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»Schnellstmöglich 35 Punkte holen«

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Zurück beim TV 05/07 Hüttenberg: Jannik Hofmann will den linken Flügel des Handball-Zweitligisten mit Sturm und Drang versehen. © Jenniver Röczey

(mro). Nach der letztjährigen Rückkehr von Dominik Mappes, der aber bekanntlich nach einer Saison eine neue Herausforderung beim VfL Gummersbach in der 1. Liga sucht, ist es den Verantwortlichen des TV 05/07 Hüttenberg gelungen, zwei weitere Ex-Akteure mit Erstliga-Erfahrung zu verpflichten. Neben dem Holzheimer Timm Schneider, der aber leider wegen eines Teilanrisses im Meniskus, den er sich noch in der vergangenen Saison im Gummersbacher Trikot zugezogen hat, zunächst noch ausfällt, ist dies der gebürtige Rechtenbacher Jannik Hofmann, ehemaliger Jugend-Nationalspieler, der uns in einem Gespräch nicht nur verriet, dass sein Heimatverein sich in seiner Abwesenheit verändert hat.

Herr Hofmann, Sie waren in den ersten Vorbereitungsspielen nicht dabei. Was waren die Gründe und wie geht es Ihnen?

Wir grooven uns immer mehr ein. Wir haben die Zeit genutzt, noch einige Blessuren aus der langen Vorsaison abklingen zu lassen. Das war auch bei Hendrik Schreiber so. Aber seit dem Trainingslager in Tschechien bin ich wieder mit auf der Platte.

2018 der Abschied aus Hüttenberg - jetzt die Rückkehr. Was waren jeweils die Gründe?

Zu solchen Entscheidungen gehören natürlich immer mehrere Faktoren. Zum einen muss eine Anfrage vom Verein vorliegen. Dann muss es ins private Umfeld mit Studium/Beruf passen. Das haben wir abgecheckt und das hat auch jetzt wieder super gepasst. Und obwohl ich nur vier Jahre weg war, hat sich im Verein sehr viel entwickelt. Von daher bin ich tatsächlich eigentlich ein Neuzugang (schmunzelt). Das merkt man gar nicht so sehr, wenn man durchgängig hier ist.

Beim Linden Cup haben Sie die Mannschaft als Kapitän auf das Feld geführt. Wie erfolgt die Wahl oder Bestimmung dieses Amtes beim TVH?

Wir haben einen Mannschaftsrat mit fünf Spielern. ›Joh‹ (Trainer Johannes Wohlrab - die Red.) hat da ein italienisches System aus dem Fußball als Vorbild. Danach ist der Kapitän, der die meisten Bundesligaspiele hat - also eigentlich Timm. Da er aktuell verletzt ist, war es am Anfang der Vorbereitung Moritz Zörb und momentan habe ich die Ehre. Und es ist schon etwas Besonderes, wenn man beim Linden Cup gegen die HSG Wetzlar für seinen Heimatverein die Mannschaft als Kapitän auf das Feld führen darf.

Beim Testspiel gegen Coburg haben Sie - noch hinter der Bank sitzend - Philipp Schwarz gecoacht. Wie sehen Sie Ihre Rolle in der Mannschaft?

Durch das Karriereende von Stefan Kneer, Christian Rompf und Tobias Hahn ist natürlich sehr viel Erfahrung gegangen, die diese nicht nur auf dem Feld eingebracht haben. Das müssen wir nun auf andere Schultern verteilen. Da ist Timm mit seiner immensen Erfahrung unersetzlich. Wir haben in der Mannschaft eine super Kommunikation. Von außen sieht man manchmal Dinge ganz anders und das habe ich Philipp in der angesprochenen Situation mitgeteilt. Aber genauso geht das auch, wenn ihm etwas auffällt. Aber definitiv hat man als erfahrener Spieler in dieser sehr jungen Mannschaftskonstellation auch die Aufgabe, Wissen zu vermitteln.

Mit gerade einmal 27 Jahren sind Sie schon einer der Ältesten in der Mannschaft. Wie beurteilen Sie die Struktur in der Mannschaft?

Die ist wunderbar. Wir haben eine sehr homogene Mannschaft. Natürlich hat man auch Wortführer. Aber wir haben eine sehr gute Kommunikation unter uns allen. Jeder sammelt noch seine Erfahrungen, schließlich sind wir erst fünf Wochen im Trainingsbetrieb.

Sie folgen auf Christian Rompf, mit dem Sie beim TVH schon seinerzeit das Linksaußen-Gespann gestellt haben. Damals noch in der Rolle des Youngsters. Was haben Sie von ihm, aber auch in Ludwigshafen gelernt, was Sie nun gleichfalls weitergeben wollen?

Ich hatte in Ludwigshafen vier überragende Jahre. Ich durfte dort mit den unerwarteten Klassenerhalten Geschichte mitschreiben. Nachdem wir beim TVH mit dem Doppelaufstieg aus der 3. Liga schon Geschichte geschrieben hatten. Ich habe mich als Mensch und als Sportler weiterentwickelt. Christian hat damals zu mir gesagt, dass ich zurück nach Hüttenberg kommen muss, um meine Lehre zu beenden nach zwei Ausbildungsjahren bei ihm. Ich bin zwar wieder da, aber leider ist Christian nicht mehr da. Auch Philipp Schwarz hat nur zwei Jahre mit ihm gespielt. Ich hoffe, Christian wird uns beiden das dritte Jahr irgendwie zusammen anerkennen (lacht).

Auch die kommende Saison in der 2. Handball-Bundesliga verspricht wieder sehr viel Spannung. Wo sehen Sie den TVH nach der starken Runde zuletzt?

Natürlich weckt so eine Runde Erwartungen. Mit so einer Saison wie im Vorjahr hatte sicherlich keiner gerechnet. Aber wir bleiben demütig. Keiner in der Mannschaft spricht davon, dass wir wieder da vorne stehen müssen. Die Liga ist unglaublich unberechenbar. Da werde ich keine große Prognose abgeben. Wir haben uns ein sehr schweres Ziel gesetzt, schnellstmöglich 35 Punkte zu holen, um damit wohl nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Sehr wichtig wird sein, dass man verletzungsfrei durch die Runde kommt und bei dieser Belastung einen möglichst breiten Kader hat.

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