Ohne Druck ins Ruhrgebiet

(mol). Nach einigen Wochen Verschnaufpause starten die Handballerinnen der HSG Lumdatal und der HSG Kleenheim-Langgöns am Wochenende in der 3. Frauenhandball-Liga in die »Klassenverbleibsrunde«. Und im ersten von sechs Spielen in der Gruppe 3 steht für das Lumdataler Team von Trainer Marcel Köhler dann am Samstag eine Fahrt ins Ruhrgebiet auf dem Programm, um 16.
30 Uhr ist der PSV Recklinghausen Gastgeber für den heimischen Vertreter. Und auch wenn die HSG aktuell auf dem letzten Platz der sechs Teams starken Staffel liegt, reisen die Mittelhessinnen nicht ambitionslos gen Westen.
»In den letzten Hauptrundenpartien waren doch einige dabei, in denen wir uns sehr viele Fehler geleistet und wir auch in der Deckung nicht immer gut agiert haben. Daher ist unser vorrangigstes Ziel, nach uns und auf unsere eigene Leistung zu schauen und daran zu arbeiten, die Fehlerzahl zu minimieren. Natürlich wollen wir auch versuchen, dort etwas mitzunehmen, aber Recklinghausen ist schon eine gute Mannschaft«, sagt der HSG-Coach.
In der Tat sammelte das Team aus Nordrhein-Westfalen in Staffel C satte 21 Saisonzähler ein, landete am Ende auf dem siebten Platz und verpasste den sicheren Klassenerhalt daher nur um einen Rang. Zudem weiß der PSV mit der Halblinken Lara Janz eine der besten Torschützinnen der Staffel in seinen Reihen, die am Ende der Hauptrunde mit 151 Treffern Platz zwei der Torjägerliste belegt hat. »Sie sticht aus dem Team wirklich heraus, hat einen guten Wurf, ist körperlich stark und für mich die entscheidende Spielerin. Sie gilt es natürlich vor allen Dingen, in den Griff zu bekommen«, glaubt Köhler, der aber noch ergänzt. »Recklinghausen ist eine Mannschaft mit vielen unterschiedlichen Spielerinnen-Typen. Manche sind wurfstark, andere spielstark oder besitzen ein gutes Eins-gegen-Eins. Aus meiner Sicht ist das der stärkste der drei Gegner, die da auf uns zukommen. Zudem zeichnet den PSV aus, dass er insgesamt sehr ballsicher ist, wenig Fehler macht und über ein gutes Tempospiel verfügt. Daher wird das eine sehr anspruchsvolle Aufgabe für uns.« Aber Druck machen sich die Lumdatalerinnen ohnehin nicht und gehen die sechs Aufgaben mit der nötigen Lockerheit an. Zudem kann Köhler voraussichtlich fast auf seinen gesamten Kader bauen, einzig Linkshänderin Carmie Schneider fehlt aus beruflichen Gründen.
Kleenheim ist in Hannover gefordert
Die erste von nur vier Aufgaben in der »Klassenverbleibsrunde« wartet auf die HSG Kleenheim-Langgöns in der Gruppe 4. Da mit dem VfL Wolfsburg einer der drei angedachten Gegner nicht mehr antritt und bereits als Absteiger feststeht, warten mit dem ASC Dortmund 09 und dem Hannoverschen SC von 1893 nur noch zwei Kontrahentinnen auf das Team von Trainer Martin Saul. Und zur letztgenannten Mannschaft in die niedersächsische Landeshauptstadt reisen die Kleebachtalerinnen auch am Sonntag. Um 16 Uhr ertönt dann der Anpfiff in der Sporthalle Sahlkamp.
Ob der wenigen Spiele und der mit 3:5 Punkten besseren Ausgangslange als lange Zeit gedacht, haben die heimischen Handballerinnen natürlich am Wochenende nichts zu verschenken. Als Herausforderung sieht der SGK-Coach die erste richtig lange Auswärtsfahrt der Saison an, zudem könnte das Datum natürlich auch noch Einfluss auf die Aufstellung haben. »Stand jetzt können wir mit voller Kapelle nach Hannover fahren. Zum einen hoffen wir natürlich, dass bis zur Partie keine Verletzten hinzukommen oder Coronafälle auftauchen, zum anderen müssen wir aber auch abwarten, ob die Polizistinnen in unserem Kader am 1. Mai nicht kurzfristig arbeiten müssen. Das könnte durchaus passieren«, beschreibt Saul.
Der Kontrahent vom Hannoverschen SC stößt aus Staffel C in die »Klassenverbleibsrunde« hinzu und belegte dort nach der Hauptrunde mit 18:26 Punkten den achten Tabellenplatz. Beste Torschützin der Niedersächsinnen ist die Mittelspielerin Marie Seidler, die mit 115 erzielten Tore auf dem acht Platz der staffelinternen Torjägerliste landete. Aber generell erwartet der Kleenheim-Langgönser Trainer eine homogene Mannschaft. »Sie sind wirklich sehr ausgeglichen besetzt und verfügen über ein Team, das insgesamt nur wenige Fehler macht«, so Saul zum Gegner und ergänzt, was er sich daher von seiner Mannschaft erwartet: »Wir brauchen auf jeden Fall volle Konzentration und müssen die Chancen, die sich uns bieten, auch nutzen. Wenn es uns gelingt, unsere Stärken auf die Platte zu bringen und es schaffen, das auch über 60 Minuten durchzuziehen, dann bin ich mir sicher, dass wir das Spiel gewinnen werden.