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Spannung bis zum Schluss

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Von: Petra Pickenhahn

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In der Stilspringprüfung Klasse L ist Antonia Görnert vom gastgebenden RFV Horlofftal Hungen mit ihrem Pferd Dr. Hook mit von der Partie. FOTO: VOGLER © Oliver Vogler

Gelungenes Dressur- und Springturnier beim Reit- und Fahrverein Horlofftal Hungen. Der Parcours bietet anspruchsvolle Linien. Faires Verhalten wird gewürdigt. Einem Reiter gelingt beinahe ein Start-Ziel-Sieg.

Es muss nicht immer über die höchsten Hürden gehen, um als Zuschauer ein spannendes Springen zu erleben. Das bewies am Wochenende das Turnier beim Reit- und Fahrverein Horlofftal Hungen. Besonders das L-Springen hatte es in sich.

Alexander Kisselbach (RV Am Pohlheimer Wald) nimmt im Sattel von Wild Emotion am Sonntagnachmittag als erster Starter den L-Parcours auf dem Hungener Galgenberg in Angriff. Linksherum geht es in einer sanften Kurve über Oxer und Steil, weiter zum gelb-weißen Steilsprung und über die Triplebarre vor dem Richterturm. Die Schimmelstute präsentiert sich nach ihrer »Babypause« bereits in guter Form.

Die folgende Kombination aus Oxer und Steil bewältigt das vertraute Paar ebenfalls mühelos. Eine enge Wendung nach rechts vom nächsten Oxer zum Steil, dann erwartet die beiden eine knifflige Linie zum Hindernis acht. Viele nachfolgende Reiter kassieren hier einen Fehler. Kisselbach nicht. Noch mal nach links und ins Ziel: Die Uhr bleibt für ihn und Wild Emotion bei 50,05 Sekunden stehen. Damit liegen die beiden bis kurz vor Schluss in Führung.

Der Laubacher Peter Kress und Coco Blue kommen in 51,2 Sekunden sehr nah ran. Es gibt noch weitere Nullrunden. Doch am Ende entscheidet die drittletzte Starterin Stefanie Nos (RFV Ortenberg) mit Lady Lorina in schnellen 45,11 Sekunden das Springen für sich. Kress erhält nach einer Verweigerung seines zweiten Pferdes in dieser Prüfung, Cokette Blue, und dem darauffolgenden fairen Umgang mit dem vierbeinigen Sportpartner einen Sonderapplaus des mitfiebernden Publikums.

»Um junge Pferde an die Atmosphäre zu gewöhnen, ist so ein Turnier ideal«, sagt Reiterin Kira Kirchgessner (RV Lich). Sie freut sich über zwei Platzierungen ihrer sechsjährigen Nachwuchshoffnung Contina in Springpferdeprüfungen. Die Dunkelbraune kommt danach sogar noch im Teamspringen des OHM-Cups zum Einsatz, das der RSC Hungen vor Ruttershausen und den Lichern gewinnt.

Auch die Reithalle, in der die Dressurprüfungen über die Bühne gehen, ist gut frequentiert. Einen »Doppelsieg« erreitet Lilly Antonia Hofmann vom RFV Grünberg mit Finn. Die beiden siegen sowohl in der E-Dressur als auch im Dressurreiterwettbewerb. In Klasse A* wird Jana Nebe vom ausrichtenden RFV Horlofftal Hungen auf Kinzighausen Golden Maya Sechste. Ihre Vereinskollegin Viktoria Junker und Lorabelle gewinnen den Springreiterwettbewerb.

Die geplante Mannschaftsdressur entfällt mangels Teilnehmern. »Es wird immer schwieriger, da die Teams, anders als beim Springen, schon einige Male im Vorfeld gemeinsam trainieren müssen, ehe sie an den Start gehen können«, bedauert Julia Kaiser-Ward vom Vorstand.

Die Verantwortlichen zogen eine positive Bilanz des sonnigen Turniers, nachdem zuvor ein Unwetter über den Platz gezogen war. Doch der Untergrund hielt den Wassermassen stand. Der neue Parcourschef Lukas Burkhard hat die Aufgabe, eine anspruchsvolle Abfolge aufzubauen, gut gemeistert.

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