Viel zu viele Fehler
(pie). »Das war ein Schlag ins Gesicht«, erklärte Thomas Schäfer. »Wir haben gedacht, wir sind jetzt weiter.« Nachdem es in den letzten Wochen bei der HSG Wettenberg in der Handball-Landesliga bergauf zu gehen schien, musste der Trainer feststellen, dass die Trauben beim Tabellenzweiten HSG VfR/Eintracht Wiesbaden zu hoch hingen. Mit einer 21:30 (10:
17)-Niederlage im Gepäck ging es zurück nach Mittelhessen.
Dabei sah es bis zum 5:6 von Moritz Schmeel in der 16. Minute aus Sicht der Wettenberger noch ganz gut aus. Die Schäfer-Schützlinge taten sich zwar schwer im Spiel nach vorne, bügelten das aber mit einer guten Abwehrleistung wieder aus. »Dann werfen wir vorne ein paar Mal den Ball blöd weg«, bemängelte Schäfer. Schon war Wiesbaden auf 9:5 weggezogen, doch die Gäste kämpften sich wieder zurück bis auf 9:10.
Es folgte der nächste Einbruch, wieder wurden einige Bälle unnötig weggeworfen. Wiesbaden nutzte die Fehler der Gäste gnadenlos aus und erhöhte zur Pause auf 17:10. »Dann haben wir den Kopf hängen lassen. Wir haben es nicht mehr geschafft, die zweite Halbzeit besser zu gestalten. Wir haben einfach vorne im Angriff schlecht gespielt«, erklärte Schäfer. Seinen Spielern fehlte die Durchschlagskraft und der Wille, mit vollem Einsatz in die Nahtstellen zu stoßen. »Wenn du zu vorsichtig bist und kein Risiko eingehen willst, machst du Fehler.« Seine Mannschaft ließ zu viele freie Chancen ungenutzt und sich von einer heimstarken Abwehr zu Fehlern verleiten.
Wettenberg kam durch Tristan Schnepp in der 38. Minute noch einmal auf 15:20 heran, doch Wiesbaden unterbrach einen weiteren möglichen Lauf der Gäste mit einer Auszeit. Gut zehn Minuten später hatten die Landeshauptstädter das Ergebnis auf 27:17 hochgeschraubt. Damit hat Wettenberg die Chance verpasst, bis auf zwei Punkte auf Wiesbaden heranzurücken.
»Wir haben eine gute Abwehr gespielt am Anfang, haben echt gut verteidigt, trotz der 30 Gegentore. Da musst du sieben, acht Gegenstöße abziehen«, so Schäfer. »Wir machen aber vorne zu viele Fehler, das darfst du dir in so einem Spiel nicht erlauben.« Wiesbaden hat am Ende das Spiel verwaltet, ohne dem Gast noch einen Funken Hoffnung zu lassen.
HSG Wettenberg: Dellner, Laudt; Schwarz (3/2), Anhäuser, Werner (1), Warnke (1), Weber, Schnepp (5), Schmeel (4), Oyono (2), Piesch (1), Weidner (3), Weise (1), Lauber.