RSV mit Kantersieg
(aj). Zum Abschluss der RBBL-Hauptrunde hat der RSV Lahn-Dill am Samstagabend in der Buderus Arena Wetzlar nicht nur einen klaren 72:38-Erfolg (18:8/36:14/59:30) über die Skywheelers aus Frankfurt bejubeln, sondern erstmals nach den Lockerung der Corona-Regeln auch wieder ein standesgemäßes Rollstuhlbasketballfest vor 769 Zuschauern feierten. Diese sorgten für einen emotionalen Rahmen im zweiten Hessenderbys binnen 48 Stunden für die Mittelhessen, die sich nun auf die Playoffs fokussieren dürfen, während für die Frankfurter Gäste die Niederlage gleichbedeutend mit dem sportlichen Abstieg ist.
Cheftrainerin Janet Zeltinger überraschte gleich zu Beginn mit einer doch sehr ungewohnten Starting-Five, die weit mehr als nur dem verletzungsbedingten Ausfall von Topscorer Thomas Böhme geschuldet war. Mit Dominik Mosler, Hiroaki Koazi, Mark Beissert, Catharina Weiss und Quinten Zantinge stand eine Formation auf dem Parkett, die so noch nie zusammengespielt hatte. In den ersten fünf Spielminuten nutzten die Gäste aus den Mainmetropole dies noch geschickt aus und führten mit 8:6, ehe diese RSV-Riege von Minute zu Minute besser ins Spiel fand. Eine viertelübergreifender 18:0-Lauf zum 24:8 (13.) sorgte so erstmals für standesgemäßes Verhältnisse.
Inzwischen hatte Zeltinger und ihr »Co« Günther Mayer die komplette Riege auf dem Parkett gegen Jannik Blair, Reo Fujimoto, Kapitän Simon Brown, Brian Bell und Peyman Mizan ausgetauscht. Insbesondere letztgenannter zeigte im zweiten Viertel sein Potenzial und rechtfertigte so seine Einsatzzeiten, die am Ende bei über 21 Spielminuten liegen sollten. Zwölf Punkte gelangen dem 22-jährigen ehemaligen iranischen Junioren-Nationalspieler zwischen der zwölften und 18. Minute, die mit dazu beitrugen, dass das Zwischenresultat kurz vor der Pause bereits auf 36:12 ausgebaut wurde.
»Es war großartig zu sehen, dass wir, egal wer auf dem Parkett stand, immer wieder unseren Rhythmus finden konnten«, freute sich am Ende Janet Zeltinger über den Auftritt ihrer Mannschaft: »Wir haben ein tolles Spiel von Peyman und Mark gesehen«, womit die Kanadierin auf die starke Leistung von Mark Beissert anspielte, der wie sein Teamkollege auf über 20 Minuten Einsatzzeit kam und dabei neun Punkte und vier Rebounds beisteuern konnte.
Ein Dreier von Brian Bell leitete nun eine Tempoverschärfung ein, die spätestens beim 59:30 (30.) durch Reo Fujimoto den Deckel auf dieses Hessenderby draufmachte. Ein Reboundverhältnis von 45:32 für den RSV, 23 eigene Assists, je sechs davon von Simon Brown und Hiroaki Kozai, sowie 20 Ballverluste beim Gegenüber aus Frankfurt, sprechen auch statistisch eine eindeutige Sprache. Auf wen der RSV Lahn-Dill ab Anfang April in der »Best-of-three«-Halbfinalserie treffen wird, steht dabei noch nicht fest - entweder Wiesbaden oder Hannover.
Lahn-Dill: Kozai (14), Bell (13/1 Dreier), Mizan (12), Mosler (10), Beissert (9/1), Fujimoto (6), Zantinge (6), Blair (2), Brown, Weiß. / Frankfurt: Robins (10/2), Spitz (8), Gail (6), Lang (6), Diedrich (4), Dehart (2), Kind (2), Crombach, Nothelfer.