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Pointers III feiern Titel

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Von: Lukas Becker

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(luk). Auch die Basketballer in der Landesliga Nord haben ihre Spielzeit, die erste vollständige seit 2018/2019, mittlerweile beendet. Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie ging die Saison ungewöhnlich lang. Letztlich kürte sich die dritte Mannschaft der Gießen Pointers nach einer kräftezehrenden Spielzeit zum Meister. Dabei landeten die Gießener mit 14 Erfolgen aus 18 Partien einen Sieg vor dem TSV Butzbach.

Die Pointers reihen sich damit ein in eine erfolgreiche Spielzeit des gesamten Vereins. Die erste Mannschaft sicherte sich sensationell den Aufstieg in die ProB, und auch die vierte Mannschaft düpierte in der Bezirksliga die Konkurrenz. Diese Leistungsdichte im Verein entpuppt sich somit als Fluch und Segen zugleich, denn aufgrund des Verbleibs der zweiten Mannschaft der Pointers in der Oberliga können weder die Landesligameister noch die Bezirksligameister ihr Aufstiegsrecht wahrnehmen.

Dem Vernehmen nach verzichtet auch der zweitplatzierte aus Butzbach auf den Gang in die nächsthöhere Spielklasse - und auch das drittplatzierte Team des MTV 1846 Gießen II kann nicht aufsteigen, da die erste Mannschaft ebenfalls in der Oberliga aktiv ist, sodass die endgültige Zusammensetzung der Ligen in der kommenden Spielzeit noch nicht feststeht.

Trumpf ist die starke Verteidigung

Ihr Meisterstück machten die Pointers, die zu Saison- beginn am 18. September noch kampflos in Kassel verloren, über sieben Monate später am 25. Mai beim Absteiger BC Marburg. Durch den 69:64-Erfolg krönten die Pointers einen starken Schlussspurt mit sieben Siegen aus acht Spielen, durch den sie die Butzbacher noch von der Tabellenspitze verdrängten. »Uns war klar, dass wir nicht aufsteigen werden. Es ging uns vor allem darum, der jungen Oberligamannschaft die Möglichkeit zu geben, sich auch in der kommenden Saison in der Oberliga weiterzuentwickeln. Selbst wenn die abgestiegen wären, hätten wir durch unsere Meisterschaft ihren Ober- ligaverbleib sichern können. Aber natürlich ist so eine Meisterschaft immer etwas sehr Schönes und Besonderes. Wir sind froh, dass wir zeigen konnten, dass wir da oben mitspielen können und diese lange, komplizierte Saison so erfolgreich abschließen konnten«, unterstreicht der langjährige Pointers-Akteur Minas Adis die Bedeutung des ersten Platzes.

Trumpf der Gießener Mannschaft war die starke Verteidigung, in der sie sehr intensiv zu Werke gingen und ihren Gegnern den Schneid abkauften. Offensiv brillierten die Pointers nicht so, wie etwa der von Ligatopscorer Mario Kragulj (31,8 Punkte pro Spiel) angeführte Zweite aus Butzbach, sondern spielten soliden Teambasketball. Dies spiegelt sich auch dadurch wider, dass mit Maximilian Pantke (12,8) und Christoph Hillgärtner (12,0) nur zwei der zur festen Rotation gehörenden Spieler im Schnitt zweistellig scorten.

Einen ebenso starken Endspurt legte die junge Mannschaft des MTV 1846 Gießen hin, die in ihrer ersten vollständigen Landesligasaison in der Rückrunde nur ein Spiel verlor und dank zwölf Saisonsiegen mit dem dritten Rang eine hervorragende Platzierung erreichte. »Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, die als Aufsteiger eine so starke Runde gespielt hat. Gerade die Rückrunde, als wir fast durchgehend in Bestbesetzung spielen konnten, war herausragend. Die Jungs haben größtenteils vor acht Jahren gemeinsam in der Kreisliga C angefangen und auf und abseits des Feldes eine super Entwicklung genommen. Wir haben dadurch einen tollen Teamgeist. Dies führt dazu, dass wir auch Spieler mit einem hohen Leistungsniveau für uns begeistern oder bei uns behalten können«, resümiert MTV- Spielertrainer Tobias Schmitz nicht nur die abgelaufene Spielzeit, sondern die gesamte Entwicklung der Mannschaft in den letzten Jahren. Angeführt von Topscorer Felix Naidin, der beim Spiel in Butzbach mit 43 Punkten und sagenhaften neun Dreiern ein absolutes Ausrufezeichen setzte, entwickelten sich die MTV-Jungs hinter Butzbach zur zweitbesten Offensive der Liga. Naidin ist einer der an- gesprochenen Akteure, die schon in ganz jungen Jahren zu Kreisligazeiten die Schuhe für diese MTV-Mannschaft schnürten.

Aber auch die anderen Teams aus dem heimischen Raum spielten größtenteils eine solide Saison. Die erfahrene Truppe des TSV Lang-Göns beendete die Spielzeit auf dem vierten Rang, gefolgt vom TSV Grünberg. Während Fulda im Laufe der Saison zurückzog und somit als Absteiger feststeht, müssen auch der TV Wetzlar und der BC Marburg die Klasse verlassen. Aufgrund der verschiedenen Konstellationen in den anderen Ligen wird, neben der ACT Kassel III vermutlich sogar die siebtplatzierte Mannschaft der TSG Wieseck in der nächsten Saison eine Klasse tiefer agieren, da möglicherweise fünf Mannschaften die Liga verlassen müssen.

Diese ungewöhnlich hohe Anzahl an Absteigern passt zu einer ungewöhnlichen Landesligasaison, die gerade im Endspurt viele Doppelspieltage und auch Spiele unter der Woche parat hielt. »Durch die längere pandemiebedingte Spielpause und immer wieder auftretende Spielausfälle war es wirklich eine extrem lange und hinten raus auch belastende Saison. Es wurde teilweise immer schwieriger, überhaupt noch Termine für die Nachholspiele zu finden. Aber letztlich wurde die Saison glücklicherweise regulär abgeschlossen, auch wenn es für alle nicht einfach war«, zog Schmitz ein Fazit dieser besonderen Landesligaspielzeit.

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