HSG Pohlheim in Bruchköbel gefordert

(se). Auf einer Erfolgswelle schwimmen derzeit die drei heimischen Mannschaften in der Handball-Oberliga. Dabei hat es die HSG Wettenberg mit drei Siegen hintereinander geschafft, die Abstiegszone hinter sich zu lassen und ins Mittelfeld vorzurücken. Auf 10:2 Punkte aus den letzten sechs Spielen zurückblicken kann die HSG Pohlheim, die sich im Nachholspiel am vergangenen Samstag beim TSV Vellmar erst in den Schlusssekunden den Sieg sicherte. Nach 8:2 Punkten aus den letzten fünf Spielen hat die HSG Kleenheim-Langgöns ein Abrutschen ins Mittelfeld verhindert und gehört nun der erweiterten Spitzengruppe an. Am Samstag kommt es aber knüppeldick, denn die Schützlinge von Matthias Wendlandt sind beim Rangdritten TuS Dotzheim zu Gast und treffen hier auf eine Mannschaft, die in eigener Halle nur einmal - beim 26:27 gegen Spitzenreiter Gensungen/Felsberg - nicht als Sieger das Parkett verließ. Alles andere als leicht sind auch die Aufgaben der anderen mittelhessischen Teams. So hat die HSG Pohlheim, immerhin auf dem zweiten Tabellenplatz zu finden, bei der SG Bruchköbel anzutreten und es hier mit einer Mannschaft zu tun, die nach dem Abstieg aus der 3. Liga in der neuen Klasse nicht die erhoffte Rolle spielt. Allerdings ist die SGB für jede Überraschung gut. So gewann sie Ende Januar in Bürgel, kassierte eine Woche später in Breckenheim aber eine deutliche Niederlage. Die HSG Wettenberg möchte indes in Obernburg ihre kleine Serie ausbauen.
TuS Dotzheim - HSG Kleenheim-Langgöns (Sa., 19 Uhr/Sporthalle Schelmengarten): »Dotzheim spielt eine sehr starke Runde«, stellt Kleenheims Trainer Matthias Wendlandt fest, und das ist so etwas wie eine Warnung für seine Mannschaft vor dem Gastspiel beim Tabellendritten. »Die Dotzheimer haben einen starken Rückraum mit erfahrenen und wurfgewaltigen Spielern. Außerdem sind sie in der Abwehr sehr stabil.« In der Vorrunde musste die HSG in eigener Halle eine 26:38-Packung einstecken, ein Beleg dafür, dass die Wiesbadener ein ernst zu nehmender Gegner sind. Will die HSG allerdings den Kontakt zur Spitzengruppe halten, muss auch diese Hürde genommen werden. »Wir haben gegen Vellmar nicht konstant gut gespielt«, wirft Wendlandt einen Blick zurück auf die letzte Partie seiner Mannschaft gegen das Schlusslicht. Daraus leitet der Kleenheimer Coach ab: »Wir brauchen von Anfang bis Ende eine konzentrierte Leistung.« Allerdings ist Fabian Hoepfner weiter verletzt. »Und bei Micha Wiener ist noch nicht klar, ob er spielen kann«, berichtet der HSG-Coach.
Tuspo Obernburg - HSG Wettenberg (Sa., 19.30 Uhr/Valentin-Bachmann-Halle): »Wir kommen zu einem angeschlagenen Gegner«, stellt HSG-Trainer Axel Spandau vor der Partie in Unterfranken fest und erinnert daran, dass die Obernburger »mit Michael Malik einen Top-Rückraumspieler in der Winterpause geholt und dennoch in Melsungen hoch verloren« haben. »Die Obernburger Mannschaft ist top besetzt«, ergänzt der Wettenberger Coach und verweist darauf, dass Tobias Raab (Rückraum rechts), Lukas Bauer (Rechtsaußen), Andre Göpfert (Linksaußen) und Philipp Schnabel (Rückraum Mitte) schon in höheren Klassen unterwegs waren. »Bester Torschütze und zentraler Spieler ist Philipp Klimmer«, nennt Spandau einen weiteren Obernburger, dem die Wettenberger eine besondere Beachtung schenken sollten. Dennoch fährt die HSG recht zuversichtlich an den Main. »Wir sind bis auf Torhüter Yannick Dellner (fraglich) in Bestbesetzung«, freut sich Spandau, »und haben einen guten Lauf, den wir beibehalten wollen«. Einen Vorteil hat sicherlich die Mannschaft, die Fasching am besten verdaut hat.
SG Bruchköbel - HSG Pohlheim (So., 18 Uhr/Dreispitzhalle): »In Vellmar haben wir Glück gehabt«, räumt Pohlheims Trainer Jens Dapper nach dem 33:32-Erfolg seiner Mannschaft vor einer Woche beim Tabellenletzten ein. Vielleicht hatte man die Nordhessen doch ein wenig unterschätzt. Das soll bei Drittliga-Absteiger SG Bruchköbel nicht passieren. Die Gastgeber belegen einen Platz im vorderen Mittelfeld, ohne Chance, vorne noch mitmischen zu können. Und die Gefahr, noch vom Abstiegsstrudel erfasst zu werden, ist vergleichsweise gering. Die SG kann also unbeschwert aufspielen, und das dürfte dem Spiel zum Vorteil gereichen, birgt aber für die Pohlheimer die Gefahr, auf eine Gastgebermannschaft zu treffen, die ihrer Spielfreude freien Lauf lässt. Als Aktivposten (»Topleute«) nennt Jens Dapper bei den Bruchköbelern Hrvoje Batinovic, Sergej Zutic, Miloas Kreckovic sowie Josip Kezic, wobei Letztgenannter wie Felix Preis vor 14 Tagen verletzungsbedingt nicht mitwirken konnte. Allerdings hält Dapper dem entgegen: »Wir haben Spaß daran, wenn wir oben mitspielen.« Und diesen Zustand wollen Spieler, Trainer und Handball-Verantwortliche in Pohlheim so lange wie möglich genießen.