Robert Gellert überragt

In der Kegel-Hessenliga siegt Meteor 85 Mittelhessen bei SKS Fulda. Die Wiesecker Bundesliga-Damen unterliegen auswärts.
(cb/kb/mh). Chancenlose Bundesliga-Damen von KC 87 Wieseck, sovueräne Hessenliga-Heren von Meteor 85 Mittelhessen. So gestaltete sich der Spieltage in den oberen Kegel-Ligen aus heimischer Sicht.
Bundesliga Damen
RSV Samo Remscheid - KC 87 Wieseck 5187:4540/53:25/3:0: Für die Wiesecker Damen stand bereits das dritte Bundesliga-Auswärtsspiel auf dem Programm. Die Reise führte sie nach Remscheid. Für einen Punktgewinn dort musste schon einiges passen. Dieses Mal kamen noch weitere Hindernissen hinzu. Bereits beim Einkegeln merkte man, dass die Ecken äußerst hoch stehen. Zudem war die linke Hinterdame auf Bahn eins nicht gewillt zu zählen, was für die Heimmannschaft Mehrarbeit durch Schreiben bedeutete. Dies war jedoch das kleinste Problem.
Luisa Stark und Julia Weiser im Startblock sollten die Heimspielerinnen direkt unter Druck setzen. Weiser (797/5) spielte eine sehr starke erste Halbzeit (443), auf Bahn drei jedoch zu verhalten, um dann auf Bahn vier den hochstehenden Ecken Tribut zu zollen. Nachdem Luisa Stark beim 16 Wurf das erste mal stürzte und dieses Schicksal sie beim 29 Wurf nochmals ereilte, entschied man sich zum Wechsel. Cornelia Gebauer fand überhaupt nicht ins Spiel und musste mit 702/2 abreißen lassen. Remscheid enteilte mit 899/11 und 841/7.
Im Mittelblock agierten Christina Vogel und Sabrina Brill. Beim Vollespiel konnten sie noch mithalten, beim Räumen merkte man auch ihnen den Respekt der Außenkegel an. Im Verlaufe der 120 Wurf fanden beide besser ins Spiel. Insbesondere Sabrina Brill konnte durch eine 441er-Halbzeit noch 797/6 erzielen. Vogel dagegen musste mit 741/3 vorlieb nehmen. Remscheid machte hier mit 781/4 ein Zugeständnis, spielte aber auch gleichzeitig mit 916 die Tagesbestzahl.
Im Schlussdrittel gingen Ann-Kristin Alexander und Ramona Wilczek auf die Bahnen. Alexander verzweifelte an den Ecken und beendete ihr Spiel mit 645/1. Auch Wilczek hatte zu Beginn Probleme mit den Ecken, zeigte aber insbesondere auf der Schlussbahn (253) ihr Können und kam so auf gute 858/8. Die Heimmannschaft ließ mit 889/10 und 861/9 aber nichts mehr anbrennen.
Die Stimmung in der Mannschaft war ob dieser hohen Niederlage nicht getrübt. So Tage gibt es. Deshalb steckt man den Kopf nicht in den Sand. Bedingt durch die Ferien ist das nächste Spiel erst am 30. Oktober. Zum zweiten Heimspiel ist Wuppertal zu Gast. Hier möchte man wieder zeigen, zu was man fähig ist und drei Punkte einfahren.
Hessenliga Herren
SKS 9 Fulda - M85 Mittelhessen 4707:4750/0:3/41:37: Der fünfte Spieltag der Kegel-Hessenliga brachte für Meteor 85 beim Tabellenletzten den ersten Auswärtssieg. Auch ohne den angeschlagenen Topspieler Alex Lehnhausen konnten die angepeilten drei Punkte nach spannendem Spielverlauf eingefahren werden.
Im ersten Block schlüpfte Geburtstagskind Robert Gellert (849/12) in die Rolle von Lehnhausen und sicherte sich mit der an diesem Tage alles überragenden Leistung das Tagesbestergebnis und machte sich so selbst das schönste Geschenk. Blockpartner Michael Buhl (770/3) traf zwei Bahnen gut, konnte sich aber auf zwei Räumgassen nicht optimal einstellen. Seine Zahl erwies sich später allerdings noch als sehr mannschaftsdienlich. Da die Gastgeber mit Hartmann (813/11) und Möser (799/9) auch zwei gute Zahlen brachten, ging der erste Block mit sieben Holz knapp an die Gäste aus Mittelhessen.
Im Mittelblock deutete sich eine kleine Vorentscheidung an, da die Fuldaer neben dem guten Hahn (795/8) mit Susanne Würz (745/1) einen ersten Schwachpunkt hatten. Helmut Langstein (790/8) spielte auf der technisch anspruchsvollen Anlage vier gleichmäßig starke Bahnen und baute den Vorsprung zusammen mit Routinier Rolf Rohrbach (779/5) auf 36 Holz aus. In der Zweitwertung standen bereits sieben Einzelwertungen zu Buche.
Hin und her ging es im Schlussblock. Nach guten Startbahnen von Rene Junge (773/4) und Kai Bolte (789/6) erhöhte sich der Vorsprung zunächst auf über 50 Holz. Nach einer schwachen zweiten Bahn von Junge verkürzte Fulda mit dem starken Heck (804/10) vor der letzten Einheit auf nur noch 24 Holz. Mit vier Neunen zu Beginn der letzten Räumgasse stemmten sich die Osthessen nochmals gegen die drohende Niederlage. Dagegen setzten der erfahrene Bolte (2 Neuner) und nun auch Junge (6 Neuner) ebenfalls eine kleine Serie, sodass mit großem Kampfgeist und guten Nerven der Sieg eingetütet wurde, zumal der wechselhafte Wagner (751/2) am Ende nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
In der Tabelle belegt Meteor 85 Mittelhessen durch den Auswärtserfolg nun den zweiten Platz und hat wieder Tuchfühlung zum Tabellenführer aus Waldbrunn-Hadamar hergestellt.
KSV Baunatal - KC 88 Wettenberg 4857: 4621/3:0/50:28: Am fünften Spieltag der Kegel-Hessenliga verpasste der KC 88 Wettenberg beim Neuling KSV Baunatal den erhofften Teilerfolg, nachdem die Gastgeber ein solides Mannschaftsergebnis auf den nicht ganz einfachen und für Wettenberg unbekannten Kunststoffbahnen präsentierten und insbesondere in der Spitze nicht angreifbar waren.
Wettenberg musste berufsbedingt auf seinen Routinier Christian Lenz verzichten, für ihn kam der 16-jährige Justus Flimm zu seinem ersten Hessenliga-Einsatz. Auf dem sensiblen Geläuf bezahlte er im Startblock mit 722 LP (1 EWP) nicht ganz unerwartet Lehrgeld. Dagegen fand sein erfahrener Blockpartner Jörg Schnell (811/9) von Beginn an gut ins Spiel, sein ordentliches Ergebnis brachte gegen Mark Speck (786/5) und Frank Leischner (830/11) erste Wertungen ein.
Eine Vorentscheidung gab es im Mittelblock, als der für Baunatals verletzten Spitzenspieler Michael Bauer ins Team gerückte Nachwuchsakteur Alexander Speck (825/10) mit persönlicher Bestleistung an der Seite von Ingo Wagner (775/4) eine hervorragende Leistung ablieferte. Wettenbergs Tino Anders (752/2) und Kai Göbler (755/3) fehlten hier für wichtige Wertungen einige Hölzer, in der Gesamtholzzahl waren die Nordhessen ohnehin enteilt.
Die KC 88-Liberos brauchten nun schon einen Sahnetag für den angepeilten Teilerfolg, denn auch in Block drei machte Baunatal mit dem Tagesbesten Udo Weickert (840/12) und Stefan Beckherrn (801/8) keinerlei Zugeständnisse. Jan Lukas Anders (792/7) und Kai Uwe Schnell (789/6) liesen jedoch die nötigen Neuner-Serien missen und so trat der KC 88 bei 28 Einzelwertungen die Heimreise mit leeren Händen an.