TV Hüttenberg am Freitagabend: Ebenbürtig ohne Punkte

Handball-Zweitligist TV Hüttenberg liefert am Freitagabend ein starkes Auswärtsspiel bei der favorisierten HSG Nordhorn-Lingen, unterliegt letztlich aber knapp mit 30:32.
(mro). Bitter. Der TV 05/07 Hüttenberg bietet dem Favoriten HSG Nordhorn-Lingen am Freitagabend lange Zeit die Stirn, zeigt eine tolle Moral und muss am Ende doch nach einer 30:32 (16:14)-Niederlage mit leeren Händen die Heimreise antreten.
Es waren Kleinigkeiten, die gegen die nur drei Punkte hinter einem Aufstiegsplatz rangierenden Hausherren am gestrigen Handball-Zweitliga-Abend fehlten. Unter anderem konnte man die besten Torchancen gegen das stärkste Liga-Gespann Björn Buhrmester und Bart Ravensbergen nicht verwerten. Eine offensive Schwächephase nach der Pause kostete letztlich zudem zu viel: In jener gab der TVH durch nur vier Tore in einer Viertelstunde die Pausenführung aus der Hand.
Hüttenberg tat sich zunächst schwer gegen eine sehr körperliche, aber dennoch bewegliche Nordhorner Deckung. Dennoch hielt man den Anschluss, da Leonard Grazioli im Hüttenberger Kasten gleich mit einer Doppelparade ins Spiel startete. So gelang Rechtsaußen Tristan Kirschner das 3:4. Diesem ließ Ian Weber in der zwölften Minute den 4:4 Ausgleich per Siebenmeter folgen, als Hendrik Schreiber im schnellen Umschaltspiel zudem eine Zeitstrafe zog.
Das Original aus Mittelhessen agierte nun im Angriff äußerst konzentriert und zielstrebig und weiter auf Augenhöhe (9:9 durch einen stark sich gegen die Hand durchsetzenden Niklas Theiß). Nordhorn beantwortete das 11:11 von Ian Weber nach einer starken Wurffinte zwar zum 13:11, die Endphase der ersten Hälfte aber gehörte den Gästen, die durch Kirschner beim 14:13 erstmals in Führung gingen und sogar einen Zwei-Tore-Vorsprung mit in die Kabinen nahmen. »Verdient.« wie der weiter verletzte Ex-Wetzlarer Alexander Feld als Co-Kommentator bestätigte.
Aus der Pause allerdings mane die Mittelhessen katastrophal. Zwei Fehlwürfe von Theiß, Fehlpaß von Hofmann zum Tempogegenstoß, Ian Weber scheiterte per Siebenmeter. TVH-Trainer Johannes Wohlrab versuchte beim 17:20 (37.) seine Jungs wieder in die Spur zu bringen. Da es aber weiter offensiv klemmte, schien Nordhorn beim 27:22 durch Julian Possehl (49.) dem sicheren Sieg entgegenzusteuern. Ein 4:0-Lauf durch je zwei Treffer von Linkshänder David Kuntscher und Kreisläufer Vit Reichl machten die Endphase nur kurzfristig spannend.
»Uns fehlen im Rückraum vielleicht zehn Zentimeter und damit auch die Durchschlagskraft«, arbeitete Linksaußen Philipp Schwarz einen Unterschied heraus. Denn die beiden TVH-Keeper Grazioli und Dominik Plaue (ab der 37. Minute) standen ihren Gegenübern in nichts nach.
»Dem Minuslauf nach der Pause sind wir hinterhergelaufen, haben aber super gekämpft«, war Trainer Wohlrab stolz auf seine Jungs, die zudem auf der Anfahrt komplett im Stau standen, sodass kurzfristig noch zwei Minibusse organisiert werden mussten, um in die Halle zu kommen.
Nordhorn-Lingen: Ravensbergen, Buhrmester; Lindberg (4), Marschall (2), Stegefelt (1), Fernandez (6/2), Terwolbeck, de Boer (1), Seidel, Simovic (3), Possehl (3), Wasielewski (4), Pöhle (6), Kalafut (2).
Hüttenberg: Grazioli, Plaue; Schwarz (2), Kirschner (6), Opitz, Theiß (1), Fujita, Weber (10/5), Zörb (1), Reichl (3), Schneider (1), Hofmann, Klein, Schreiber (2), Kuntscher (4).
Im Stenogramm: SR: Otto/Piper (Syke-Barrien / Kiel) - Siebenmeter: 2/2 - 7/5 - Zeitstr.: 10 - 4 Strafm. - Z.: 2048.