Unbekannte Größen

(mgs). Nach dem Derby-21:21 am vergangenen Wochenende geht es in der 3. Handball-Liga der Frauen für die HSG Lumdatal und die HSG Kleenheim-Langgöns am Wochenende bereits mit dem dritten Spieltag der Saison weiter.
HSG Lumdatal
Mit dem ersten Drittliga-Punkt der Vereinsgeschichte im Rücken gehen die Handballerinnen der HSG Lumdatal selbstbewusst in die nächste Auswärtsaufgabe in Staffel D. Diese hält im dritten Saisonspiel zum dritten Mal eine hessische Mannschaft bereit, am Samstagnachmittag (17 Uhr) gastiert das Team von Trainer Marcel Köhler bei der HSG Rodgau/Nieder-Roden. Doch trotz des Punktgewinnes im Mittelhessen-Derby gegen die HSG Kleenheim-Langgöns möchten die Lumdatelerinnen vor allem auf sich selbst schauen.
»Es ist einfach wichtig, dass wir uns immer weiterentwickeln. Gegen Kleenheim sah das im Angriff 30 Minuten lang wirklich gut aus, diesmal wollen wir diese Spanne gerne verlängern. Auch die Abwehrleistung im letzten Spiel war über weite Strecken sehr gut, eine solche wird es diesmal auch brauchen, wenn wir eine Chance haben wollen«, so Coach Köhler, der noch ergänzt. »Unser Ziel ist es, wieder konkurrenzfähig zu sein und an Rodgau/Nieder-Roden lange dranzubleiben.«
Die Samstags-Gastgeberinnen sind mit sehr wechselhaften Ergebnissen in die neue Saison gestartet. Zum Auftakt gelang dem Team aus dem Landkreis Offenbach ein 22:20-Heimerfolg über den TuS Königsdorf, ehe es am vergangenen Samstag beim Topfavoriten SG TSG/DJK Mainz-Bretzenheim eine 22:37-Packung setzte. Die wahre Leistungsstärke der Mannschaft ist also schwer einzuschätzen. Vor allem, da Trainer Christian Grzelachowski, der die Mannschaft im Februar 2020 übernahm und auch im mittelhessischen Raum wahrlich kein Unbekannter ist, Anfang der Woche zusammen mit Teammanager und Betreuer wegen interner Dissonanzen zurückgetreten ist. Anhand des Videostudiums konnte sich Lumdatals Trainer aber einen Eindruck verschaffen. »Rodgau spielt einen dynamischen Handball, kommt viel über das Eins-gegen-Eins, ist aber auch aus der Distanz gefährlich. Daher müssen wir früh nach vorne attackieren, ohne unsere Kompaktheit in der Deckung aufzugeben. Und das Zusammenspiel mit der Kreisläuferin müssen wir möglichst unterbinden«, so Köhler, dem hier besonders die Achse der Keller-Schwestern Katharina (Kreis) und Laura (Rückraum Mitte) aufgefallen ist.
Die Reise zu den Bagerseepiratinnen wird Katharina Smajek aus privaten Gründen nicht antreten können. Ob es bei Madeleine Müller und Doreen Schlapp schon am Samstag für Einsatzminuten reichen kann, werden Köhler und sein »Co« Philipp Totev erst kurzfristig entscheiden.
HSG Kleenheim
Im Mittelhessen-Derby bei der HSG Lumdatal am vergangenen Samstag am Ende noch einen Punkt in Händen gehalten zu haben, war wohl das Positivste für die HSG Kleenheim-Langgöns nach dem ersten Drittliga-Auswärtsspiel der Saison. Doch wenn die Leistung sicherlich nicht die war, die sich das Team um Trainer Marc Langenbach erhofft hatte, gilt langes Nachkarten in einer Saison ohnehin nicht, zumal der nächste Gegner schon vor der Tür steht. Und dabei empfangen die Kleebachtalerinnen einen bislang doch unbekannten Kontrahenten, am Samstag (19 Uhr) geht es in Staffel D in der heimischen Weidig-Sporthalle nämlich gegen den TSV Bayer Leverkusen II.
Deutliche Worte hatte der SGK-Coach nach der Lumdatal-Partie gefunden, klärende waren zu Beginn der Trainingswoche daher unumgänglich. »Natürlich waren wir unzufrieden mit unserem Auftritt. Aber wir haben das aufgearbeitet, und jetzt gilt es, den Blick auf die nächste Aufgabe zu richten. Und mit Bayer Leverkusen wartet da doch so etwas wie eine Wundertüte auf uns«, betont Langenbach, der wie seine Mannschaft aber froh ist, den letzten Eindruck mit einer guten Leistung am Wochenende schnell wieder vergessen lassen zu können.
Und in der Tat stellt die Bundesliga-Reserve Bayer Leverkusens eine besondere Herausforderung dar, denn Erfahrungen aus den letzten Jahren gibt es gegen die »Werkselfen« nicht. So war das Team in der vergangenen Spielzeit noch in der Staffel Süd-West einsortiert und hatte dort einen guten Saisonstart hingelegt (vier Spiele, 5:3 Punkte), ehe der Saisonabbruch kam. Nachdem der TSV zum Auftakt der neuen Spielzeit noch in Wülfrath unterlegen war (26:28), vermöbelte das Team aus NRW Gedern/Nidda förmlich und schickte die Damen aus der Wetterau mit einer 22:32-Packung auf den Heimweg. Dreh- und Angelpunkt im Leverkusener Spiel ist Viola Leuchter, der Linkshänderin gelangen in den ersten beiden Partien satte 19 (!) Tore. Die blutjunge Leuchter trumpfte jüngst schon bei der U 17-Europameisterschaft auf.
»Allen voran gilt es natürlich, sie in den Griff zu bekommen. Das steht außer Frage. Aber insgesamt brauchen wir natürlich wieder eine starke Abwehrleistung, müssen uns aber vor allem auch deutlich im eigenen Angriff steigern«, weiß Langenbach. Tanja Schorradt (Handbruch) wird noch länger fehlen, der Einsatz der gegen Lumdatal umgeknickten Ann-Sophie vom Hagen entscheidet sich kurzfristig.