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Platz vier, oder auch ein bisschen mehr

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Von: Peter Froese

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TSF Heuchelheim vor der neuen Saison (hintere Reihe, v. l.): Luca Baier, Nils Schmidt, Pascal Remus, Felix Lau, Kevin Kießwetter, Kilian Mandler, Finn Hörr; (mittlere Reihe, v. l.): Michael Rohde, Sebastian Umsonst, Nico Lotz, Malte Simon, Janik Groß, Moritz Riedel, Trainer Daniel Marx, Trainer Yannik Pauly; (vorn, v. l.): Noel Mehari, Daniel Mengeler, Kevin Kaus, Lucas Schmitz, Dorian Balser, Hannes Euler, Gabriel Jacob, Davon Angelo Ferdek; es fehlen: Sebastian Auriga, Jonah Buß, Lukas Glöckner, Lorenz Krah, Tim Kreiling, Leon Mattig, Nico Städele, Julian Weiser. © Tim Balser

(fro). Ihre Position als Nummer eins des Sportkreises Gießen in der Fußball-Gruppenliga möchten die TSF Heuchelheim auch in der Saison 2022/23 verteidigen, auch wenn mit Aufsteiger TSG Wieseck starke Konkurrenz vorhanden ist.

Aktuelle Situation: Die TSF gehen mit einer nur punktuell veränderten Elf in die neue Spielzeit, sodass dem Team des Trainerduos Daniel Marx/Yannik Pauli eine ähnlich gute Rolle wie in der Vorsaison zugetraut werden kann. Da landeten Tim Kreiling und Co. hinter dem enteilten Führungstrio aus Biedenkopf, Burg und Burgsolms als »Best of the Rest« auf dem vierten Tabellenplatz. »Wir hatten bislang in der Vorbereitung nicht unerhebliche Fehlzeiten durch Urlaub, Krankheit und Verletzungen, sodass es schwer war, Automatismen einzuüben«, berichtet Marx, dass aktuell noch etwas Sand im Getriebe ist.

Kommen/Gehen: Die TSF haben mit ihrem langjährigen Spielmacher Andreas Klan und ihrem Torjäger Tobias Schmitt sicherlich an Klasse verloren. Mit fünf hessen- und verbandsligaerfahrenen Neuzugängen sind die Heuchelheimer aber in Qualität und Quantität für die kommende Spielzeit sicher nicht schlechter besetzt. Mit dem 28-jährigen Malte Simon hofft Daniel Marx, den erfahrenen Leitwolf für das zentrale Mittelfeld gefunden zu haben. »Er bringt große Qualität mit, hatte beim FSV Fernwald in der vergangenen Saison allerdings nur wenig Spielpraxis«, sagt Marx. Vom Verbandsliga-Absteiger FC Cleeberg schließt sich ein Trio den TSF an. Moritz Riedel besitzt als Innenverteidiger einen guten linken Fuß und soll den Spielaufbau weiter voranbringen. Sebastian Umsonst ist ein physisch starker Spieler, der sowohl in der Innen- als auch in der Außenverteidigung zum Einsatz kommen kann. Er besitzt ein gutes Kopfballspiel und verfügt über ein gutes Zweikampfverhalten. Janik Groß wird aufgrund eines Kreuzbandrisses zunächst noch längere Zeit ausfallen. »Er ist für uns ein Perspektivspieler, der - wenn er wieder fit ist - mit überragender Physis, gutem Kopfballspiel und einer guten Zweikampfführung im zentralen Mittelfeld eingeplant ist«, schaut Marx voraus. Gemeinsam mit diesen drei Spielern ist auch Kilian Mandler lange Zeit einen gemeinsamen Weg gegangen. Im Quartett spielte man seit der U15 bei der TSG Wieseck, sammelte erste Erfahrungen im Seniorenbereich in Cleeberg, ehe es Mandler im Winter zum SV Bauerbach führte. »Er ist ein offensiver Flügelspieler mit überragendem Eins-gegen-eins-Verhalten. Seine Torgefahr ist aber noch ausbaufähig«, so Marx mit einem Augenzwinkern.

Stärken/Schwächen: Die TSF haben drei Seniorenmannschaften gemeldet und verfügen folgerichtig über einen breiten Kader. »Wir konnten in der vergangenen Saison auch in schwierigen Phase immer wieder personell nachlegen. Dabei kommt uns zudem zugute, dass sich viele unserer Jungs auf einem gleichen Niveau befinden. Wir haben mit Lukas Schmitz und Dorian Balser zwei überdurchschnittliche Torleute und sind auch in der Defensive für diese Liga sehr gut aufgestellt. Wenn wir es schaffen, wie in der Vorsaison im Kollektiv gut zu verteidigen, dann sind wir nur schwer zu schlagen. Nach dem Abgang von Tobias Schmitt fehlt uns aber in der Spitze ein klassischer Mittelstürmer. Wir werden unser Spielsystem geringfügig modifizieren müssen und zu Beginn der Saison etwas Zeit benötigen«, führt der Heuchelheimer Verantwortliche Marx aus.

Umfeld/Trainer: Mit einer weiträumigen, funktionalen Sportanlage sind die TSF von den äußeren Rahmenbedingungen sehr gut aufgestellt. Durch das Ausscheiden von Dirk Leib besteht bei der Sportlichen Leitung aktuell ein Vakuum. Thorsten Patrick Balser füllt dies nach Aussage von Daniel Marx allerdings sehr gut aus. Der 36-Jährige bildet im zweiten Jahr in Folge zusammen mit Yannik Pauli eine Doppelspitze auf der Position des TSF-Trainers. »Wir kennen uns seit sehr langer Zeit und haben eine ähnliche Auffassung und Denkweise vom Fußball. Mit der gruppenweisen Aufteilung im Training, dem gegenseitigen Austausch während eines Spiels und der wechselseitigen Spielbeobachtung kommender Gegner ergänzen wir uns sehr gut«, berichtet Marx. Als Kernpunkt der Philosophie des Trainerduos bezeichnet Marx ein frühes und aggressives Stören des Gegners und einen mutigen Spielaufbau bei eigenem Ballbesitz. Auch zu den Themen rund um den Fußball hat Marx eine dezidierte Meinung. »Corona wird uns weiter begleiten. Allerdings muss man die Regel, Spiele bereits abzusetzen, wenn ein Spieler aus dem Team positiv getestet wurde, überdenken. Die neu eingeführte Möglichkeit, fünfmal zu wechseln, sehe ich zwiegespalten. Einerseits ist dies zur Belastungssteuerung und bei unserem großen Kader gut. Allerdings hätte ich dies auf drei Wechselzeitpunkte wie im Profibereich beschränkt, denn so sind ausgiebigen taktischen Wechseln am Ende einer Begegnung Tür und Tor geöffnet«, befürchtet Marx.

Prognose: Neben dem Topfavoriten FC Burgsolms sieht Marx den Aufsteiger TSG Wieseck (»die haben viel Qualität geholt«) und den FSV Schröck (»die sind personell stärker als in der Vorsaison«) als Anwärter auf einen der drei vorderen Tabellenplätze. Dem 36-Jährigen ist aber nicht verborgen geblieben, dass seine TSF Heuchelheim von der Konkurrenz auf das Favoritenschild gehoben wird. »Wir haben keine Zielvorgabe vonseiten des Vereins. Unsere Spieler sind aber sehr ehrgeizig. Mit einem guten Start kann für uns etwas gehen. Wir waren nun zweimal in Folge Vierter. Wenn nach oben etwas mehr gehen sollte, sind wir die Letzten, die sich dagegen wehren würden«, sagt Marx mit einem Lächeln. Der TSF-Trainer mahnt in diesem Zusammenhang, keine Mannschaft der Liga auf die leichte Schulter zu nehmen. »Wir haben in der vergangenen Saison die Mehrzahl von Punkten gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellenbereich liegengelassen. Wir tun uns gegen tiefstehende Gegner bislang sehr schwer und werden daran arbeiten müssen, Lösungen hierfür zu finden«, sagt Marx.

Aufgebot: Lucas Schmitz, Dorian Balser, Luca Baier, Nils Schmidt, Pascal Remus, Felix Lau, Kevin Kießwetter, Kilian Mandler, Finn Hörr, Michael Rohde, Sebastian Umsonst, Nico Lotz, Malte Simon, Janik Groß, Moritz Riedel, Noel Mehari, Daniel Mengeler, Kevin Kaus, Hannes Euler, Gabriel Jacob, Davon Angelo Ferdek, Sebastian Auriga, Jonah Buß, Lukas Glöckner, Lorenz Krah, Tim Kreiling, Leon Mattig, Nico Städele, Julian Weiser.

Zugänge: Malte Simon (FSV Fernwald), Moritz Riedel, Janik Groß, Sebastian Umsonst (alle FC Cleeberg), Kilian Mandler (SV Bauerbach).

Abgänge: Niklas Schäfer (TSV Blasbach), Dominik Seel (SG Hohenahr), Julian Reinhardt (FSG Biebertal), Andreas Klan, Tobias Schmitt (alle Laufbahn-ende), Jonas Schmidt (berufliche Veränderung).

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