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Silvia Ambrosio: Nach erstem ITF-Finale nun Richtung Schweden

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Von: Sven Nordmann

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Erfolgreich unterwegs: Über Gießen geht es für Silvia Ambrosio nach der Türkei nun nach Schweden. © Harald Friedrich

Die Gießenerin Silvia Ambrosio erreicht im türkischen Antalya ihr erstes Finale bei einem ITF-Turnier und reist schon am Montag weiter zum 25 000-Dollar-Tennisturnier nach Schweden.

Abwechslung beschreibt das Leben der 25-jährigen Silvia Ambrosio recht gut: Während die Gießenerin Mitte April noch im Finale des 15 000-Dollar-Turnieres im türkischen Antalya stand, gibt sie keine zwei Wochen später wieder Anfängertraining für Tennisneulinge an der Grünberger Straße beim TC Rot-Weiß Gießen.

»Ich bin an eine gewisse Intensität gewöhnt und mag es schon, auf hohem Niveau zu trainieren. Aber durch das Training mit Anfängern lerne ich auch immer wieder dazu«, sagt Ambrosio und muss lachen. »Wenn ich Neulingen die Vorhand erkläre, ist es manchmal so, als ob ich mir das selbst sage. Es ist wie eine Erinnerung für mich, auf was es zu achten gilt.«

Dass die Vorhand im Schnitt zuletzt ziemlich gut lief, beweist Ambrosios erster Finaleinzug bei einem ITF-Turnier am 17. April 2022. In Antalya kämpfte sich die heimische Tennisspielerin über vier Runden bis ins Endspiel vor und unterlag dort der 15-jährigen Russin Mirra Andreeva mit 5:7 und 2:6. Während ihre Kontrahentin in der ATP-Weltrangliste aktuell auf Position 846 geführt wird, steht Silvia Ambrosio auf Position 766 in der Welt.

»Das kann sich aber Woche für Woche ändern. Ich bin auch schon desöfteren nach vorne gerutscht, ohne zu punkten, weil andere Spielerinnen Punkte verloren haben.«

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Glücklich in Antalya: Silvia Ambrosio nach dem zweiten Platz beim 15 000-Dollar-ITF-Turnier mit ihrem neuen Trainer Caio Claudino. © Red

Gemäß dem System der WTA (Womens Tennis Association) gilt es, die gesammelten Punkte aus der Vergleichswoche aus dem Vorjahr zu verteidigen - gelingt dies nicht, verlieren die Akteure an Zählern, die sie in der Weltrangliste nach oben oder unten spülen.

Derzeit steht die Gießenerin, Tochter der Besitzer vom italienischen Restaurant »PizzaPie« in Gießen, bei 33 Punkten - für ihren Finaleinzug in Antalya erhielt sie sechs Zähler. Um beispielsweise in die Top500 vorzudringen, bräuchte es dreimal so viele Punkte.

»Wenn du zwei Turniere gewinnst, kannst du einen riesigen Sprung machen«, weiß die frühere Liebigschülerin. Ein weiterer Vorzug: Der Einstieg zu hochklassigen Turnieren wird erleichtert. Wer viel vorzuweisen hat, muss nicht auf eine Nachrückerrolle hoffen oder sich durch die Qualifikation arbeiten, sondern kann im Hauptfeld starten.

Anfang kommender Woche fährt Ambrosio mit dem Auto weiter ins schwedische Bastad, wo sie an einem 25 000-Dollar-Turnier teilnimmt. Dort soll es dann ähnlich laufen wie zuletzt in Antalya. Gleich an drei aufeinderfolgenden Turnieren nahm Ambrosio im April teil - während einmal in der Qualifikation und einmal in der ersten Runde Schluss war, ging es beim zeitlich mittleren Turnier bis ins Finale.

»Ich hatte eine sehr schwierige Auslosung, es waren intensive, gute Matches. Der Grund für meinen Erfolg war meine mentale Stärke, meine Einstellung.«

Vom Preisgeld konnte sie die Kosten für Übernachtung und Hotel abdecken. »Im Endeffekt sind die Turniere in erster Linie dafür da, um Weltranglisten-Punkte zu sammeln und weniger, um finanziell viel herauszuholen.«

Zeitlich bedingter Trainerwechsel: Weg von Billek aus Gießen, hin zu Claudino aus Offenbach

In Angriff nimmt Ambrosio die sportlichen Aufgaben seit März 2022 mit ihrem neuen Trainer Caio Claudino aus Offenbach am Main. Die Zusammenarbeit mit ihrem langjährigen Trainer David Billek, der in Gießen mit seiner Tennis-Akademie verwurzelt ist, wurde zeitlich bedingt zunächst eingeschränkt.

»David und ich haben eine unglaublich gute Beziehung und sind immer füreinander da. Aber wir beide wissen, dass ich einen Trainer brauche, der im Zweifel 24/7 dabei sein kann. Und das ist bei David, der in Gießen gebunden ist, einfach nicht möglich.«

Ambrosio wohnt weiterhin in Gießen, gibt dort Training, übt selbst vornehmlich in Offenbach und tourt als ambitionierte Athletin durch die Welt - die Abwechslung hat Programm im Leben der 25-Jährigen.

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