Starke zweite Hälfte
(mol). Trotz eines schwachen Startes und eines Pausenrückstandes hat die TSG Leihgestern die erste Saisonniederlage in der Frauenhandball-Oberliga noch auf souveräne Art und Weise abgewendet. Lag das Team von Trainerin Jonna Jensen bei der Drittliga-Reserve Germania Fritzlars nach 30 Minuten noch mit 11:13 in Rückstand, führte eine bärenstarke zweite Hälfte noch zu einem 29:
23-Auswärtserfolg und damit zum 15. Erfolg im 16. Saisonspiel.
»Wir sind ganz schlecht gestartet und haben insgesamt in der ersten Halbzeit viel zu viele Fahrkarten geschossen. Zudem haben wir uns durch die Bank alle technischen Fehlern erlaubt, die möglich waren. Da es uns dann gelungen ist, das in Hälfte zwei abzustellen, und da wir dann auch unsere Chancen genutzt haben, konnten wir das Spiel drehen. Tizia im Tor hat richtig stark gehalten, darüber kamen wir dann auch in unser Tempospiel. Respekt, wie meine Mannschaft das Spiel dann trotz der Ausfälle gedreht hat«, so die TSG-Trainerin im Anschluss.
Da mit Leonie Nowak und Isabell Faber gleich beide etatmäßige Kreisläuferinnen ausgefallen waren, musste die TSG-Trainerin sowohl im Angriff als auch im Mittelblock improvisieren. Was sich vor allen Dingen zu Beginn deutlich bemerkbar machte, denn ehe sich die Gäste versahen, hatten sich die zuletzt zwei Mal erfolgreichen Gastgeberinnen direkt auf 5:1 (10.) abgesetzt. Und auch wenn es offensiv dann in den nächsten Minuten besser lief, war von einer Aufholjagd bis in die 20. Minute hinein noch nichts zu sehen (6:10). Zwei Zeitstrafen gegen Fritzlar II machte sich Leihgestern dann zunutze, um heranzukommen und den Rückstand zu verkürzen. Beim 10:11 (27., Jasmin Clausius) und 11:12 (29., Nina Zieger) war der Spitzenreiter dran, lag zur Pause aber nach wie vor in Rückstand (11:13).
Doch nach der Pause kippte die Partie dann schnell, weil die Jensen-Sieben in der Defensive nun wesentlich stärker agierte und sich auf Torhüterin Tizia Weier verlassen konnte, die zwischen den Pfosten nun zu großer Form auflief. So konnte Linkshänderin Nicole Kunzig, der nach Fehlwürfen zu Beginn in Hälfte zwei gleich sechs Treffer gelangen, beim 15:15 (36.) bereits ausgleichen, ein 4:0-Lauf nach dem 15:16 führte dann beim 19:16 (42.) durch Jessica Dias Carneiro zur ersten nennenswerten TSG-Führung. Bis zum 19:21 (46.) konnte sich Fritzlar II noch Hoffnungen auf die Überraschung machen, danach sorgte der Spitzenreiter aber im Eiltempo für klare Verhältnisse. Ein Kunzig-Dreierpack und ein Siebenmetertor von Dias Carneiro bedeuteten nach 53 Minuten das 25:19 und damit die Entscheidung. In der Schlussphase schaukelte die Jensen-Truppe den Vorsprung dann souverän über die Runden.
Germania Fritzlar II: Dasenbrock, Ritter - Holeczy (4), Alter (1), Simon (1), Albus (3/1), Krause (2), Clobes, Kauffeld (5), Oschmann (4), Bücker (2), Icke (1).
TSG Leihgestern: Stövesand, Weier, Barnack - Prauss (2), Welchert (4), Zieger (2), Clausius (7/4), Dias Carneiro (7/2), Nessima Kerdi, Appel (1), Sanchez Perez, Kunzig (6).
Im Stenogramm / Schiedsrichter: Bechthold/Lambmann (Lützellinden/Gedern). - Zuschauer: 47. - Zeitstrafen: 6:4 Minuten. - Siebenmeter: 3/1:8/6.