Zwei unnötige Fehler
(rms). Fußball-Hessenligist SC Waldgirmes verliert zum Restrundenauftakt mit 1:2 (1:0) gegen den Rangdritten Türk-Gücü Friedberg. Einen Fehlstart erleiden die Lahnauer damit aber (noch) nicht.
Insgesamt war der Auftritt der Gastgeber gegen einen bärenstarken Kontrahenten stabil. »Über weite Strecken zeigten wir uns auf Augenhöhe mit einem Team, das Regionalliga-Ambitionen hegt. Für den ersten Wettkampf nach der langen Pause war das eine gute Leistung meiner Jungs«, fand SC-Trainer Mario Schappert. Sein Friedberger Kollege Enis Dzihic hatte es die Laune beim Gang zu seiner Pausenansprache komplett verhagelt. Nach den insgesamt 93 Minuten huschte aber ein Lächeln über sein Gesicht. »Die erste Halbzeit meiner Jungs war ganz schwach. Dann haben wir uns gesteigert und verdient gewonnen«, wusste der einstige Klassestürmer.
Was unterschied aber beide Teams? Im Prinzip Kleinigkeiten, aber fraglos auch die eindeutig höhere individuelle Klasse bei den Wetterauern. Genau diese deckten die Waldgirmeser im ersten Akt durch einen mutigen Auftritt zu. Schappert hatte offensiv aufgestellt. Und weil die Deckung der Waldgirmeser überhaupt nichts zuließ, stellten sich für die Gastgeber positive Effekte, wie viel Ballbesitz und schöne Kombinationen nach vorne ein, die oft im starken Rechtsverteidiger Gian Maria Olizzo ihren Ausgangspunkt fanden. Erste Sahne war das Führungstor des SC. Eine sehenswerte Kombination in höchstem Tempo endete mit Natnael Tegas Zuspiel auf Lucas Hartmann, dessen Flanke Felix Erben zum verdienten 1:0 ins Netz beförderte (24.). Bis zur Pause kam vom Favoriten nichts außer einigen unproduktiven Ballstaffetten und unschön anzusehenden Motzereien ihres eigentlich hochveranlagten Torjägers Noah Michel gegen alles und jeden.
Mit zwei eigenen Schlafmützigkeiten und gleichzeitig zwei cleveren Aktionen der Gäste drehte sich dann nach Beginn des zweiten Durchgangs das Ergebnis. In Minute 48 passte die Kommunikation zwischen SC-Schlussmann Maik Buss und Lucas Hartmann nicht. Letzterer köpfte das Spielgerät ohne Not ins Toraus. Die folgende Ecke nutzte Demyan Imek zum 1:1. »Das war viel zu billig. Genau wie das 1:2«, entfuhr es Mario Schappert. Jenes 1:2 exakt acht Minuten später fand seinen Ausgangspunkt in einem Klassepass Toni Reljics auf Torschütze Noah Michel. Der Goalgetter war perfekt in die Schnittstelle der Waldgirmeser Viererkette gestartet, in der Lukas Fries und Oliver Schmidt derart weit auseinander standen, dass in der Lücke gut drei Busse hätten nebeneinander parken können. Der SC besaß noch zwei dicke Chancen durch Felix Erben (50./52.), war aber letztlich nicht mehr in der Lage, Friedberg noch unter Druck zu setzen, zumal man nach der »Ampelkarte« für Lukas Fries (79.) nur noch zu zehnt agieren konnte. »Das Spiel hätten wir nicht verlieren müssen«, brachte Mario Schappert die 90 Minuten auf den Punkt.
SC Waldgirmes: Buss - Safiew, Fries, Schmidt, Olizzo - Wiessner, Bartheld (65. Schneider), Golafra, Hartmann - Tega, Erben.
Friedberg: Koob - Knecht, Dudda, Häuser, Izberovic (46. Imek) - Yikilmaz (69. Printemps), Schorr, Jost (71. Usic), Eren (46. Scheffler) - Michel (88. Ren Gatamura), Reljic.
Schiedsrichter: Eick (Alsfeld). - Zuschauer: 220. - Tore: 1:0 Erben (24.), 1:1 Imek (48.), 1:2 Michel (56.) - Gelb-Rote Karte: Fries (79.) wegen wiederholten Foulspiels.