Seibert führt Pointers II in Lich zum Sieg

(jsg). Die Gießen Pointers II haben einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Im Oberliga-Derby setzten sie sich bei Lich Basketball II hauchdünn mit 83:80 durch, die nun im letzten Saisonspiel das Topteam Neu-Isenburg schlagen müssen, um noch Chancen auf den Klassenerhalt zu haben. Der TSV Krofdorf-Gleiberg beendete mit dem Sieg über Kassel als erster Verein die Saison und wird die Runde auf Platz vier abschließen.
Der MTV 1846 Gießen schlug sich mit kurzer Rotation in Gelnhausen wacker, hat aber trotz Niederlage den Klassenerhalt sicher.
Lich Basketball II - Gießen Pointers II 80:83 (36:42): »In der ersten Halbzeit haben uns die jungen Gießener am Korb zerstört«, ärgerte sich Lichs Trainer Felix Schweizer direkt nach Spielende. Sein Team war allerdings vor allem offensiv zunächst gar nicht im Spiel. Die Pointers starteten wacher und lagen nach einem Dreier von Till Heyne in der achten Minute bereits mit 21:7 vorne. Die Gastgeber wehrten sich jedoch und kamen mit acht Punkten in Serie bis zum Viertelende auf 16:23 heran. Gießens Trainer Sherman Lockhart hatte seine Mannschaft mit drei Spielern der dritten Mannschaft verstärkt und konnte so munter durchwechseln. So kam sein Team auch im zweiten Viertel zunächst präsenter aufs Parkett und führte zwischenzeitlich erneut klar (39:27), ehe Lich mit einigen Freiwürfen zur Halbzeit wieder auf 36:42 verkürzte.
Angeführt von Gregor Gümbel, der zehn Punkte im dritten Viertel beisteuerte, kamen die Wetterstädter wacher aus der Kabine und drehten mit drei Dreiern in Serie das Spiel. Eine Lockhart-Auszeit brachte die Gießener beim 54:49 jedoch wieder in die Spur und sie gingen noch vor dem Schlussviertel wieder in Führung. Nach dem knappen 63:62-Vorsprung setzten die Gießener direkt einen kleinen Lauf drauf, und als Youngster Heyne zwei Dreier traf, führten sie mit 77:69 - keineswegs die Vorentscheidung. Denn Lich glich zum 77:77 aus und hatte die Chance, in Führung zu gehen. Pointers-Kapitän Stephan Seibert erlöste jedoch sein Team und führte es nervenstark zum 83:80-Sieg im vermeintlichen »Endspiel«.
»Wir haben uns in der zweiten Halbzeit gesteigert, aber das tat dann auch Gießen. Am Ende haben wir es einfach nicht hingekriegt, zu gewinnen«, meinte der enttäuschte Licher Coach Schweizer. »Wir haben gut von außen getroffen und uns nicht von den Licher Läufen beeindrucken lassen«, freute sich dagegen Pointers-Trainer Lockhart. »Es war eine gute Mannschaftsleistung, und wir haben endlich mal dem Druck standgehalten.« Lich müsste für den Klassenerhalt nun nächsten Samstag gegen Neu-Isenburg gewinnen und dann auf zwei Pointers-Niederlagen in Roßdorf und Gelnhausen hoffen. In allen anderen Konstellationen wären die Gießener auch kommende Saison in der Oberliga zu finden und Lich abgestiegen.
Beste Werfer Lich: Neumann (20), Gümbel (14/2), Gänger (12/2) - Beste Werfer Gießen: Lewis (20/2), Heyne (16/4), Sann (15/3).
TSV Krofdorf-Gleiberg - ACT Kassel 88:76 (53:36): Der TSV hat die Saison mit diesem Sieg und Platz vier abgeschlossen. Gegen Verfolger Kassel konnte das Team nach einer Krankheitspause wieder auf Coach Sebastian Popovic zurückgreifen. Dieser sah zunächst ein ausgeglichenes erstes Viertel, in dem ausgeruhte Gastgeber auf im Spielrhythmus stehende Kasseler trafen. Am Vorabend hatten die Nordhessen noch Wiesbaden mit 99:97 geschlagen. Im zweiten Viertel zeigten die Wettenberger allerdings, warum sie so eine starke Rückrunde gespielt haben. Offensiv lief es wie am Schnürchen, aber auch die beiden Kasseler Leistungsträger hatten sie unter Kontrolle und erspielten sich so die 56:36-Führung. Nach der Pause drohte das Spiel allerdings zu kippen. Zunächst verletzte sich Christoph Horstmann, dann bekam Lars Müsse sein viertes Foul und Johannes Plitt-Geissler wurde mit einem diskussionswürdigen disqualifizierenden Foul belegt. Doch die Wettenberger kamen nur kurz aus dem Tritt und brachten den 88:76-Sieg am Ende souverän ins Ziel. - Beste Werfer Krofdorf: Oppenländer (20/4), Schmidt (17/2), Schneider (14/1).
BC Gelnhausen - MTV 1846 Gießen 83:72 (51:30): Der MTV 1846 Gießen hat die zweite Überraschung in Folge verpasst. Nach dem Erfolg gegen Neu-Isenburg setzte es am Sonntag eine Niederlage in Gelnhausen. Durch dem Sieg der Pointers in Lich war der Klassenerhalt allerdings bereits sicher. So war es auch nicht tragisch, dass Trainer Michael Müller nur mit sechs Akteuren an die Kinzig fahren konnte. Der heimstarke Tabellenführer konnte hingegen aus dem Vollen schöpfen und zeigte vor allem im zweiten Viertel, wer Herr im Haus ist. Die kleine Gießener Rotation konnte Gelnhausen wie im Hinspiel nicht stoppen. Diesmal waren es nicht die Dreier, sondern zu viele einfache Punkte der Gastgeber, die zur Halbzeit für die Vorentscheidung sorgten. Nach dem 51:30 kämpften sich die Mittelhessen aber noch einmal ins Spiel. Die kurze Rotation wurde allerdings durch die fünften Fouls von Philipp Bötz und Eduard Giese sowie eine Verletzung von Lennox Burghard auf drei Spieler ausgedünnt, sodass am Ende gegen vier spielende Gelnhausener nicht mehr möglich war als das 72:83. »Die zweite Halbzeit war okay, gerade angesichts der Umstände. Mein Respekt an Gelnhausen, die nach dem Ausfall von Lennox sehr fair auf unsere verbliebenen vier Spieler reagiert haben.« - Beste Werfer Gießen: Shala (24/1), Giese (19/1), Scheld (11/3).