Spannung im Saisonfinale

(fro). Die Vertreter der Fußball-Verbandsliga Mitte beenden am Sonntag die Saison 2021/22 mit dem letzten Spieltag. Mit Meister und Hessenliga-Aufsteiger TSV Steinbach II und den Absteigern Germania Schwanheim und FC Gießen II sind einige Entscheidungen bereits gefallen. Bei der Suche nach den verbleibenden zwei Absteigern könnte am Ende der Rechenschieber herangezogen werden müssen, denn nicht weniger als sechs Vereine stecken noch im Abstiegskampf.
Hierzu zählen aus der heimischen Region, bei der ein Abstieg in die Gruppenliga Gießen/Marburg auch für die FSG Wettenberg und den TSV Lang-Göns Auswirkungen haben könnte, der SC Waldgirmes II, der SV Bauerbach und der FC Cleeberg. Entspannter können dagegen der FC Turabdin/Babylon und die SG Kinzenbach den Saisonkehraus angehen, denn diese beiden haben weder direkt noch indirekt etwas mit dem Kampf um den Klassenerhalt zu tun.
SG Kinzenbach - SF/BG Marburg (Sonntag, 15 Uhr): Nach dem 1:0 gegen den FC Turabdin/Babylon im Endspiel des SWG-Kreispokals und der damit verbundenen Qualifikation für den Hessenpokal 2022/23 kann die Elf von Trainer Ingo Flechtner der letzten Partie entspannt entgegensehen. Neben dem dritten Pokalsieg auf Kreisebene wurde der Klassenerhalt trotz personeller Widrigkeiten am Ende problemlos gesichert. »Das letzte Spiel der Saison wird für uns nochmals ein schwerer Gang. Das Pokalfinale hat viele Körner gekostet, sodass die letzte Trainingswoche unter dem Motto Regeneration stand. Auf alle Fälle wollen wir uns unserem Anhang zum Abschluss nochmals ordentlich präsentieren. Der Pokalsieg wird uns dabei sicher einen Motivationsschub geben«, so Flechtner.
Personelles: Serkan Akin laboriert seit zwei Wochen an muskulären Problemen und wird fehlen. Auch Torjäger Henrik Keller benötigt eine Pause, um seine Verletzung auszukurieren. Tommy Ried kehrt nach seinem krankheitsbedingten Fehlen im Pokalfinale wieder ins Team zurück.
SV Niedernhausen - FC Turabdin/Babylon (Sonntag, 15 Uhr): Der FC geht im »Endspiel« um den dritten Tabellenplatz der Abschlusstabelle mit einem Punkt Vorsprung ins Rennen. Somit reicht der Elf von Trainer Josef Jacob ein Unentschieden. Die letzten Wochen waren für die Pohlheimer allerdings nicht einfach, denn durch zahlreiche personelle Ausfälle musste man immer wieder die Elf neuformieren. Dies machte sich auch zuletzt im SWG-Kreispokalfinale bemerkbar, als man nach dem 6:4-Halbfinalerfolg über den Hessenligisten FSV Fernwald seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden konnte und gegen die SG Kinzenbach mit 0:1 den Kürzeren gezogen hatte. In der Partie in Niedernhausen ist für Gino Parson und Co. noch eine Rechnung offen, denn der SV konnte das Hinrundenspiel mit 3:1 für sich entscheiden.
Personelles: Albano Sidon und Mathay Göktas (beide verletzt) fallen aus. Der Einsatz von Antonyos Celik ist aus beruflichen Gründen fraglich.
Der Meister wird vorstellig
SC Waldgirmes II - TSV Steinbach II (Sonntag, 15 Uhr): Mit nur einem Punkt aus sieben Spielen hatte sich die Elf von SC-Trainer Thorsten Schäfer selbst in eine gefährliche Lage manövriert, die sich durch den 2:0-Erfolg über den FC Gießen II am vergangenen Wochenende nur minimal verbessert hat. Die Lahnauer belegen mit 38 Punkten aktuell den 13. Tabellenplatz. Am letzten Spieltag ist mit Meister TSV Steinbach II ein dicker Brocken aus dem Weg zu räumen. Ein Sieg von Torben Höhn und Co. würde den Klassenerhalt bedeuten und auch ein Remis sollte - sofern alle Mannschaften hinter dem SC gewinnen - bei Punktgleichheit durch den besseren Vergleich reichen. Bei einer Niederlage der Lahnauer dürfen aber von den Vereinen SV Bauerbach (in Walluf), dem FC Waldbrunn (gegen den FC Gießen II) und dem FC Cleeberg (in Eltville) zwei Teams nicht gewinnen, da ansonsten der Gang in die Gruppenliga für den SC anstehen würde.
Personelles: Javier Recio- Perez (gesperrt) fehlt. Marvin Göltl und Christian Gabriel Moura sind wieder dabei.
Gewinnen und hoffen
Spvgg. Eltville - FC Cleeberg (Sonntag, 15 Uhr): Ihre Chancen auf den Klassenerhalt hat die Elf von FC-Trainer Daniel Schäfer mit den Siegen gegen den RSV Weyer und Germania Schwanheim gewahrt. Nach den Ergebnissen der Nachholspiele vom Mittwoch ist die Elf um Spielführer Dominik Huisgen vom zwischenzeitlich erklommenen 13. Tabellenplatz wieder auf Rang 16 zurückgefallen. Mit 36 Zählern weist der FC die schlechteste Punktausbeute auf und muss neben dem Erzielen eines eigenen Sieges auf Schützenhilfe auf anderen Plätzen hoffen. Ein Punkt reicht nicht, da der FC in einem möglichen Dreier-Vergleich mit dem SV Bauerbach und dem FC Waldbrunn den schlechtesten direkten Vergleich aufweisen würde. Idealerweise hofft man in Cleeberg, dass der RSV Weyer beim VfB Marburg verliert und damit bei 39 Zählern bleibt. Da die Schäfer-Elf gegen die SG Walluf und den RSV Weyer jeweils den besseren direkten Vergleich hat, wäre der Ausgang der Partie der SG Walluf (39 Punkte) gegen den SV Bauerbach (37) dann unerheblich. Allerdings darf in dieser Konstellation der SC Waldgirmes II gegen den TSV Steinbach II nicht unentschieden spielen, da der FCC in einem Vierervergleich mit Walluf (9 Zähler), Waldgirmes (8 Zähler), Cleeberg (8 Zähler - schlechteres Torverhältnis) und Weyer (6 Zähler) nur auf Position drei liegen würde. Somit wäre in diesem Fall die Schützenhilfe des FC Gießen II beim FC Waldbrunn notwendig. »Wir können die Ergebnisse auf den anderen Plätzen nicht beeinflussen, wollen unsere Chance aber durch einen Sieg wahren. Für uns geht es um viel. Das Team, was mehr Biss zeigt, wird gewinnen - und das müssen wir sein«, gibt sich Daniel Schäfer kämpferisch.
Personelles: Janik Gross (verletzt) fehlt. Marvin Gath und Nico Rosenkranz kehren zurück.
FC Waldbrunn - FC Gießen II (Sonntag, 15 Uhr, in Fussingen): Die Elf von FC-Trainer Thomas Turgut konnte am Mittwoch nicht die erhoffte Schützenhilfe für die heimischen Vereine bieten und unterlag im Wiederholungsspiel beim RSV Weyer mit 0:2. Nach der 25. Saisonniederlage belegt die Regionalliga-Reserve weiterhin den letzten Tabellenplatz. Immerhin wäre der Sprung auf Tabellenplatz 17 aufgrund des besseren direkten Vergleichs mit der Germania (2:0, 3:3) noch möglich. Und vielleicht gelingt mit dem notwendigen Sieg die Schützenhilfe, auf die der SC Waldgirmes II und der FC Cleeberg dringend angewiesen sind.
Personelles: Auch am letzten Spieltag wird der FC Gießen II schauen müssen, eine komplette Elf aufs Feld schicken zu können.