»Wir sind ein braver Kreis«

(nal). Geehrt wurden auf dem Kleinen Kreisfußballtag am Samstag in Kinzenbach (wie berichtet) auch noch einmal die Meister der vergangenen Saison 2021/22, wobei es hier zu einem Novum kam, konnte doch die FSG Biebertal gleich drei Meistertitel in Kreisliga A, Kreisliga B 2 und Kreisklasse 2 erringen. Weiterhin wurden die TSG Wieseck (Kreisober- liga) und der VfR Lich (Kreis- liga B 1) ausgezeichnet.
Gemeinsam mit Licher-Repräsentant Kai Momberger zeichnete Mohr die Fair-Play- Teams der Saison aus: SG Treis/Allendorf (Kreisoberliga/ 1,57 Punkte), TSV Lang Göns II (Kreisliga A Gießen/0,84 Punkte), FSG Laubach (Kreisliga A Alsfeld/Gießen/1,85 Punkte), Blau-Weiß Gießen (Kreisliga B 1/1,00 Punkte), FSG Lumda/Geilshausen II (Kreisliga B 2/0,76 Punkte), TSG Leihgestern III (Kreisklasse 2 Gießen/0,33 Punkte) und TSV Klein-Lin- den (Verbandsliga Frauen/0,09 Punkte).
Im Jugendbereich zeichnete Kreisjugendfußballwart Klaus-Jürgen Schretzlmeier (Lich) den FC Großen-Buseck, JSV Lehnheim, FSG Wettenberg, VfB Ruppertsburg und JFV Mittelhessen aus. In seinem Grußwort gestand Schretzlmaier im Vorfeld der am Donnerstag stattfindenden Kreisjugendleitersitzung ein, dass er sich Sorgen um die Zukunft mache. 231 gegenüber 246 Mannschaften in der Saison 2021/22 haben sich angemeldet. Auch wenn dieser Rückgang nicht katastrophal sein mag, so zeige ein Blick auf die A-Jugend, bei der es nur noch zehn Mannschaften gibt und auch noch zwei Vereine davon mit jeweils zwei Mannschaften vertreten sind, die Situation auf. »Acht Vereine sind schon sehr schwach und auch bei den B-Juniorten haben wir ganz schwache Meldungen. Ansonsten können wir alles gleich mit Kreisliga und Kreisklasse einteilen, wir brauchen keine Qualifikation zu spielen. Was wir brauchen, sind Ideen, die rückläufigen Zahlen aufzuholen - und wir suchen eine Mädchenreferentin.«
Kreisschiedsrichterobmann Andreas Reuter (Annerod) ging auf die neuen Spesensätze der Schiedsrichter in den Kreis- ligen und den damit einher- gehenden Wegfall des Wochentagzuschlag auf Kreisebene ein. »Bestrafungen, Geldstrafen oder Punktabzüge wird es nicht geben, egal wie die Leistungen der Schiris in der letzten Saison waren. Die bisherige Schiedsrichterregelung gibt es nicht mehr. Musste bisher ein Schiedsrichter mindestens zwölf Spiele geleitet haben, damit seine Spiele zählten, so entfällt diese Regelung und es wird ab dem ersten Spiel gezählt. Maximal 50 Spiele können jedoch von einem Schiedsrichter berücksichtigt werden. »In dieser und auch in der nächsten Saison gibt es keine Punktabzüge. Diese gibt es erst wieder ab der Saison 2024/25 und dann auch höchstens ein Punkt.«
Digitaler Pass
Seit dem 1. Juli gibt es keine (Papier-) Spielerpässe mehr, sondern ausschließlich einen digitalen Spielerpass. Wer es hier versäumt habe, ein Spielbild hochzuladen, müsse dies nachholen, ansonsten müsse eine Legitimation mittels Führerschein, Reisepass oder Personalausweis erfolgen. »Wenn diese bis Spielende nicht vorliegen, dann kann im Nachgang das Spiel für den Gegner entschieden werden«, machte Reuter auf die Auswirklungen dieses Versäumnisses aufmerksam und empfahl eine Spielberechtigungsliste zu jedem Spiel mitzunehmen, »falls das Internet vor Ort nicht funktioniert.
Auswechselkarten gibt es nicht mehr, sie wurden abgeschafft.« Neu geregelt wurde auch der Einsatz von Spielern mit Zweitspielrecht. Wenn die erste Mannschaft Gruppenliga oder höher spielt, dürfen keine Zweitspielrechte mehr erteilt werden. A-Jugendliche des jüngeren A-Jugendjahrgangs 2005 dürfen in dieser Saison, auch wenn sie im Januar des nächsten Jahres 18 werden, in anderen Mannschaften nicht eingesetzt werden. Beim älteren A-Jugendjahrgang sei dies kein Problem, wenn die Spieler 18 Jahre alt sind. Wenn diese erst 17 Jahre sind, dann mit Antrag beim HFV, ärzt- licher Bescheinigung und Einverständniserklärung der Eltern.
»Wir sind ein braver Kreis. Es wurden 2021/22 insgesamt 49 Einzelrichterurteile von der C- bis zur A-Klasse gefällt. Im Jugendbereich waren es 17 Urteile, drei Verwaltungsstrafen wurden durch die Klassenleiter ausgesprochen. Das Kreissportgericht hatte acht Entscheidungen, davon vier mündliche Verhandlungen und vier Verfahren im schriftlichen Verfahren abgehandelt. Es gab kein einziges Urteil, wo ein Schiedsrichter angegangen wurde. Es gab keine Tätlichkeiten gegenüber Schiedsrichtern, das stimmt mich positiv.« Zudem teilte Kreissportgerichtswart Harry Keil mit, dass sich Wolfgang Maurer (Buseck) und Ernst-Rudolf Schmidt (Röthges), die beide über 20 Jahre im Sportgericht tätig waren, zurückgezogen haben und dafür Mario Graulich und Andre Möstl (beide vom SV Harbach) nachgerückt sind.
Heuchelheims Bürgermeister Lars Burkhard Steinz sprach in seinem Grußwort bei einem Blick auf die Baustelle des Kinzenbacher Kunstrasenplatzes für die Jugend von einem »Kollektivmodell, das wir hier gefunden haben«. Insgesamt 180 Jugendliche würden hier betreut und es bestehe eine riesige Nachfrage. Deshalb seien sich auch alle Heuchelheimer Fraktionen einig gewesen, einen Kunstrasenplatz zu errichten. »Die Vereine leisten Jugend-, Integrations- und Sozialarbeit.«
