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Spatz und Mehl top

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Der Günther-Leibrock-Ring in Langgöns war am Osterwochenende einmal mehr Schauplatz der Motocross-Szene. © Thomas Wissner

Gleich zwei Fahrer des AMC Langgöns sicherten sich beim traditionellen Oster-Motocross den Gesamtsieg auf heimischer Strecke: Tim Julian Spatz und Ben-Levente Mehl.

Ich liebe diesen Matsch«, sprach Tim Julian Spatz vom ausrichtenden AMC Langgöns, schwang sich auf seine Maschine und siegte im zweiten Rennen der Jugend MX2-Klasse am Ostersonntag auf dem Günther-Leibrock-Ring beim Oster-Motocross. Dieser stand noch unter dem Eindruck der starken Regenfälle vom Samstag, während dann am Ostermontag bei Sonnenschein und Temperaturen von 19 Grad die Verhältnisse auf der 1,6 Kilometer langen Strecke mit ihren 17 Sprüngen ganz andere waren.

Dies machte sich auch bei den Besucherzahlen bemerkbar, waren es am Sonntag nur 400, so strömten am zweiten Osterfeiertag die Motorradfans in großer Schar, schauten sich mit 800 Besuchern doppelt so viele wie am Tag zuvor die Trainingsfahrten und Rennen an. An beiden Tagen gab es jeweils zwölf Trainings- und Finalläufe in insgesamt neun Klassen, wobei am Ostersonntag 108 und am Ostermontag 175 Teilnehmer die Strecke in Angriff nahmen. Nach den starken Regenfällen von Donnerstag bis Samstag hatten die 103 Helfer vor allem am Samstagabend und auch Sonntagmorgen Schwerstarbeit zu leisten, um das Wasser aus der Strecke zu ziehen. »Das Fahrerlager war abgesoffen«, resümierte AMC-Vorsitzender André Seipp, der mit seinen Helfern und Traktoren im Fahrerlager wie auch auf der Strecke im Einsatz war, um für die beiden Renntage auch die Rennen zu ermöglichen.

Mit Tim Julian Spatz in der Jugend MX2-Klasse und Ben-Levente Mehl in der 65 ccm-Klasse gelang gleich zwei Fahrern des AMC Langgöns der Gesamtsieg in ihrer Klasse. Am Ostermontag war es Marc Harnisch, der in den Rennen der Leistungsklasse 3 einen dritten Platz im Gesamtklassement als beste Platzierung der AMC-Fahrer erreichte. Bereits im vergangenen Jahr hatte Spatz am Stirnberg in Beuern bei Regenschauer dominiert und auch diesmal lag dem 17-Jährigen der schwere Boden auf seiner Heimstrecke. Nach einem zweiten Platz im ersten Rennen mit einem Rückstand von 3,287 Sekunden hinter Bastian Schoppe vom Team Nordrhein-Cup, drehte Spatz beim zweiten Rennen so richtig auf, lieferte mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 49.375 Stundenkilometern die schnellste Runde ab und fuhr den Sieg nach Hause. Auch wenn Spatz es am Ende angesichts einer souveränen Vorausfahrt an der Spitze des Fahrerfeldes etwas langsam anging und lediglich 0,8 Sekunden vor Oskar-Luis Romberg (Werl) lag, so reichte es doch zum Gesamtsieg in beiden Rennen, da er dem Drittplatzierten Bastian Schoppen 5,843 Sekunden abnahm.

Weitere AMC-Fahrer am Start waren Patrick Frankenbach (14. Platz im Gesamtklassement), Mika Dickenberger (19. Platz) und der in der letzten Runde beim zweiten Rennen unmittelbar nach dem Überfahren der Ziellinie durch Konditionsmangel sich überschlagende Leonas Seipp auf dem 21. Platz. Bei seinem Sturz hatte sich Seipp zum Glück nur Prellungen und Schürfwunden zugezogen. Einen schweren Sturz gab es dann am Ostermontag in der Leistungsklasse 3, sodass hier der erste Finallauf nach Rennabbruch wiederholt werden musste.

Vor diesem Hintergrund dankte Vorsitzender André Seipp ganz besonders den Rettungskräften für die ausgezeichnete Zusammenarbeit an den Renntagen, welche ansonsten glimpflich verliefen. Noch am Ostersonntag hatte sich Ben-Levente Mehl nach einem zweiten Platz im ersten Rennen hinter dem zur Talentförderung des ADAC Westfalen zählenden zehnjährigen Ted Carlo Aeberhardt begnügen müssen. Im zweiten Rennen dreht Mehl aber richtig auf und fuhr als Erster über die Ziellinie, wobei sein Kontrahent Aeberhardt trotz schnellster Runde mit 115,188 Stundenkilometern über den zehnten Platz nicht hinauskam.

Am Ostermontag hieß der große Sieger aus heimischer Sicht Marc Harnisch, der in der Leistungsklasse 3 nach einem vierten Platz im ersten Rennen sich beim zweiten Rennen den dritten Platz erfuhr und damit im Gesamtklassement aufs Treppchen sprang und den dritten Platz mit 188 Punkten einfuhr. Für seinen Vereinskameraden Philipp Rahn sprang zwar im ersten Rennen ein sechster Platz heraus, jedoch lief es beim zweiten Rennen nicht ganz so gut und mit einem zehnten Platz musste er sich dann mit dem achten Platz und 176 Punkten im Gesamtklassement zufriedengeben.

In der Leistungsklasse 2 war der AMC Langgöns mit vier Fahrern vertreten, wobei Mario Müller nach zwei fünften Plätzen auch einen fünften Platz im Gesamtklassement belegte. Marvin Keil landete im ersten Rennen noch auf dem sechsten und im zweiten Rennen auf dem zwölften Platz, was einen siebten Rang im Gesamtklassement bedeutete. Kevin Meuser kam auf die 21. und Ty Wolf auf die 31. Position im Gesamtklassement.

In der Leistungsklasse 1 lief es für Tim Julian Spatz nicht so erfolgreich wie am Vortag, belegte er nach einem 15. Platz im ersten und einem 17. Rang im zweiten Rennen zwar einen neunten Platz im Gesamtklassement, so war sein Vereinskamerad Marcel Sandner mit einem sechsten Platz in der Gesamtwertung aber erfolgreicher. Sein Bruder Dennis Sandner schaffte den zehnten Platz in der Gesamtwertung.

Einmal mehr wurden die Rennen auf dem Günther-Leibrock-Ring von Streckensprecher Hennes Breitel kommentiert. Gegenüber dem Vorjahr, als der AMC viel Mut bewies und der Corona-Pandemie trotzte, war das Interesse in diesem Jahr gestiegen, waren mehr Fahrer am Start und auch mehr Besucher an der Strecke. »Etwas weniger Regen und alles wäre Top gewesen«, so AMC-Vorsitzender André Seipp.

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Motocross-Spektakel in Langgöns. © Thomas Wissner
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Tim Julian Spatz konnte beim Oster-Motocross seinem AMC Langgöns einen Sieg bescheren. © Thomas Wissner

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