Silber für Sophia Volkmer

(lab). Für viele sind die deutschen U23-Meisterschaften der Leichtathletik ein kleiner Segen. Man kann sich, obwohl man nicht mehr der Jugendklasse angehört, mit etwa Gleichaltrigen messen. Man kann, wenn man gut ist, mal eine Quali packen und außerhalb von Hessen starten. Und man kann unter Umständen einen tollen Erfolg mit nach Hause nehmen. Für vier lokale Starterinnen war am Wochenende in Bochum-Wattenscheid dazu die Möglichkeit gegeben.
Eine davon fuhr mit Edelmetall nach Hause: Die Dutenhofenerin Sophia Volkmer vom TV Wetzlar hat in dieser Saison wieder zu Stabilität gefunden und in Wattenscheid nun Silber über 800 m geholt. Im Finale ging es früh zur Sache: Lucia Sturm (TSV Moselfeuer Lehmen) schnallte sich von Beginn an vor das Feld - und sollte ihre Spitzenposition bis zum Ende nicht hergeben. Dahinter hielt sich Volkmer mit ein bis zwei Metern Abstand in Schlagweite. Bereits vor der Zielgeraden hatte die Wetzlarerin ihre Konkurrenz nach hinten distanziert und schnappte sich in 2:05,86 min die Silbermedaille. »Lucia hat früh Tempo gemacht, wodurch sich das Feld auseinandergezogen hat. Ich habe dann versucht, irgendwie den zweiten Platz zu sichern«, sagte Volkmer. Bereits im Vorjahr war sie in der U20 bei der DM knapp hinter Sturm gelandet. »Das ist für mich ein sehr wichtiger Erfolg nach den vielen Höhen und Tiefen. Es gibt mir auch Gewissheit darüber, dass ich mich gesteigert habe«, so Volkmer.
Für zwei andere Athletinnen ging es in Wattenscheid über die Langhürden: Antonia Unger (TV Wetzlar) und Sarah Gilles (LAZ Gießen) gingen am Samstagmittag zunächst für die Vorläufe über 400 m Hürden in die Blöcke. Während Unger in 61,59 s das »große Q« einheimste, musste Gilles nach 65,27 s und Rang sieben in ihrem Lauf die Segel streichen. Gilles hatte sich eigentlich eine Zeit unter 63 vorgenommen, hatte allerdings mit Magenproblemen zu kämpfen und verpatzte den Lauf auf der Zielgeraden. Vor allem ein »Blackout« bei Hürde neun kostete viel Zeit. Fazit: ärgerlich.
Im Finale blieb auch Unger ein wenig hinter ihren Möglichkeiten: Melanie Böhm (VfL Sindelfingen) auf der Bahn neben ihr war schnell weg und Unger auf der Zielgeraden ohne die letzte Power: Rang acht in 63,19 s stand am Ende für die Wetzlarerin.
Auch für Stephanie Kleiber vom TV ging es in den Hürdenwald. Über 100 m Hürden rannte Kleiber im Vorlauf eine 15,08 s - nicht das, was sie in dieser Saison bereits gezeigt hatte. Nach einem Kontakt mit Hürde neun verlor Kleiber zum Ende hin an Speed und durfte als Sechste ihres Laufs zwar kein weiteres Mal im Finale ran - dafür jedoch einen weiteren Start bei deutschen Meisterschaften in ihre Vita aufnehmen.