»Semmi«, der Ehrenfan

Die Handballer des TV Großen-Linden und der TSG Leihgestern würdigen ihren »unbezahlbaren« Macher Christian Semmelroth.
(nal). »Du bist ein Paradebeispiel dafür, das Sport verbindet. Hilfst immer, ob nun beim organisatorischen und auch bei Gerätschaften - und auch schon mal Aushilfsweise beim Getränkeverkauf. Du gibst stets 100 Prozent und heute möchten wir uns für deine verlässliche Unterstützung bedanken und dich zu einem Ehrenfan der TSG Leihgestern ernennen, verbunden mit einer VIP-Karte, die dir lebenslang freien Eintritt für alle TSG-Spiele ermöglicht.«
Mit diesen Worten dankte in der Halbzeitpause des Frauenhandball-Oberligaspiels der TSG Leihgestern gegen Germania Fritzlar II (26:20/wir berichteten) der stellv. Handballabteilungsleiter Dr. Reinhard Kreiling Christian »Semmi« Semmelroth für sein jahrzehntelanges Engagement und Hilfe bei der Unterstützung der Handballspiele der TSG-Frauen.
Christian Semmelroth hat seine »Wurzeln« beim TV 1892 Großen-Linden und bringt sich seit fast einem halben Jahrhundert bei den Handballern ehrenamtlich ein. Dies begann bereits zu seiner Aktivenzeit, als in der A-Jugend einst kein Trainer zur Verfügung stand, war es »Semmi«, der erstmals Verantwortung übernahm und quasi als Spielertrainer startete. Es war der Beginn einer eindrucksvollen Arbeit an der Seitenlinie, ob nun als Betreuer oder als Trainer im Jugend- wie auch im Aktivenbereich. »Semmi« war stets mit dabei. Heute noch trainiert er die vierte Mannschaft der HSG Linden. Dabei ist der Geehrte noch nicht einmal ein Handballer von der Pike auf, vielmehr kam er über Turnen und Leichtathletik, Tischtennis und vier Jahren gar bei den Fußballern des TSV Großen-Linden dann endgültig zum Handball beim TV Großen-Linden.
Diesem Verein ist er über alle Jahrzehnte und Namensänderungen, ob nun MSG oder jetzt HSG Linden treu geblieben. Trotz aller Verbundenheit mit dem TV 1892 Großen-Linden hat er aber auch den Handballern der benachbarten TSG Leihgestern geholfen und »wenn Not am Mann war« auch mit angepackt. Ein Engagement und eine gute Zusammenarbeit, die nun für Semmelroth zu einer weiteren Ehrung führte. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt Linden Semmelroth für sein Wirken mit dem »Ehrenamtspreis der Stadt Linden 2021« ausgezeichnet. Allerdings musste sich Semmelroth seinerzeit den mit insgesamt 1000 Euro dotierten Ehrenamtspreis noch teilen. Semmelroth wurde einerseits für sein über 40-jähriges Engagement ausgezeichnet, andererseits eine »erst« seit fünf Jahre bestehende Einrichtung mit der anderen Hälfte des Preises bedacht.
Doch um solche Preise und Ehrungen geht es »Semmi« nicht, ist es ihm eher peinlich, in den Mittelpunkt gerückt zu werden. Er ist lieber einer von jenen einfach unbezahlbaren Personen, die viel lieber anpacken. »Machen« ist so auch seine Devise ohne lange zu diskutieren, sondern zu »schaffen« und für alle das Beste zu bewirken. »Es muss Spaß machen, dann geht alles«, verrät er im Gespräch seine Intention für sein Wirken.
Beim Linden-Cup ist er einer der Helfer der ersten Stunde und von Anfang an bis heute bei allen 30 Turnieren dieses Handball-Leckerbissens mit namhaften Bundesligateams mit dabei. Damit verbunden sind Erinnerungen, die einen Handballer par excellance ausmachen, denn ein selbst gebauter Grill, mit welchem auch ein Spanferkel zubereitet werden konnte, hat Semmelroth für dieses Turnier einst gebaut. Mit sechs Mann musste dieser dann zur Stadthalle gebracht werden. Die gute alte »Grillzeit« endete, als man zum Gasgrill überging.
Doch die Erinnerungen an gar manchen Leckerbissen, ob nun sportlich oder kulinarisch, an den Linden-Cup bleiben. Darüber hinaus bringt er sich auch weiter im Vorstand der Handballabteilung beim TV 1892 Großen-Linden mit ein.