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Schütz DM-Zweiter

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Von: Stephan Dietel

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Der Gießener Moritz Schütz (l.) auf Platz zwei bei der Kriterium-DM hinter Sieger Elias van den Höövel und vor Paul Lindenau (r.). © Stephan Dietel

(die). Moritz Schütz von der RSG Gießen und Wieseck hat es bei der deutschen Meisterschaft Kriterium aufs Treppchen geschafft. Der Platz, auf dem er stand und wie er dort hinkam, enttäuschte den Gießener aber sehr. Die DM war in beiden Rennklassen der Männer ausgesprochen hart umkämpft und denkbar knapp entschieden worden.

Platz zwei und der Titel des deutschen Vizemeisters konnte für Schütz kein wirklicher Trost sein; so denkbar dicht dran war er am Trikot mit den schwarz-rot-goldenen Brustringen. Das DM-Starterfeld der Männer Amateure war augenscheinlich klein: 20 Fahrer gingen in das Rennen um den Spitzenplatz der Punktejäger im Rundstreckenrennen. Es waren eben die echten Experten dieser Disziplin am Start, die im Vorfeld in fünf Qualifikationsrennen einen Startplatz für die DM einfahren konnten.

Schon in der ersten Wertung nach fünf von 40 Runden (=64 km) konnte Schütz die ersten Punkte einfahren. Der Gießener stellte rasch fest, dass er gute Beine hatte auf dem 1,6 Kilometer langen Rundkurs beim RV Sulgen. Er hätte sich für die DM einen selektiveren Kurs gewünscht und versuchte deshalb, durch hohes Tempo und Attacken für eine Dezimierung im Fahrerfeld zu sorgen. Unterstützt wurde er dabei von Vereinskollege Sebastian Schubert, der sich viel in der Tempoarbeit engagierte.

Zum dritten Wertungssprint konnte sich Schütz mit drei Mitstreitern absetzen und fleißig Punkte sammeln. Als starken Gegner erkannte Schütz den Hamburger Paul Lindenau (RV Germania Hamburg), der ebenfalls in sehr guter Verfassung zu sein schien. Er wollte Lindenau loswerden und attackierte einige Runden später beim nächsten Wertungssprint aus einer S-Kurve heraus, auf die ein Gegenwind-Abschnitt folgte. Die Attacke war erfolgreich und Schütz fuhr dann mit Elias van den Höövel vom Herrmann Radteam/Team 54×11 als Duo an der Spitze. Auch diesen Wegbegleiter, der später sein Konkurrent im Kampf um das Meistertrikot sein sollte, testete Schütz. Im Sprint fühlte sich Schütz stärker, doch kurz vor der vorletzten Wertung schlug der Gegner völlig überraschend mit einer eigenen Attacke zu. Den Abstand von wenigen Sekunden konnte Schütz dann nicht mehr schließen und es konzentrierte sich alles auf die letzten doppelten Punkte, die es beim Zieleinlauf zu holen gab.

Es trat genau das ein, was Schütz in der Addition der Punkte befürchtet hatte: Elias van den Höövel gewann die letzte Wertung und lag punktgleich mit Schütz, der als Unterlegener des letzten Sprints das Nachsehen in diesem Stechen hatte. Elias van den Höövel wurde damit deutscher Meister im Kriteriumfahren der Männer Amateure vor Schütz und Lindenau.

»Er hat das stark gemacht. Ich bin nicht mehr an ihn rangekommen, obwohl ich ihn die ganze Zeit gesehen habe. Aber es ging dann auch muskulär nicht mehr ganz so viel. Das bereue ich ein bisschen, dass ich da einen taktischen Fehler gemacht habe. Aber so ist das manchmal. Punktgleich tut’s natürlich doppelt weh«, sagte Schütz enttäuscht.

Wie dicht die deutsche Spitze beieinander liegt, zeigte sich auch im Rennen der Elite-Amateure über 50 Runden (= 80 km). Jonas Schmeiser, im letzten Jahr bereits bei der Premiere der Kriteriums-DM in Gießen erfolgreich, siegte mit 19 Punkten vor Florenz Knauer (Herrmann Radteam/15) und Fabian Genuit (EV Roschbach/12). Der ehemalige Gießener Student Florian Obersteiner, der mit Lizenz der RSG Gießen und Wieseck im Team 54x11 fährt, kam bei der DM auf Platz 23.

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