Teutonia und SCW wollen im Rhythmus bleiben

Die heimischen Fußball-Hessenligisten SC Waldgirmes und SC Teutonia Watzenborn-Steinberg wollen ihre gute Form heute fortsetzen.
Während die Teutonia »Überraschungstüte« Hadamar empfängt, muss Waldgirmes zum Abstiegskandidaten Ederbergland.
SC Teutonia Watzenborn-Steinberg – RW Hadamar (Sa., 15 Uhr, Kunstrasenplatz): Der dritte Sieg im dritten Spiel nach der Winterpause soll her. Die Teutonia will im Aufstiegsrennen weiter Druck auf den TSV Lehnerz ausüben und stellt sich auf einen »besonders motivierten Gegner« ein, wie Trainer Daniyel Cimen betont. Cimen sagt das, weil sein Gegenüber, Hadamars Coach Torsten Kierdorf, mit einer Aussage für Aufsehen sorgte: »Ich habe gelesen, dass dort jemand gesagt hat, sie würden in dieser Saison kein Spiel mehr verlieren. Das habe ich natürlich meinen Jungs gesagt...« Der Teutonen-Coach meinte gestern darauf: »Das hat er falsch interpretiert. Von uns würde niemand sagen, dass wir jeden schlagen, das wäre respektlos. Wir haben das Selbstvertrauen, zu sagen, dass wir gegen jeden gewinnen können. Mehr nicht.«
Die Teutonia ist gut drauf, hat von zwölf Partien unter Cimen nur eine verloren und sieben der letzten acht Partien gewonnen. Unabhängig davon ist man sich in Pohlheim bewusst, dass mit dem Tabellensiebten aus Hadamar heute eine »Hausnummer« kommt. »Sie haben in der Offensive viele Spieler mit individueller Qualität«, unter anderem wechselt Leon Burggraf im Sommer zur U23 von Borussia Dortmund. »Sie sind eine Überraschungstüte. Gegen die guten Mannschaften in der Tabelle haben sie auch immer gut ausgesehen«, weiß Cimen. So schlug Hadamar u. a. Bayern Alzenau mit 5:0, besiegte im Hinrundenspiel auch die Teutonia.
Favorit sind heute trotzdem die Grün-Weißen, die im Schnitt 2,7 Tore pro Spiel erzielen. Treffsicherste Akteure sind aktuell Markus Müller und Timo Cecen (beide zehn Tore), danach folgt Rafael Szymanski (sieben), dessen Einsatz sich nach einer Knochenhautentzündung spontan entscheidet.
FC Ederbergland – SC Waldgirmes (Sa., 15 Uhr, Rasenplatz Allendorf/Eder): Erneut ist die Austragung einer Partie des SCW aufgrund der zu erwartenden Kältewelle offen. »Es steht auf der Kippe, aber ich hoffe, dass wir spielen«, sagt Trainer Daniyel Bulut. Der 37-Jährige will im Rhythmus bleiben, Nachholspiele unter der Woche seien per se für die Mannschaft, die zum Großteil arbeitet, nichts Angenehmes. »Am Samstag hast du deutlich mehr Ruhe.« Außerdem haben die Lahnauer kommende Woche spielfrei, dann folgt Ostern, so dass bei einer heutigen Spielabsage drei Wochen ohne Pflichtspiel anstehen würden.
In der Vorwoche überzeugte Waldgirmes im Spitzenspiel gegen den Zweiten aus Lehnerz. »Wir können trotz der Niederlage zufrieden sein«, meint Bulut. »Wie wir Lehnerz haben laufen lassen und 90 Minuten durchgehend gepowert haben, das war gut.« Durch die Niederlage und die insgesamt sehr dünne Personaldecke hat niemand Waldgirmes ernsthaft auf dem Zettel, wenn es um die Kandidaten für den Relegationsplatz geht. Auch die Vereinsverantwortlichen selber vermitteln intern nicht den Eindruck, zwingend aufsteigen zu wollen. Die finanzielle Stabilität und das langfristige Denken stehen beim SC Waldgirmes an erster Stelle. Die Motivation der Spieler sei trotzdem bei 100 Prozent, versichert Bulut: »Weil das alles gute Jungs sind. Sie wollen immer gewinnen, da spielt es keine Rolle, ob du Erster oder Vierter bist. Deshalb stehen wir auch dort oben, nicht unbedingt wegen unserer individuellen Klasse.«
Die Personalsituation vor dem Duell beim Tabellen-14. aus Ederbergland hat sich etwas entspannt. Die zuletzt grippekranken Marcel Siegel und Dennis Lang stehen wieder zur Verfügung und verstärken somit die Defensive. Kontrahent Ederbergland holte 13 seiner 19 Zähler zu Hause und kämpft um den Klassenerhalt. Bulut: »Da musst du erst mal den Kampf annehmen.«