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Unverständnis und Enttäuschung

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(nal). Eine bittere Niederlage musste das Turnteam Linden bei seinem Auswärtswettkampf in der Stadthalle Monheim beim gastgebenden TSV in den 2. Turn-Bundesliga Nord hinnehmen. Einzig und allein die Serie am Boden hielt, bleibt das Turnteam hier weiterhin ungeschlagen, doch war es in Monheim auch das einzige Gerät, das die Truppe von Trainer Christian Hambüchen für sich entscheiden konnte - und so stand am Ende eine 13:

26-Niederlage.

Neben der Niederlage schmerzt die Verletzung des spanischen Gastturners Joshua Jack Williams Meehan, der sich beim Barrenabgang am Fuß verletzte und den Wettkampf nicht zu Ende bringen konnte. Es war ein schon ungewöhnlicher Wettkampf, bei dem sehr wenige Punkte vergeben wurden und gleich sechs der insgesamt 24 Duelle unentschieden gewertet wurden. Waren es Moritz Bulka und Tom Bobzien, die am Boden für das Turnteam punkteten und den einzigen Gerätesieg mit 4:3 erturnten, so begann es am Pferd zunächst bestens für die Lindener, holte Yumito Nishiura fünf Punkte und baute die Führung aus.

Diese schmolz dann bei den nächsten Duellen zusammen, ging es mit 9:9 an die Ringe. Hier bestritten Williams Meehan und Nishiura ihre Duelle unentschieden, während Moritz Bulka und Nico Köhler ihre Duelle knapp verloren und Monheim trotz Fehler bei diesem sehr knappen Wettkampf mit einer 12:9-Führung in die Pause ging.

Nach dieser gab es am Sprung ein Unentschieden, punkteten Maximilian Kessler und Teamkapitän Tim Pfeiffer für ihr Team, das dann am Barren einen Einbruch erlitt. Die Jurastädter gewannen das Gerät mit 8:0 Punkten für sich, bauten ihre Führung auf 22:11 aus, sodass bereits vor dem abschließenden Reck die Entscheidung so gut wie gefallen war. Am Reck war es erneut Nishiura, der für das Turnteam zwei Zähler holte, was am Ende nicht für einen Sieg reichte und eine bittere 13:26- Niederlage bedeutete.

Pfeiffer-Kritik am Kampfgericht

Unverständnis und Enttäuschung über die Leistung des Kampfgerichts äußerte Teamkapitän Tim Pfeiffer am Ende des Wettkampfs, wobei er sich vor allem über die Auslegung von Entscheidungen und die Nichthonorierung von Leistung enttäuscht zeigte. »Am Samstag musste man in mehrfacher Ausführung erfahren und spüren, dass eine subjektive und neutrale Bewertung von Fehlern und Abzügen sehr ›frei‹ gestaltet und ausgelegt wurde. Dies ist, unabhängig vom Wettkampfausgang und Ergebnis, primär in einem Punkt extrem schade und zu bedauern. Besonders für junge Athleten ist es das Größte, die aufgebrachten Stunden und Tage an Vorbereitung/Training am Wettkampftag für das Team präsentieren zu dürfen und sich mit anderen Turnern im direkten Duell zu messen. Das Ligasystem ist dafür bekannt, sichere und saubere Übungen zu belohnen und besonders größere Fehler oder gar Stürze zu bestrafen. Ob es bei der Bewertung von größeren Fehlern oder Stürzen um Auslegungssache geht, ist zu diskutieren. Fest steht jedoch, dass eine sicher und sauber geturnte Übung, gerade im direkten Vergleich mit einem Sturz, niemals mit gleicher Ausführung bestraft werden sollte und kann. Geschieht dies doch, so ist es für jeden Athleten ernüchternd und demotivierend, handlungsunfähig zuschauen zu müssen, wie die eigene Leistung und Vorbereitung nicht honoriert wird«, lautet seine generelle Kritik am System.

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