Top-Four-Traum platzt
(grm). Das Team Mittelhessen hat sein Viertelfinalrückspiel in den WNBL-Playoffs dramatisch mit 52:54 (30:19) verloren. Nach dem 63:63 im Hinspiel führte man bei den Rhein-Main Baskets bis zehn Sekunden vor Schluss, ehe ein Drei-Punkte-Wurf von Hannah Bailly das Blatt noch zugunsten der Gastgeberinnen wendete. Zwar stemmten sich vor allem Cora Horvath (20 Punkte) und Elisa Mevius (24 Punkte) gegen die Niederlage, aber auch sie konnten das Fehlen von Linn Villwock und die schwache Scoring-Leistung ihrer Mitspielerinnen nicht kompensieren.
»Es war ein brutales Ausscheiden, das haben die Mädels nicht verdient. Sie haben sich super an das Konzept gehalten und hätten es verdient gehabt, das Top-Four zu spielen«, war auch Coach »Ralli« Römer die Enttäuschung deutlich anzumerken.
Die Mittelhessen-Mädels kamen gut ins Spiel, reboundeten stark und führten nach fünf Minuten mit 8:4. Anschließend leisteten sie sich jedoch einige Fehlwürfe, sodass die Baskets das Spiel drehten und mit 14:10 vorne lagen (9.). Da Lynn Schmadel zwei Freiwürfe und Cora Horvath einen Distanzwurf verwandelte, ging das erste Viertel knapp an die Gäste, die von ihren mitgereisten Fans lautstark unterstützt wurden (14:15, 10.). Im folgenden Abschnitt dauerte es drei Minuten, bis Mevius von der Freiwurflinie den ersten Punkt beider Teams markierte (14:16, 13.). Die Baskets hielten zwar zunächst Schritt, aber konnten sich mit fünf eigenen Zählern im zweiten Viertel glücklich schätzen, dass es zur Pause nur 19:30 stand.
Nach der Pause starteten sie jedoch stark und verkürzten den Rückstand mit einen 5:0-Lauf auf 24:30 (22.). Auch in Sachen Rebounds wendete sich das Blatt, aber zunächst schien es, als könnten die Mittelhessen-Mädels ihren Vorsprung halten: Nina Horvath besorgte das 31:40 (27.) und drei Sekunden vor der letzten Viertelpause landete ein Mevius-Dreier zum 36:43 im Korb. Die Baskets kämpften sich im Schlussabschnitt auf 44:47 heran, ehe vier Zähler von Cora Horvath zum 44:51 folgten (34.). Dass den Mittelhessen-Mädels in den letzten sechs Minuten nur noch ein einziger Punkt gelang, sollte sich bitter rächen: Nachdem Mara Hildebrand ihr fünftes Foul kassiert hatte, stellten Johanna Kirchner und Bailly von der Freiwurflinie auf 51:52 (39.). Bailly versenkte schließlich zehn Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Dreier, mit dem sie ihr Team ins Top-Four beförderte - und das Team Mittelhessen ins Tal der Tränen. Zur Trauer mischte sich bei Römer außerdem noch Frust über die Entscheidungen der Referees: »Ich bin keiner, der es an den Schiris festmacht, aber das war schon extrem heute. Gerade in den letzten zwei Minuten wurde auf einer Seite alles gepfiffen, während zum Beispiel ein klares Foul an Lynn Schmadel vor dem entscheidenden Korb einfach ignoriert wurde!«
Die bittere Niederlage besiegelte für den Großteil des Mittelhessen-Kaders das Ende ihrer WNBL-Zeit: Mevius, Villwock, Sixta Herzberger, Schmadel, Hildebrand, Arianka Koszewski und die Horvath-Zwillinge scheiden alle altersbedingt aus, sodass mit Amelie Müller, Amelie Brach und Aylin Dalkilic nur drei aktuelle Spielerinnen übrigbleiben.
Team Mittelhessen: Cora Horvath (20 Punkte, 4 Dreier), Herzberger (1), Schmadel (2), Mevius (24/3, 11 Rebounds), Hildebrand (1 Punkt, 11 Rebounds), Müller, Nina Horvath (4).