Nichts zu holen in der Fremde

(mro). Die Kirsche fehlte auf der Geburtstagstorte für Johannes Wohlrab, dem Trainer des TV 05/07 Hüttenberg. Mit einer deutlichen 23:30 (11:13)-Niederlage mussten die Blau-Weiß-Roten beide Punkte den Gastgebern des TuS Ferndorf überlassen, die damit weitere wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt verbuchten.
Als das Geburtstagskind zwölf Minuten vor dem Schlusspfiff seine letzte Auszeit nahm, war das Spiel entschieden und es konnte dem nun 36-Jährigen nur noch um Schadensbegrenzung gehen. »Lasst uns jetzt bei Null anfangen und die letzten Minuten gewinnen. Zeigt Charakter«, appellierte er an seine Jungs, die zumindest diese kleine Challenge für sich entscheiden konnten und den 15:24-Rückstand noch ein wenig zum 23:30-Endstand verkürzten. Dabei sammelten die Spieler der zweiten Reihe ein paar Scorerpunkte. Ryuga Fujita (3), Philipp Opitz (2) und schließlich auch Joel Ribeiro (1) netzten, während Stammkräfte wie Ian Weber, Hendrik Schreiber, Moritz Zörb und auch Tristan Kirschner ihre Kräfte sparten für das nächste Auswärtsspiel bereits am Samstag in Großwallstadt.
»Die Luft war raus«, musste der TVH-Coach nach Spielende resigniert feststellen. »Wir sind an einem Punkt in der Saison, wo es immer schwieriger wird, den Fokus zu finden und alles abzurufen. Zudem ist an jedem Spieltag alles möglich. Wir gewinnen vor einer Woche mit neun in Dessau und verlieren heute hier mit sieben«, versuchte er eine Erklärung zu finden, warum die Serie von zuletzt drei ungeschlagenen Spielen endete. Zumal er seinen Kapitän Dominik Mappes aufgrund seiner Muskelverletzung nicht aufs Spielfeld schicken konnte, der aber auf der Bank versuchte bestmöglich zu unterstützen. Was auch eine Halbzeit lang ganz gut gelang. Zwar konnten sich die Hausherren nach einem ausgeglichenen und flotten Start aus dem 4:4, welches Ian Weber per Siebenmeter in der sechsten Minute erzielte, auf 9:5 durch den starken Halblinken Christoph Neuhold absetzen. Doch Wolhrab’s Auszeit (»Das einzige Problem ist unsere Chancenverwertung.«) wirkte und ein Doppelschlag von Christian Rompf bedeutete den Anschluss. Da aber auch Ferndorfs Halbrechter Andreas Bornemann nicht zu stoppen war und am Ende mit zehn Toren der Topscorer war, erhöhte der TuS wieder, ehe Hendrik Schreiber zum 11:13-Pausenstand aus Sicht der Gäste traf.
Zwar gelang Niklas Theiß direkt nach Wiederanpfiff der erneute Anschluss. Dann war es aber für längere Zeit vorbei mit der Hüttenberger Herrlichkeit. »Bester Torwart, beste Abwehr, 7:0-Lauf nach 40 Minuten«, fasste TuS-Trainer Robert Andersson die Erfolgsfaktoren kurz und knapp zusammen. Denn während Lucas Puhl in der zweiten Hälfte mit neun Paraden glänzte, verzeichnete der TVH erst in der 57. Minute den ersten gehaltenen Ball nach dem Seitenwechsel. So wurde aus dem 19:15 innerhalb von elf Minuten ein 26:15 für die Gastgeber. In den letzten neun Minuten war dann für den TVH mit einer offenen Manndeckung nur noch ein wenig Ergebniskosmetik möglich.
TuS Ferndorf: Rottschäfer, Puhl, Hottgenroth; Eres (2), Kasai, Lucas Schneider, Persson (3), Mattis Michel (1), Voss-Fels (1), Julian Schneider, Bornemann (10), Koloper (1), ten Velde (6/2), Diebel, Neuhold (6).
TV Hüttenberg: Plaue, Böhne; Schwarz, Kneer (2), Kirschner (1), Opitz (2), Theiß (4), Fujita (3), Weber (3/1), Rompf (3/1), Zörb (1), Ribeiro (1), Hahn, Klein, Jockel, Schreiber (3).
Im Stenogramm: Schiedsrichter: Gimmler/Rips (Irxleben /Magdeburg) - Siebenmeter: 3/2:2/2 - Strafminuten: 8:2 - Zuschauer: 856.