»Wir blicken jetzt nach vorne«
(sno). Das griechische Restaurant »Knossos« war Gastgeber der Mannschaftsvorstellung des FC Gießen und künftig Partner. In der Anwesenheit von Ex-Geschäftsführer Jörg Fischer warb Notvorstand Turgay Schmidt um die Gunst neuer Sponsoren, um den Spielern des Fußball-Regionalligisten Punktprämien anbieten zu können.
Dass das »Knossos« neuer Partner des FC Gießen ist, das war die prägnanteste Nachricht und letztlich auch einzige Neuigkeit bei der Mannschaftsvorstellung des FC Gießen am Montagabend im Restaurant an der Lahn. Nach Informationen dieser Zeitung bewegt sich die finanzielle Unterstützung dabei im niedrigen fünfstelligen Bereich.
»Das ist ein ganz tolles Signal«, meinte Notvorstand Turgay Schmidt, der vor einem auserwählten Kreis von geladenen Sponsoren und Unterstützern keine Zahlen zur Lage des Vereins oder generell klare Aussagen präsentierte, sondern sagte: »Die letzten Monate waren sehr herausfordernd. Wir blicken jetzt nach vorne und wollen langfristig seriös und nachhaltig arbeiten.«
Dabei gelte sein zum Amtsantritt getätigter Satz wie heute, erklärte der Anwalt: »Jeder Bambinispieler ist so wichtig wie der Regionalligaspieler.« Die Gesamtleitung der Jugend hat bekanntermaßen Etienne Römer inne, der am Montag als Moderator durch den Abend führte. Unter seiner Führung findet künftig eine Aufteilung in drei Segmente statt: U7 bis U11 werden von Florian Kupfer und Semir Ortac organisiert, Koordinator für den Bereich U12 bis U15 ist Yannick Schwabe, ab der U16 übernimmt Römer.
Schmidt verwies darauf, dass sich der FC Gießen »breiter aufstellen« müsse und nannte die Schlagworte Geschäftsstelle, Vertrieb und Finanzen. Im Waldstadion gäbe es nach wie vor keine Flutlichtanlage und keine Bewässerungsanlage. »Aber die Gespräche mit der Stadt sind sehr gut.«
Von jener war der scheidende Bürgemeister Peter Neidel vor Ort, ebenso wie Ex-Geschäftsführer Jörg Fischer und Sohn Dominik Fischer als zurückgetretener Vorsitzender. Sie sahen, wie Trainer Daniyel Cimen und Spieler Michael Fink das neue Regionalligateam, die vergangenen Samstag den Auftakt in Walldorf mit 1:0 gewann, vorstellten.
Die Sprüche vom 39-jährigen Ex-Profi Fink zählten dabei zum Unterhaltsamsten des Abends: »Giuseppe«, sagte der Routinier in Richtung Neu-Stürmer Guiseppe Burgio, »braucht auch mal einen kleinen Tritt in den Hintern, ist aber ein sehr guter Stürmer, der unangenehm zu bespielen und wendig ist.« Lautes Gelächter löste auch die Vorstellung von Ryunosuke Takehara aus: »konnichiwa!« Alle drei Japaner, Takehara, Ko Sawada und Takero Itoi, sind derzeit noch nicht spielberechtigt. Der Verein hat sich offiziell bisher nicht zu den drei Personalien geäußert.
Möglichst schnell will der FC Gießen nun auch weitere Sponsoren für sich gewinnen, um das avisierte Gesamtbudget von 800 000 Euro für die Saison 2021/22 stemmen zu können - und den Regionalligaakteuren auch Punktprämien anbieten zu können.
Die nächsten Punkte sollen am Samstag beim Heimspiel-Auftakt gegen den FSV Mainz 05 II (14 Uhr) im Waldstadion eingefahren werden.