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Schreiber-Block zum Sieg

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Von: Markus Röhrsheim

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Mit 29:27 hat der TV 05/07 Hüttenberg das Nachholspiel der 2. Handball-Bundesliga gegen den Dessau-Roßlauer HV gewonnen. Hendrik Schreiber (51, Hüttenberg) hat sich durchgetankt und visiert das Gehäuse von Gäste-Torsteher Philip Ambrosius (16) an. JENNIVER-FOTOGRAFIE © Jenniver Röczey

Mit dem 29:27 gegen den Dessau-Roßlauer HV ist Handball-Zweitligist TV 05/07 Hüttenberg vor dem Hit gegen den VfL Gummersbach in die Erfolgsspur zurückgekehrt.

Die kurze Sieglosserie ist beendet. Nach zuletzt drei Partien ohne doppelten Punktgewinn hat der TV 05/07 Hüttenberg gestern Abend im heimischen Sportzentrum sich zu einem 29:27 (13:9) gegen den Dessau-Rosslauer HV gemüht. Um am Samstag in der Heimpartie gegen Spitzenreiter VfL Gummersbach bestehen zu können, wird allerdings eine Leistungssteigerung nötig sein. Denn der Sieg hing am seidenen Faden. Erst ein Block von Hendrik Schreiber gegen den Wurf von Vincent Sohmann ermöglichte Niklas Theiß mit dem Schlusspfiff den Deckel mit dem Tor zum 29:27-Endstand auf die Partie zu machen.

Zwar begann die Begegnung flott und die Gastgeber legten ab dem ersten Tagestreffer von Schreiber vor. Dessau-Roßlau hielt aber dagegen und glich bis zum 5:5 durch den wurfgewaltigen Halblinken Timo Löser, der nach einer Doppelkreuzung traf, in der 12. Minute immer wieder aus.

Danach war dann zusehends etwas Sand im Getriebe der Angriffsreihen und man merkte die Verunsicherung sowohl beim zuletzt auf einen Sieg wartenden TVH als auch bei den in der Abstiegsregion rangierenden Gästen. Zwei Treffer von Linksaußen Christian Rompf in einer fehlerbehafteten Phase, in der jede Mannschaft unter anderem einen Siebenmeter ungenutzt ließ, zum 7:5 brachten erstmals etwas Luft.

Und, nachdem die Hausherren Chancen zum Erhöhen liegen ließen, es war Joel Ribeiro nach seiner langen Verletzungszeit vorbehalten, mit seinem ersten Pflichttreffer für die Blau-Weiß-Roten zum 9:6 in der 24. Minute erstmals eine Drei-Tore-Führung herauszuwerfen. Zwar schaffte Dessau erneut den Anschluss. In die Pause ging der TVH aber mit einem 13:9-Vorsprung, den Kapitän Dominik Mappes per Siebenmeter herstellte.

Diesen baute der TV Hüttenberg mit dem sehenswerten Kempa-Treffer von Tristan Kirschner nach Pass von Mappes in der 35. Minute auf 16:11 aus. Gäste-Trainer Uwe Jungandreas stellte nun auf den siebten Feldspieler um und seine Mannschaft verkürzte in der 42. Minute durch Kreisläufer Oliver Seidler auf 17:19.

Die Partie entwickelte sich nun zeitweise zu einem Wettschießen der besten Tagesschützen - Dominik Mappes und des tschechischen Nationalspielers Jakub Hrstka. So erhöhte der TVH-Kapitän wieder auf 23:18 (46.), nachdem Hendrik Schreiber aufmerksam einen Kempaversuch der Gäste vereitelt hatte.

Kuriose Szene dann in der 50. Minute, als HV-Torwart Philip Ambrosius mit Philipp Schwarz zusammenprallte und beide nach Behandlung den Regeln nach drei Angriffe auf die Bank mussten. Dessau hatte aber Corona-bedingt keinen weiteren Torwart dabei und so versuchte sich Kreisläufer Seidler als Aushilfskeeper. Da aber beim TVH nun fast zeitgleich Dominik Mappes und Moritz Zörb auf das Sünderbänkchen mussten, nutzten die Gäste die Gelegenheit um auf 22:25 in der 54. Minute zu verkürzen.

Somit ging es eng in die Crunchtime, die Ian Weber mit seinem einzigen Treffer eröffnete. Dessau öffnete nun die Deckung. Doch anstatt einen kühlen Kopf zu behalten, produzierte der TVH Fehler und ermöglichte so den Gästen 90 Sekunden vor dem Ende in Überzahl den 27:27-Ausgleich durch Hrstka’s sechsten Siebenmeter. Den aber abermals Dominik Mappes und Theiß mit dem finalen Wurf zum TVH-Sieg konterten.

»Bei der offenen Deckung haben wir nicht die Übersicht behalten und es sah so aus, als ob wir Lehrgeld zahlen würden. Aber es zeigt die Entwicklung der Mannschaft, dass wir dann doch noch die entscheidenden Tore machen«, atmete TVH-Trainer Johannes Wohlrab durch.

Hüttenberg: Plaue, Böhne; Schwarz (3), Kirschner (2), Opitz, Theiß (5), Fujita, Weber (1), Rompf (2), Zörb (2), Mappes (9/3), Ribeiro (1), Hahn (1), Klein, Jockel, Schreiber (3).

Dessau-Rosslau: Ambrosius; Löser (2), Hrstka (12/6), Sohmann (1/1), Bielzer, Schmidt, Haeske, Gliese (3), Danneberg, Neumann (1), Scheithauer (2), Baumgart, Emanuel, Seidler (1), Pust (2), Leu (3).

Stenogramm / SR: Janz/Sug (Köln) - Siebenmeter: 4/3:8/7. - Zeitstrafen: 8:12 Minuten. - Disqualifikation: Gliese (Dessau, 56.). - Zuschauer: 680.

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