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Stabiler Saisonstart

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Von: Eric Baumann

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Vorne der Gießen-Achter in Kassel gegen Hanau. © Red

(ejb).Wie in jedem Jahr machte sich auch vor diesem ersten Rennwochenende ein wenig Unsicherheit bei den Gießener Bundesliga-Ruderern um Trainer Rainer Koppmann breit. Die Rennen auf der Pfingstregatta lief nicht so gut, wie erhofft - und man konnte nur schwer einschätzen, wo man im Vergleich mit den anderen 17 Teams der Achter-Bundesliga steht.

Diese Unsicherheit war am Samstagmorgen in Kassel plötzlich verflogen. Im Zeitlauf lieferten sich die Gießener ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen, was die Hanauer erst auf den letzten Metern für sich entscheiden konnten. Aber mit einem achten Platz sicherten sich die Gießener eine solide Position für die folgenden Rennen. Für Eric Baumann ein wichtiger Moment: »Das erste Rennen der Saison ist immer eine wichtige Standortbestimmung«, so der Teamchef. »Stimmte das Training der letzten Wochen, passt die Besetzung? Das zeigt sich immer erst im ersten Lauf.«

Und dass die letzten Trainingseinheiten offenbar stimmten, konnten sie im nächsten Rennen zeigen. Im Achtelfinale trafen sie auf die Mannschaft aus Mainz, die Gießenern auf der Pfingstregatta den ein oder anderen Sieg weggeschnappt hatten.

Mit einem starken Start legten sich die Lahn-Ruderer früh vor die Mainzer. Zur Streckenhälfte hatten sie sich eine halbe Bootslänge Vorsprung herausgefahren. Doch dann ein Schreckmoment: Ein Stemmbrett - dort wo die Schuhe des Ruderers mit dem Boot verbunden sind - lockerte sich plötzlich.

Ein spürbarer Wackler ging durch das Boot. Doch die Ruderer um Schlagmann Johannes Birkhan ließen sich nur kurz irritieren, fanden sofort ihren Rhythmus wieder und wurden für ihre Coolness mit dem Sieg belohnt. Im Viertelfinale ging es gegen Mannschaft aus Mühlheim auf die 350 Meter lange Sprintstrecke. Wieder gelang es den Gießenern, ihren Gegner am Start unter Druck zu setzen. Doch nach rund 100 Metern ließ das Team von der Ruhr keinen Zweifel an seinen Ambitionen am Renntag. Mit wuchtigen Schlägen kämpften sie sich erst an die Gießener heran und zogen an ihnen vorbei. Mit über einer Sekunde Vorsprung kamen die späteren Zweitplatzierten deutlich als erste ins Ziel.

Im Halbfinale lag das Team aus Osnabrück neben den Gießenern in den Startblöcken und wurde von deren erneut starkem Start kalt erwischt. Zur Streckenhälfte fuhren sich die Hessen eine gute halbe Bootslänge Vorsprung heraus. Die Niedersachsen konnten ihr Tempo war nochmal steigern, doch auch die Gießener legten nochmal eine Schippe drauf und kamen mit fast einer Sekunde Vorsprung klar als erste ins Ziel. Im letzten Lauf um die Plätze fünf und sechs ging es dann gegen den Hauptstadtsprinter an den Start. Für die Berliner, die normalerweise ein Abonnement auf die Medaillen haben, ging es im Finale um Ehrenrettung. Beide Boote kamen gut aus den Startblöcken. Den Gießenern gelang es aber nicht, sich über ihren sonst so explosiven Start vor die Hauptstädter zu setzen. Bugball an Bugball durchpflügen die beiden Boote die Fulda. Doch knapp 50 Metern vor dem Ziel konnten die Berliner noch mehr Reserven aktivieren. Mit knappen 13 Hundertstelsekunden Vorsprung kamen sie als erste über die Linie und sicherten sich Platz fünf in der Tageswertung.

Gießen sortierte sich dahinter auf Platz sechs ein. Offenbar hatte das Training der letzten Wochen gewirkt. Der Schlagmann des Achters blieb aber realistisch: »Wir hatten mit dem absolut glatten Wasser und leichtem Rückenwind optimale Bedingungen für uns«, so Johannes Birkhan. »Das kam uns in Kassel deutlich entgegen.« In vier Wochen muss sich die Mannschaft in Berlin erneut beweisen - dann vielleicht unter anderen Bedingungen. Gold sicherten sich die Ruderer aus Münster, Mülheim kam auf Platz zwei vor Hamburg auf dem dritten Platz. In Kassel ruderten: Alexey Jakubov, Simon Baar, Michel Dronka, Nils Braden, Nico Weber, Michael Wieler, Stephan Wahner, Fabian Kröber, Felix Weber, Johannes Birkhan, Nils Krause. Steuerfrau war Greta Puvogel.

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