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Sieg-, aber nicht chancenlos

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Von: Albert Mehl

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Weiter warten auf den ersten Drittliga-Sieg: Johannes Träger (Mitte) und die HSG Pohlheim nach dem Heim-27:31 gegen den TV Kirchzell. © Red

(amp). Dann waren es doch zu viele Unzulänglichkeiten. Nach einem genauso hart umkämpften wie hektisch und zerfahren geführten Spiel wartet Aufsteiger HSG Pohlheim auch nach dem dritten Spieltag weiter auf den ersten Punktgewinn in der 3. Handball-Liga Südwest. Gegen den bis dahin ebenfalls sieglosen TV Kirchzell unterlagen die Mittelhessen in der Sporthalle Holzheim mit 27:

31 (14:18).

Zwar waren die Schiedsrichter in dieser Begegnung vor 350 Zuschauern ein Thema. Aber nicht das für den Ausgang entscheidende. Weshalb auch HSG-Trainer Andreas Lex den Erfolg der Mannschaft aus dem Odenwald als verdient anerkannte. Denn die Hausherren hatten immer wieder die Chance, das Spiel zu drehen, doch vor allem zu viele individuelle Fehler und frei vergebene Einwurfmöglichkeiten verhinderten nicht nur ein besseres Ergebnis, sondern auch den möglichen Punktgewinn.

Schon ab dem 3:4 (6.) lagen die Gäste meist knapp im Vorteil. Das 20:20 durch Lukas Happel in der 40. Minute blieb der letzte Gleichstand, das 25:26-Zwischenergebnis durch Lukas Drommershausen acht Minuten vor Schluss der letzte Anschlusstreffer. »Da haben wir zu viele klare Chancen vergeben«, monierte so HSG-Coach Andreas Lex, der sich aber nicht über die Kampfkraft und die Moral seiner Schützlinge beschweren konnte.

Denn während die Gäste um das Trainergespann Andreas Kunz/Alexander Hauptmann mit dem neunfach erfolgreichen Kreisläufer Leon David und dem Halblinken Joshua Osifo mit acht Toren zwei stets brandgefährliche Akteure vorzuweisen hatten, war bei den Pohlheimern immer wieder Improvisation angesagt.

Denn hier kommen die Schiedsrichter ins Spiel. Nach einer gelben Karte gegen Max Rühl in der zweiten Minute entschieden sie sich offensichtlich, das Spiel ohne Karten per Zeitstrafen mitgestalten zu wollen. Was beide Trainer nach dem Abpfiff zurecht monierten. »Sie haben viel zu viel Einfluss genommen«, sagte etwa Gäste-Coach Kunz zu der mehr als peniblen Regelinterpretation der Referees aus dem Westdeutschen.

Das hatte für die Gastgeber gravierende Folgen. In der ersten Halbzeit mussten sie insgesamt 16 Minuten (!) in Unterzahl agieren und verloren Linkshänder Stefan Lex bereits nach einer Viertelstunde nach der dritten Zeitstrafe per Roter Karte. So erklärte sich der 14:18-Pausenrückstand der HSG quasi von alleine, obwohl vor allem Johannes Träger hier mit fünf Toren zu gefallen wusste.

Dass für die Pohlheimer mehr drin war vor dem samstäglichen Derby bei der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen zeigt die folgende Aufholjagd zum erwähnten 20:20-Ausgleich durch Lukas Happel. Die aber mit dem Blick auf die 27:31-Niederlage unbelohnt blieb.

Pohlheim: Schlegel, Wüst; Friedl (1), N. Happel (3), Rühl (5/1), Lex (1), Niclas (1), N. Weinandt, L. Happel (2), Gilbert, C. Träger, J. Träger (6), F. Neul, Drommershausen (3).

Kirchzell: Büchler, Löffelmann, Jörg; Schneider, Polixenidis (4), Häufglöckner (4/2), Schnellbacher (4), David (9), Hauptmann, Mattern, Heinrich, Spieß, Ihmer, Osifo (8), Meyer-Ricks (2).

Im Stenogramm / Schiedsrichter: Sakovski/Schneider (Remscheid/Wuppertal). - Zuschauer: 350 . - Zeitstrafen: 22:12 Minuten. - Rote Karte: Stefan Lex (16./3. Zeitstrafe). - Siebenmeter: 6/5:4/2.

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Musste in der 16. Minute mit »Rot« vom Parkett, Pohlheims Rückraum-Linkshänder Stefan Lex, den der heimische Drittligist fortan schmerzlich vermisste. © Red

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