. Nach dem Großen Preis von Großbritannien stehen im Juli noch drei weitere Rennen (Österreich, Frankreich und Ungarn) an, ehe die Formel 1 Urlaub macht. Bis dahin sollte Schumacher besser die ersten WM-Punkte seiner Karriere eingefahren haben.
Die Chancen dazu waren bereits da. Doch mal patzte Schumacher, mal zickte der Haas-Bolide. Wie zuletzt in Kanada, als Schumacher von Rang sechs aussichtsreich gestartet war, dann aber sein Ferrari-Motor ausfiel. »Dann halt ein andermal«, meinte Schumacher. Am besten schon in Silverstone.