RSV bangt um Quartett
(aj). Wer in Reihen des RSV Lahn-Dill glaubte, nach dem Auftritt auf europäischer Bühne würde sich die Personalsituation endlich normalisieren, der hat sich wieder einmal getäuscht. Auch zum 14. Spieltag in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga muss der amtierende Meister bei den Köln 99ers improvisieren. Wer am Samstag um 17 Uhr für die Wetzlarer das Trikot überstreifen kann, ist für Cheftrainerin Janet Zeltinger wohl erst nach dem Abschlusstraining am Freitag erkennbar.
Zu den angeschlagenen Akteuren, die mit Blessuren oder Erkrankungen aus Wien zurückgekommen sind, gehört ein ganzes Quartett: Reo Fujimoto hatte am Montagmorgen mit einer Hüftprellung einen Termin bei Teamärztin Petra Michel-Leutheuser, ehe sich am Dienstag Rose Hollermann und Simon Brown krankmelden mussten. Am Mittwoch gesellte sich dann auch noch Peyman Mizan hinzu, sodass sich diese Misere weiterhin wie ein roter Faden durch die Saison zieht.
Die 99ers stellen sich dem nominellen Favoriten aus Hessen mit breiter Brust gegenüber, landeten sie zuletzt doch einen Überraschungscoup in Hannover. Das 64:60 beim Tabellendritten unterstreicht, welches Potenzial in dem Team steckt, das jedoch holprig in die Saison startete. Inzwischen hat sich die Mannschaft von Trainer Erdinç Kiliç jedoch gefunden und Boden zum Mittelfeld der Liga wettgemacht. Die drei Niederländer Frank de Jong, Mustafa Korkmaz und Camilo van Trijp sind anerkannte Größen in ihrem Sport, mit dem Türken Bulut Kordal, dem deutschen Juniorennationalspieler Thomas Reier und dem Israeli Asael Shabo besitzen die 99ers zudem auch die nötigen physischen Attribute.
Ende Oktober, damals bis auf Kapitän Thomas Böhme komplett, gewann der RSV Lahn-Dill das Hinspielduell mit 69:45, knapp vier Monate später möchten die Mittelhessen dieses Ergebnis natürlich allzu gerne auf dem Kölner Parkett wiederholen.