Zwei Auswärtssiege
(jsg). Der erste Spieltag der Basketball-Oberliga der Herren ist beendet. Der Spielplan für den Auftakt glich dem der abgebrochenen Vorsaison. Aus mittelhessischer Sicht glichen auch die Ergebnisse dem Vorjahr. Der TSV Krofdorf-Gleiberg und die Gießen Pointers II brachten Siege aus der Fremde mit, während der MTV 1846 Gießen und Lich Basketball II auswärts ohne Punkte blieben.
ACT Kassel - TSV Krofdorf-Gleiberg 48:83 (29:35): »Die letzte Minute vor der Pause war der Wendepunkt«, fasste Kapitän Niclas Schmidt den erfolgreichen Start in die Saison für Krofdorf zusammen. Dennis Süßlin hatte zunächst per Dreier die Führung markiert und beendete die erste Halbzeit mit einem Buzzerbeater von der Mittellinie. Insgesamt zwölf Distanztreffer erzielten sein Team am Ende. Die Wettenberger hatten nach der turbulenten Vorbereitung und ohne Trainer zunächst noch ein paar Abstimmungsprobleme, fanden dann aber bald besser ins Spiel. Mitte des dritten Viertels waren es zehn Punkte in Folge von Süßlin und Johannes Plitt-Geißler, die dann die Kasseler Moral endgültig brachen. Die Nordhessen ergaben sich ihrem Schicksal gegen eine gute mannschaftliche Leistung der Krofdorfer. Schmidt hob aus dem geschlossenen Team dennoch zwei Spieler hervor: »Unsere beiden neuen großen Spieler Lars Müsse und Sandro Jüdt haben es hervorragend gemacht und viele Rebounds erkämpft.«
Beste Werfer Krofdorf: Rink (21/3), Schneider (15/2), Süßlin (12/4), Plitt-Geissler (12/2).
BC Marburg - Gießen Pointers II 69:74 (33:38): »Es war eine solide Leistung, auf der sich aufbauen lässt. Ich bin zufrieden mit dem Sieg, aber noch mehr, dass wir in der kurzen Zeit schon so als Team zusammengefunden haben«, kommentierte Pointers-Trainer Sherman Lockhart den Auftaktsieg seiner Mannschaft in Marburg. In einer hektischen Anfangsphase zeigte sich bei den Gießenern bereits, dass an diesem Sonntagabend vor allem auf Henry Volkert Verlass sein würde. Der Routinier sorgte mit neun seiner 25 Punkte im ersten Viertel für die frühe Führung, die sich durch das gesamte Spiel ziehen sollte. Vielen Akteuren merkte man allerdings die lange Pause ohne Ligaspiel an. Nach einem Zwischensprint vor und nach dem Seitenwechsel durch Corey Lewis und Fabian Bender hielten die Pointers den Gegner auch in einer ruppigen Schlussphase mit einer Marburger Disqualifikation immer auf Distanz. So freute sich Lockhart über die gelungene Premiere: »Die Älteren haben die Mannschaft in wichtigen Phasen getragen und unsere jungen Spieler haben ihre Minuten genutzt und gute Impulse gegeben.«
Beste Werfer Gießen: Volkert (25/1), Lewis (16/2), Bender (10/1), Seibert (10).
BC Gelnhausen - Lich Basketball II 99:75 (58:35): Mit einer deutlichen Niederlage kam die zweite Licher Mannschaft vom ersten Saisonspiel aus Gelnhausen zurück. Nur neun Spieler hatten sich auf den Weg in die Barbarossastadt gemacht, drei Guards mussten durch Krankheit oder Verletzung absagen und so standen zwei Spieler der dritten Mannschaft im Aufgebot. »Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen. Defensiv hatten wir große Probleme unsere Gegenspieler vor uns zu halten«, resümierte Felix Schweizer sein Coaching-Debüt in der Oberliga. Aufstiegsaspirant Gelnhausen nutzte die Licher Schwächen in der ersten Halbzeit gnadenlos aus und traf bereits zehn Dreier. Die Wetterstädter taten sich dagegen schwer, ihr angestrebtes schnelles Spiel aufzuziehen und den Ball zu pushen. Trotzdem zeigte sich Schweizer nicht unzufrieden mit der Offensive, im Setplay fehlte allerdings immer wieder das nötige Wurfglück.
Beste Werfer Lich: Philipp Neumann (13), David Sann (12/1), Jonas Schilling (11).
BC Neu-Isenburg - MTV 1846 Gießen 88:53 (42:27): Auch der MTV Gießen kehrte ohne Erfolg von einem der Aufstiegsaspiranten zurück. Die Mannschaft von Filip Piljanovic war urlaubs- und verletzungsbedingt nur mit acht Spielern zum BC Neu-Isenburg gereist, startete aber dennoch gut in die Partie und führte mit 6:10. Doch das Fehlen einiger wichtiger Spieler machte sich dann spätestens zum Ende der ersten Halbzeit bemerkbar. Drei Minuten ohne Gäste-Punkte nutzten die Südhessen aus und zogen auf 42:27 davon. »Wir sind dem Spiel dann nur noch hinterhergelaufen«, zeigte sich Piljanovic im Nachgang unzufrieden: »Wir standen komplett neben uns, es sah aus als hätten wir mit einer heißen Kartoffel gespielt.« Die Neu-Isenburger um den ehemaligen Bundesliga-Center Marius Nolte bestraften diese Fehler in der zweiten Halbzeit gnadenlos und gewannen am Ende verdient mit 88:53.
Beste Werfer Gießen: Orkun Mehmed (19/1), Onur Mehmed (11), Halil Shala (11/1).