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Projekte gegen die Existenznöte

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Von: Rosemarie Wagner

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RSV-Trainer Markus Hohma stellt in der Krofdofer Schulsporthalle die Sportart Radball vor - und freut sich hinterher über die positive Resonanz. © Rosemarie Wagner

(ww). Volle Hallen, Weltmeister, unzählige nationale und internationale Meistertitel, Champions, die jeder im Dorf kennt, der große »Bauerpreis« mit hochkarätigem Teilnehmerfeld - Radball hat Krofdorf-Gleiberg in der Vergangenheit elektrisiert. Und heute? Bei Großveranstaltungen wie Bundesliga-Spieltagen leere Zuschauerränge, kaum einer findet noch den Weg in die Radballhalle.

Viele Wettenberger kennen Radball inzwischen nicht einmal, haben es noch nie gesehen, wissen nichts über die glorreiche Vergangenheit des RSV Krofdorf-Gleiberg und dass man am Fuße des Gleibergs noch immer mit dem Rad Tore schießt.

Wie viele andere Vereine auch, plagen den RSV Krofdorf-Gleiberg Existenznöte. Der Grund: Fehlender Nachwuchs, obwohl die Trainingsbedingungen für Schüler und Jugendliche noch nie so gut waren. Die Schüler- und Jugendtrainer des RSV Krofdorf-Gleiberg wollen dem entgegenwirken und haben unter dem Motto »Wenn der Berg nicht zu uns kommt, kommen wir eben zum Berg« Projekte in der Gesamtschule Gleiberger Land und der Grundschule Krofdorf Gleiberg initiiert.

In der Grundschule Krofdorf-Gleiberg wurde das Projekt »Radball im Unterricht« ins Leben gerufen. Dank der Unterstützung von Rektorin Julia Schäfer und des Engagements des Sportkoordinators der Schule, Benjamin Fey, war es dem RSV möglich, der gesamten Jahrgangstufe vier - über 50 Kinder - einen Schnupperkurs in Sachen Radball zu ermöglichen.

Aufgrund der großen Anzahl der Kinder eine Herkulesaufgabe für die Trainer, denn die Anzahl der zur Verfügung stehenden Räder ist begrenzt. Oberstes Ziel war, dass alle Beteiligten viel Spaß haben sollten. Die Schüler wurden im Vorfeld medial auf die Randsportart Radball von Fey vorbereitet. Dann ging es zum praktischen Teil: Alle Kinder konnten die Unterschiede zwischen einer Radballmaschine und einem Straßenrad kennenlernen. Erste Fahrversuche auf den skurril anmutenden Vehikeln waren zunächst holprig. Aber bereits nach kurzer Zeit waren die Kinder schon viel sicherer, sodass verschiedene Fahrübungen und sogar Wettrennen durchgeführt werden konnten. Selbst (Vor-)Übungen zum Schießen wurden gemeistert. Viele Fragen nach den Trainingszeiten für Anfänger (Halle der Grundschule in Krofdorf-Gleiberg, donnerstags 16 bis 17 Uhr - auch in den Ferien) wurden gestellt und beantwortet. Am Ende hatten alle viel Spaß, sodass das vorrangige Ziel erreicht wurde. Aufgrund der positiven Resonanz ist eine Wiederholung des Projektes nicht ausgeschlossen, heißt es vonseiten des RSV.

Fortsetzung in Planung

Ebenso wie in der Grundschule Krofdorf-Gleiberg war das Echo eines parallel veranstalteten Projekts in der Gesamtschule Gleiberger Land durchweg positiv. Die Sportlehrerinnen Frau Weber und Frau Schmidt ermöglichten es, dass in einer fünften, sechsten und siebten Klasse Radball vorgestellt werden konnte. Bevor die Schüler sich selbst ausprobieren durften, staunten sie nicht schlecht über die Demonstration eines Radsportlers, der zeigte, was Radbeherrschung heißt und welche akrobatischen Kunststücke auf diesem Sportgerät möglich sind.

In der praktischen Erprobung war bemerkenswert, dass viele Schüler, die allesamt noch nie auf einem Radballrad gesessen hatten, auf Anhieb mit dem Rad gut oder sogar sehr gut zurecht kamen. Einigen bewiesen nach Ansicht der Trainer sogar echtes Talent. Die Resonanz von Schülern und Lehrerinnen war nach Aussage der Vereinsverantwortlichen ausgesprochen gut. Und weil alle Beteiligten viel Spaß hatten, ist eine weitere Zusammenarbeit bereits in Planung.

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