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Niesner-Wirrwarr beim FC Gießen

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Von: Sven Nordmann

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Wieder vereint: Marcel Niesner (l.) steht nach seinem Wirken in der Saison 2020/21 nun wieder als Unterstützung für Daniyel Cimen (Mitte) zur Verfügung. Rechts Marco Vollhardt, ebenfalls Assistent von Cimen. © Oliver Vogler

Marcel Niesner soll die Jugend des FC Gießen verlassen haben und kehrt ins Trainerteam des Fußball-Regionalligisten FC Gießen zurück - der Verein reagiert auf Nachfrage mit einer Mitteilung.

„Ich bin absolut überzeugt davon, dass wir die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holen werden.« Mit dieser klaren Aussage rundet Daniyel Cimen die erste Vorbereitungswoche des FC Gießen ab. Wir geben vor dem Restrundenstart des Fußball-Regionalligisten am 12. Februar einen Überblick über den Stand der Dinge beim FC Gießen.

Marcel Niesner wechselt von der Jugend ins Trainerteam der Regionalliga: Was seit Wochen bekannt war, wurde vom Verein am Freitagnachmittag dann auch bestätigt: Marcel Niesner kehrt mit dem neuen Jahr zurück ins Trainerteam des FC Gießen, soll »neuer Co-Trainer für die individuelle Analyse und das Individual-Training der Mannschaft« sein.

Gerüchte, dass Niesner sich zwischen den Jahren überraschend von seiner U17 als Trainer verabschiedet haben soll und diese nun einen neuen Übungsleiter braucht, werden mit der Pressemitteilung nicht ausgeräumt. Dort steht schwammig, dass es bisher zum Aufgabengebiet von Niesner gezählt habe, Cheftrainer der U17 zu sein.

Weder Niesner selbst, noch Notvorstand Turgay Schmidt oder Geschäftsstellenleiterin Christina Rauber waren am Freitag telefonisch zu erreichen.

Ebenso schwer wie Verantwortliche des FC Gießen in den letzten Monaten zu erreichen, fällt es, sich auf der Homepage des Vereins einen Überblick zu verschaffen. Wer sich über die Jugend informieren will, findet auf der Vereinshomepage nur einen Hinweis auf die derzeitigen Ansprechpartner Etienn Römer und Daniel Maximilian von Hahn - mehr nicht. Wer sich den aktuellen Kader des FC Gießen ansehen will, wird ebenfalls enttäuscht: Das Mannschaftsfoto der Saison 2020/21 ragt auf der Homepage hervor, weiterhin sind längst abgewanderte Akteure wie Milad Salem, Jann Bangert oder Marco Boras als Spieler des FC gelistet. Mit neuem Elan und gleichzeitig viel Nachholbedarf also startet der FC in das Jahr 2022.

Hoffnung auf volle personelle Kapelle zum Start am 12. Februar: Lediglich zwei Zähler beträgt der Rückstand des Regionalligisten auf einen Nichtabstiegsplatz - in den verbleibenden 14 Partien wollen die Rot-Weißen den dritten Klassenerhalt in Serie sichern. Grundlage dafür: Mehr personelle Alternativen als in der bisherigen Spielzeit. Das kann sich nun bessern: »Ich gehe davon aus, dass sich nächste Woche alle Spieler im Training oder zumindest Lauftraining befinden«, sagt Daniyel Cimen, der erklärt, dass Marco Vollhardt weiterhin zum Trainerteam gehöre.

Für das heutige erste Testspiel der Vorbereitung gegen den FSV Mainz 05 II (Austragungsort offen) fehlen definitiv noch Giuseppe Burgio, Niclas Mohr, Louis Münn und Dennis Owusu. Während der Winterpause beklagte der FC zudem zwei weitere positive Corona-Fälle im Team. »Es waren aber jeweils milde Verläufe«, sagt Cimen.

Arbeit am Offensivspiel in der Vorbereitung: In der fünfwöchigen Trainingszeit bis zum Start gegen den Bahlinger SC (Sa., 12. Februar, 14 Uhr, Waldstadion) will der FC den Fokus auf das Offensivspiel legen. Mit 20 Treffern stellen die Gießener derzeit den schwächsten Angriff der Südwest-Staffel. »Wir hoffen, dass uns die oft ausgefallenen Spieler in der Rückserie bis zum Schluss zur Verfügung stehen«, sagt der Trainer. »Wir haben gute Qualität. Die soll sich über Automatismen zeigen.« Die Hoffnungen ruhen dabei auch auf den regionalligaerfahrenen Burgio und Ko Sawada. Zeitweise getragen wurde der FC in der bisherigen Spielzeit von den beiden 20-jährigen Gießenern Owusu und Donny Bogicevic. Für die weitere Belastungssteuerung sei es von großer Bedeutung, die zuletzt angeschlagenen Akteure richtig heranzuführen: »Die Spieler müssen in ihre Körper reinhören. Manchmal ist ein Tag weniger Belastung besser.«

Vier Testspielgegner in der Winterzeit: Nach Kraft- und Stabilisationstests mit der Justus-Liebig-Unversität Gießen am 7. Januar geht der FC nach einer ganzen Trainingswoche heute in das erste Vorbereitungsspiel gegen den FSV Mainz 05 II. Es folgen Partien gegen Hessenligist SG Barockstadt Fulda-Lehnerz (22. Januar), Regionalligist Schott Mainz (29. Januar) und Hessenligist SC Waldgirmes (5. Februar).

Namhafte Verstärkung für die direkte Konkurrenz: Nachdem der Sportliche Leiter Christian Memmarbachi Mitte Dezember 2021 zu Spielergesprächen in der Winterpause sagte: »Vertragsauflösungen sind denkbar«, meint Cimen nun: »Es gibt aktuell keinen Stand. Wir sind von unserem Kader überzeugt.«

Mehrere direkte Konkurrenten im Abstiegskampf haben sich zwischen den Jahren namhaft verstärkt. So verpflichtete der FSV Frankfurt, punktgleich mit Gießen, den 35-jährigen Ex-Profi Marcel Heller, der zuletzt beim Zweitligisten SC Paderborn unter Vertrag stand und seit Sommer vereinslos war. »Marcel ist unser Wunschspieler, eine absolute Verstärkung«, sagte Trainer Thomas Brendel.

Die SG Sonnenhof Großaspach derzeit Tabellenvorletzter, ließ mit der Verpflichtung des neuen Trainerduos Hans-Jürgen Boysen und Sascha Mölders aufhorchen. Der 36-jährige Stürmer bekannt vom FC Augsburg und TSV 1860 München, wird als spielender Co-Trainer fungieren. Unter Vertrag genommen wurde auch der 33-jährige Manuel Konrad, der es im defensiven Mittelfeld bereits auf 200 Zweitligapartien brachte.

Corona-Alarm herrscht derweil aktuell beim TSV Steinbach Haiger. 13 (!) Spieler wiesen in dieser Woche einen positiven PCR-Test auf - der Verein steht in Austausch mit dem Gesundheitsamt des Lahn-Dill-Kreises.

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