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Trainer sollen Vorbildfunktion verinnerlichen

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Rund 30 Teilnehmer sind im Sportheim der SG Kinzenbach zu Gast. © Red

(hm). Neues für die Trainer: Die Rede ist vom Trainer-Pass, der zur neuen Saison 2022/2023 im Hessischen Fußball-Verband flächendeckend für alle Übungsleiter im Senioren-, Frauen- und älteren Junioren-Bereich der A- und B-Jugend verpflichtend eingeführt wird.

Dieser Pass, den die Trainer künftig, wenn sie denn nicht als Spielertrainer selbst auf dem Platz stehen, während des Spiels um den Hals tragen sollen, hat nichts mit einer Lizenz zu tun. Dieser Trainer-Pass steht vor allem unter dem Fair-Play-Aspekt. Dies machte Stefan Mandler, Koordinator für Qualifizierung im Fußballkreis Gießen, gemeinsam mit Kreisfußballwart Henry Mohr bei der ersten von vier Schulungen im mit rund 30 Teilnehmern gefüllten Sportheim der SG Kinzenbach deutlich.

Dieser Ausweis wurde schon vor drei Jahren im Kreis Offenbach auf den Weg gebracht. »Wir wollen, dass die Trainer als Multiplikator in die Vereine und auf die Sportplätze gehen und sich noch stärker bewusstwerden, welch große Vorbilder sie sind«, sagte Offenbachs Kreisfußballwart Jörg Wagner damals bei der Vorstellung.

Damit die Trainer immer wieder an die Spielregeln erinnert werden, sind diese auf der Rückseite des Passes abgedruckt: 1. Fußball spielen - Spaß haben. 2. Respekt zeigen - Vielfalt leben. 3. Fair zum Gegner - Fair zum Schiri. 4. Statt meckern - Selber machen. 5. NEIN! zu Diskriminierung und Gewalt.

Statistiken hatten die Offenbacher seinerzeit auf die Idee gebracht, gerade die Trainer für mehr Fair-Play zu sensibilisieren. Es gibt Kreise, da seien die Übungsleiter im Vergleich zu den Spielern überproportional wegen Fehlverhalten auf dem Platz von Sportgericht und Einzelrichtern verurteilt worden, hatten die Offenbacher festgestellt. Davon kann im Fußballkreis Gießen keine Rede sein, aber auch hier gibt es immer wieder einmal Meldungen von Schiedsrichtern. »Daher ist es gut, vorzubeugen«, meinte Henry. »Wenn ihr anfangt, zu meckern, machen das eure Spieler nach. Seid euch eurer Vorbildrolle bewusst«, unterstrich Stefan Mandler.

In der Praxis, das fordert Stefan Mandler, soll der Trainer vor dem Spiel auf den Schiedsrichter zu gehen und sich vorstellen. Auch ein Handschlag mit dem gegnerischen Coach sollte die Regel sein.

Das Tragen des Trainer-Passes ist in der Spielordnung des HFV verpflichtend vorgesehen und soll bei Missachtung von den Klassenleitern bestraft werden, wenn der Schiedsrichter dies in seinem Spielbericht vermerkt hat. »Es wird aber eine längere Einführungsphase geben und wir werden vorerst keine Bestrafungen durchführen«, stellte Mohr klar, dass zunächst ein Auge zugedrückt wird.

Die nächste Gelegenheit zur Trainerpasschulung ist in Burkhardsfelden am 7. September, am 14. September in Geilshausen und am 19. September in Fernwald.

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