TVH steht sich selbst im Weg
(mro). Lübeck ist sicher eine Reise wert. Doch für die Zweitliga-Handballer des TV Hüttenberg gab es erneut auswärts beim VfL Lübeck-Schwartau nichts zu holen. Mit einer 25:32 (9:16)-Niederlage verpasste der TVH den Sprung auf Platz vier.
Dabei konnte Dominik Plaue die ersten drei Lübecker Würfe parieren, sodass Dominik Mappes mit einem Schlagwurf durch die Abwehr das 2:0 erzielte. Lübeck-Schwartau musste schon zu Beginn durch zwei Zeitstrafen gegen Jan Schult in Unterzahl agieren, glich aber schnell aus. Und drehte nach dem 3:2 durch erneut Mappes mit einem Dreierpack des tschechischen Nationalspielers Matej Klima sowie Treffer von Markus Hansen und Mattis Potratz die Partie zur 7:3-Führung nach einer Viertelstunde.
VfL-Trainer Michael Roth hatte auf die Hüttenberger Führung schnell mit dem siebten Feldspieler reagiert und damit die TVH-Deckung in die Defensive gedrängt. Die Mittelhessen agierten zu statisch, produzierten technische Fehler und bescherten auch mit schlechten Abschlüssen dem Lübecker Keeper Dennis Klockmann eine Traumquote von 47 Prozent gehaltener Bälle bis zum Pausenpfiff. Zudem knickte Johannes Klein, gerade zum 5:8 erfolgreich, um und musste verletzt raus. Sodass TVH-Trainer Johannes Wohlrab auf der Spitze seiner nun wieder offensiver ausgerichteten Deckung abermals umstellen musste, da auch Hendrik Schreiber weiter mit Knieverletzung fehlte.
Die Hausherren erhöhten durch abermals Klima in der 23. Minute bereits auf 14:7 und veranlassten Wohlrab zur bereits zweiten emotionalen Auszeit. »In der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass es nicht so einfach ist, nach acht Stunden Busfahrt auf die Platte zu gehen«, erklärte der Coach. »Wir haben gegen das sieben gegen sechs keine Lösung gefunden. Das muss ich auch mir selbst ankreiden.«
Doch auch die sicher nicht angenehme Pausenansprache fruchtete nicht wirklich. Zwar war nun endlich mehr Tempo im Angriffsspiel und Simon Böhne konnte mit einigen Paraden glänzen. Dennoch war beim Siebenmetertreffer von Ian Weber in der 40. Minute zum 15:21 der Rückstand immer noch deutlich. VfL-Trainer Michael Roth, nach Corona-Pause zurück auf der Bank, verzichtete nun etwas unverständlich auf die so erfolgreiche Überzahlsituation im Angriff. Was die Blau-Weiß-Roten über das 20:25 durch einen coolen Dreher von Tristan Kirschner im Tempogegenstoß (47.) immerhin auf 24:28 (Niklas Theiß) verkürzen ließ.
Da zu diesem Zeitpunkt nur noch drei Minuten zu spielen waren und der TVH erneut Fehler produzierte, konnte der VfL Lübeck-Schwartau mit einem ungefährdeten Sieg nach Pluspunkten zum TVH aufschließen. »Ich mache meiner Mannschaft dennoch keine Vorwürfe. Wir können die Qualität von Vit Reichl und Hendrik Schreiber einfach nicht ersetzen.« sagte Wohlrab. Weiter geht es für den TVH nicht mehr vor Ostern. Das für Gründonnerstag terminierte Nachholspiel gegen Coburg wurde auf Wunsch der Gäste auf den Dienstag nach Ostern verschoben.
VfL Lübeck-Schwartau: Voncina, Klockmann; Potratz (4), Ritterbach, Gonschor, Raguse, Mizumachi, Hansen (7/2), Löfström, Skorupa (4), Schult (2), Versteijnen (3), Schrader (2), Klima (9), Bruhn (1).
TV Hüttenberg: Plaue, Böhne; Schwarz (1), Kneer, Kirschner (4), Opitz, Theiß (4), Fujita, Weber (5/2), Rompf (3), Zörb (1), Mappes (5/1), Ribeiro, Hahn, Klein (1), Jockel (1).
SR: Heine/Standke (Wendeburg/Göttingen). - Siebenmeter: 2/2:4/3. - Zeitstrafen: 6:2 Strafminuten. - Disqualifikation: Weber (55.). - Zu.: 1300.