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Ohne Winn kein Sieg

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(cnf). Noch bitterer als die 70:95 (38:59)-Niederlage am Samstag bei der TSG Reutlingen Ravens dürfte sich aus Sicht der Basketball Akademie Gießen 46ers der kurz vor der jüngsten Dienstreise verkündete Abgang von Topscorer Terry Winn III. gestalten. Der US-Amerikaner hat die Mittelhessen auf eigenen Wunsch gen Luxemburg, zum dortigen Erstligisten Gréngewald Hueschtert, verlassen.

Wie das Staffel-Schlusslicht auf diesen herben Verlust im Abstiegskampf reagiert, ist aktuell noch unklar.

»Terry hat sich nichts zu Schulden kommen lassen. Ich habe ihm gesagt, dass ich es schade finde, danke ihm aber für die erbrachte Leistung und wünsche ihm nur das Beste«, erklärt Akademie-Headcoach Ivica Piljanovic, der zu diesem Zeitpunkt nicht mit einem Abschied Winns - der im Schnitt auf die zweitbeste Scoring-Ausbeute (26,9 Punkte pro Spiel) und auf die beste Rebound-Ausbeute (13,3 Rebounds pro Spiel) in der Liga gekommen war - gerechnet hatte.

Weiter berichtet der Übungsleiter: »Von der Mannschaft hat sich keiner groß geäußert, die finden es natürlich schade. Wir müssen die Punkte nun auf andere Schultern bekommen. Wenn jetzt einer ready ist und die Herausforderung annimmt, dann wird der den nächsten Schritt machen. Für die Mannschaft ist das aber ein herber Verlust.«

Klar ist: Die personelle Situation bei den Lahnstädtern hat sich nun noch einmal drastisch verschärft. Vor allem unter den Brettern sieht es richtig mau aus, nachdem in den vergangenen Wochen bereits Hannes Bergmann und erst vor einigen Tagen Christian Mann als »Big Men« ihren Dienst beim Akademie-Regio-Team quittiert hatten. »Im Grunde spielen wir jetzt ohne richtigen Powerforward und Center. Wir haben nur noch einen Großen im Kader«, so Piljanovic, dem lediglich noch Youngster Finn Döntgens für die Positionen vier und fünf verblieben ist.

Man darf gespannt sein, wie der Verein nun mit der Lage umgeht - und ob bis zum Transferschluss am 31. Januar noch etwas passieren wird. »Das müssen nun erstmal andere bewerten. Es ist nun, wie es ist. Es wird weiter trainiert - und wir hatten auch gegen Reutlingen gute Läufe«, erklärt der Akademie-Trainer Piljanovic.

Zum Spielverlauf: Die Lahnstädter hielten anfänglich noch ordentlich mit, sukzessive schlichen sich jedoch Nachlässigkeiten, insbesondere in der Defensive, ein. Das erste Quarter entschied die TSG mit 29:22 (10.) zu eigenen Gunsten, ehe bei Gießen im zweiten Abschnitt - das mit 30:16 an Reutlingen ging - kaum noch etwas zusammenlief. »Da haben wir defensiv alles vermissen lassen«, so Piljanovic, der auch noch nach 17 Minuten auf Döntgens (fünftes Fouls) verzichten musste und nun quasi keine etatmäßige Option mehr an den Körben hatte. Am Ende sollte die TSG, die ferner durchgehend stark von außen traf, das Rebound-Duell dann auch mit 40:24 klar für sich verbuchen.

Die Akademie bewies im dritten (16:17) und vierten Viertel (20:15) noch einmal Moral, was Piljanovic seinen Schützlingen im Nachgang hoch anrechnete. An eine Aufholjagd war aber nicht mehr zu denken.

BBA Gießen 46ers: Ukaj 14/2, Heyne 13/3, Mehmed 6, Andrews 4, Hadas 5/1, Göbel 8, Döntgens 2, Herget 18/1.

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